lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Sterbebegleitung: Vertrauenssache Herausforderungen einer person- und bedürfnisorientierten Begleitung am Lebensende
Sterbebegleitung: Vertrauenssache
Herausforderungen einer person- und bedürfnisorientierten Begleitung am Lebensende




Gerhard Höver, Heike Baranzke, Andrea Schaeffer (Hrsg.)

Königshausen & Neumann Verlag
EAN: 9783826044571 (ISBN: 3-8260-4457-6)
324 Seiten, paperback, 16 x 24cm, 2011

EUR 48,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
„Wir werden nicht nur alles tun, damit du in Würde sterben kannst, sondern dass du leben kannst, bis du stirbst.“ Mit diesen Worten gab Cicely Saunders der modernen hospizlich-palliativmedizinischen Bewegung die Form eines Versprechens vertrauenswürdiger Wegbegleitung. Die Begleitung Sterbender ist dem Grundsatz „Sterben ist Leben – Leben bis zuletzt“ verpflichtet. Sie dient dem Ziel, durch eine ganzheitliche und multiprofessionelle Begleitung das Sterben wieder in die Lebenswelt heutiger Menschen zu integrieren. Die Würde und die Rechte der Todkranken und Sterbenden sind hierbei als normativer Bezugspunkt unabdingbar. Über alle institutionellen Strukturen und Maßnahmen der Qualitätssicherung, d.h. über die vielen „guten Gründe“ des Vertrauens hinaus kann Sterbebegleitung aber nur dann „Vertrauenssache“ werden, wenn Vertrauen zugleich zu einem entscheidenden personalen Moment wird – für die Sterbenden selbst wie für die sie Begleitenden.
Rezension
Hospizliche Begleitung im Sterben kann nur in Gemeinschaftsverantwortung vollzogen werden. Das setzt Wechselseitigkeit, Verantwortungsübernahme und Vertrauen voraus. Vertrauen ist die Bereitschaft, sich einer Haltgebung zu überlassen, die nicht ausschließlich in Eigenkompetenz ihren Ursprung hat, sondern in einem Zuspruch gründet, der befähigt, mit Zukunft, Offenheit und Risiko umzugehen. In diesem Sinne ist Sterbebegleitung "Vertrauenssache": Vertrauen muss zu einem entscheidenden personalen Moment werden für die Sterbenden selbst wie für die sie Begleitenden. Die ersten vier Beiträge analysieren den Begriff Vertrauen philosophisch und soziologisch. Die übrigen Artikel leuchten aus verschiedenen Fachdisziplinen die konkreten Zusammenhänge von Vertrauen in der Sterbebegleitung aus.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die Herausgeber
Prof. Dr. Gerhard Höver lehrt am Moraltheologischen Seminar der Universität Bonn.
Heike Baranzke arbeitet am Moraltheologischen Seminar der Universität Bonn.
Andrea Schaeffer ist seit 2007 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für Moraltheologie an der Universität Bonn.
Inhaltsverzeichnis
GERHARD HÖVER UND HEIKE BARANZKE
Einleitung 11

VERTRAUEN - DIE ENTFALTUNG EINES BEGRIFFS

DAVID ESPINET
Vertrauen auf Wahrhaftigkeit. Systematische Überlegungen zu
einer Ethik des Hörens bei Heidegger, Aristoteles und Kant 25

PAUL TlMMERMANNS UND HARALD HAYNERT
Eine kleine Phänomenologie des Vertrauens - was es „ist", im Tun zu leben. Ansatzpunkte zu einer basistheoretischen Fundierung der Pflegebeziehung am Lebensende im Kontext einer lebensphäno-menologischen Sicht ihrer Praxis und Beforschung 41

TOBIAS KLÄDEN
Vertrauen als Ressource und als Problem.
Psychologische, soziologische und theologische Annäherungen an einen alltäglichen Begriff 83

WERNER SCHNEIDER UND STEPHANIE STADELBACHER
Sterben in Vertrauen.
Wissenssoziologisch-diskursanalytische Anmerkungen zum Sterben als Vertrauensfrage 107

ZWISCHEN SYSTEMVERTRAUEN UND PERSONALEM VERTRAUEN

GUNNAR DUTTGE
Vertrauen am Lebensende durch Recht? 143

FRIEDEMANN NAUCK UND BIRGIT JASPERS
Patientenverfügung als vertrauensbildende Maßnahme 175

RAYMOND VOLTZ
Schafft Palliativmedizin Vertrauen? Eine kritische Standortbestimmung 193

GERDA GRAF
Schafft Hospiz Vertrauen? 199

ANDREA SCHAEFFER
Vertrauen und Treue an der Grenze des Lebens.
Zur Bedeutung spiritueller Begleitung im hospizlich-palliativen Arbeitsfeld 209

CAROL TAYLOR
Spiritual Gare am Lebensende.
Theoretische Aspekte und praktische Herausforderungen 227

SWANTJE GOEBEL
Vertrauen und Biographiearbeit als Motive für hospizliches Engagement 243

MONIKA MÜLLER
(Selbst)Vertrauen als Ressource von Sterbenden/Trauernden und ihren Begleiterinnen 255

BRIGITTE HUBER
„Wie die zarten Blumen willig sich entfalten "
Palliative Gare und Spiritual Gare für Menschen mit („geistiger") Behinderung 269

SEHRIBAN ABABA
Vertrauen durch Achtung vor Kultur und Religion - islamische Perspektiven 291

FRANCESCA YARDENIT ALBERTINI
"Pikkuach Hanefesh" - "Saving of Life".
Foundations of Trust in Jewish Bioethics and the Challenges of the 21st Century 305

Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 319