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Sterben in Würde? Nachdenken über ein differenziertes Würdeverständnis 2. Auflage
Sterben in Würde?
Nachdenken über ein differenziertes Würdeverständnis


2. Auflage

Heinz Rüegger

Theologischer Verlag Zürich
EAN: 9783290172701 (ISBN: 3-290-17270-8)
92 Seiten, 13 x 20cm, 2004

EUR 14,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Würde des Menschen ist ein Grundwert unserer Gesellschaft, ohne dessen Respektierung kein humanes Zusammenleben möglich ist. Hat die Menschenwürde in der Praxis jedoch die Bedeutung, die ihr zusteht? Haben wir es nicht mehr und mehr mit einem Würdeverständnis zu tun, das den zentralen Gehalt der Menschenwürde verkennt? Die Folgen einer solchen Entwicklung können fatal sein. Zu spüren bekommen sie vor allem die schwächsten Glieder unserer Gesellschaft: die Kranken, die Behinderten, Menschen, die auf eine Langzeitpflege angewiesen sind, Sterbende. Dieses Buch enthält eine differenzierte Auseinandersetzung mit der Problematik des Würdebegriffs.

Ein Beitrag zur heutigen ethischen Diskussion um Sterbehilfe und Suizidbegleitung und zugleich ein Plädoyer für ein Würdeverständnis, das in einer mitmenschlichen Pflegepraxis seine Wirkungen entfaltet.

Heinz Rüegger, Dr. theol., leitet die Stabsstelle Theologie der Stiftung Diakoniewerk Neumünster-Schweizerische Pflegerinnenschule (Zollikerberg).
Rezension
Die Frage nach einem würdevollen Sterbeprozess tritt angesichts neuer medizinischer Möglichkeiten immer stärker in das gesellschaftliche Problembewusstsein. Die Debatte um Sterbehilfe, - entweder mit Tendenz zur Hospizbewegung oder mit Tendenz zur sog. Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben -, wird heftig geführt. – In ethischer Perspektive steht hier die Person-Würde auf dem Spiel und damit ist das Thema wesentlicher Bestandteil von Religions-, Ethik- und Philosophieunterricht. Wenn mit den Fragen um den Umgang mit Sterben und Tod auch die weiteren medizinethischen Fragestellungen wie der Neudefinition von Anfang und Ende von Leben oder Gen-medizinischen Aspekten verknüpft werden, so bewegen wir uns wohl an DER ethischen Schlüsselfrage des 21. Jhdts. – Dieses kleine Bändchen diskutiert den Würdebegriff und hält ein Plädoyer für eine mitmenschliche Pflegepraxis. Gerade in der Kürze kann es auch als schulischer Quellentext nützlich sein.

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die Würde des Menschen ist ein elementarer Grundwert unserer Gesellschaft, ohne dessen Respektierung kein humanes Zusammenleben möglich ist. Aber hat der Begriff „Menschenwürde“ in der Praxis auch tatsächlich das Gewicht als Orientierungsrichtlinie, das ihm zusteht? Oft wird nämlich ein Verständnis von Würde vertreten, das den zentralen Gehalt der Menschenwürde aus dem Blick verliert.

Das zeigt sich besonders deutlich in der gegenwärtigen Diskussion um Sterbehilfe. Die Folgen einer solchen Entwicklung können fatal sein. Zu spüren bekommen sie vor allem die schwächsten Glieder unserer Gesellschaft: die Kranken, die Behinderten, die auf Langzeitpflege Angewiesenen, die Sterbenden.

Heinz Rüeggers kurze Schrift ist eine Analyse unseres Umgangs mit diesem Begriff und zugleich ein Plädoyer für ein Würdeverständnis, das in der konkreten Praxis in der Pflege Auswirkungen hat.

Koproduktion mit NZN-Buchverlag.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

1 Würde als zentraler Begriff
in der gegenwärtigen Diskussion
um die Sterbehilfe. 11

2 Die Angst vor einem durch Leiden bedingten Würdeverlust.
Zur heute gängigen Begriffs Verwendung 13

2.1 Würdevolles Sterben angesichts
entwürdigenden Leidens? 13
2.2 Würde als empirische Qualität. 16

3 Differenzierung des Würdebegriffs. 18

3.1 Zum Prinzip der Menschenwürde 21
3.2 Die geschichtliche Entwicklung
des Würdebegriffs 22
3.3 Neuere Infragestellungen des
Konzepts der Menschenwürde. 27
3.4 Inhärente vs. kontingente Würde 32
3.5 Zur ethischen Bedeutung der Imago-Dei-
Konzeption 36
3.6 Konsequenzen für die medizinethische Diskussion. 41

4 Der Mythos eines «würdigen Todes» 46

4.1 Das Autonomie-Ethos und das geforderte
Recht auf den «eigenen Tod» 46
4.2 Das fragwürdige Ideal eines
«würdigen Todes» 55
4.3 Zur Humanität und zur Würde
der Leidenden 59

5 Relevanz und Grenze des Würdebegriffs
in der Diskussion um die Sterbehilfe 64

5.1 Der Begriff der inhärenten Würde
als Argument für die aktive Sterbehilfe. ... 64
5.2 Der Begriff der inhärenten Würde
als Argument gegen die aktive Sterbehilfe. . 67
5.3 Der Begriff der kontingenten Würde als generelle
Orientierungsrichtlinie im Umgang mit Sterbenden 69

6 Auf dem Weg zu einer menschenwürdigen
Kultur im Umgang mit Sterben und Tod 73

6.1 Gesellschaft 74
6.2 Medizin 77
6.3 Persönliche Begleitung und Pflege 81

Literatur. 86