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Spielräume für Schüler, die nicht passen Intensivpädagogik in der Sekundarstufe. Mit 47 Spielen und Aktionen
Spielräume für Schüler, die nicht passen
Intensivpädagogik in der Sekundarstufe. Mit 47 Spielen und Aktionen




Barbara Zapke

Ernst Reinhardt Verlag
EAN: 9783497029792 (ISBN: 3-497-02979-3)
117 Seiten, paperback, 15 x 23cm, 2020, 7 Abb. 1 Tab.

EUR 19,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
„Was nicht passt, wird passend gemacht“ – Dieses Motto funktioniert nicht bei „Systemsprengern“, die in einer Abwärtsspirale von Ausgrenzung, Versagenserfahrungen und Aggression gefangen sind, SchülerInnen, die nicht passen. Oft laufen pädagogische Bemühungen ins Leere oder verstärken die Selbstwertproblematik und Abwehrmechanismen der Jugendlichen. Es gilt, Halt zu geben und trotzdem Veränderung zu ermöglichen. Dieses Buch zeigt, wie eine spiel- und bewegungsorientierte Entwicklungsbegleitung systematisch negative Entwicklungsverläufe unterbrechen kann. Dadurch machen die SchülerInnen positive Erfahrungen mit Beziehungen und der Gruppe. Spielregeln geben Sicherheit, Neues wird ausprobiert. Eine Chance, bisherige Verhaltensmuster zu durchbrechen und sich neu zu erleben!

Dr. paed. Barbara Zapke, Sonderpädagogin, arbeitet an einer Förderschule für emotionale und soziale Entwicklung in Essen.
Rezension
Intensivpädagogik?! Nicht von ungefähr erinnert das an Intensivmedizin. Fachliteratur über massive Verhaltensstörungen und extrem herausfordernde Schüler im Unterricht findet sich in Fülle, - allein
an intensivpädagogisch ausgerichteter, praktischer Umsetzung in der Schule mangelt es. Es fehlen Impulse, wegweisende Konzepte sowie passende praktische Angebote für den (intensiv-)pädagogischen Umgang mit sog. Systemsprengern. Systemsprenger sind Kinder und Jugendliche mit massiv störenden Verhaltensweisen, die pädagogische Prozesse in Schulen lähmen. Systemsprenger sind gefangen in einer Abwärtsspirale von Ausgrenzung, Versagenserfahrungen und Aggression; es sind SchülerInnen, "die nicht passen" (Buchtitel). Massiv störendes Verhalten wird immer mehr zur Herausforderung im schulischen Alltag und die Fragen nach dem »Wie gehe ich damit um?« mehren sich. Mit diesen drängenden Fragen setzt sich dieses Buch praxisorientiert auseinander. Dieses Buch zeigt, wie eine spiel- und bewegungsorientierte Entwicklungsbegleitung systematisch negative Entwicklungsverläufe unterbrechen kann. Dadurch machen die SchülerInnen positive Erfahrungen mit Beziehungen und der Gruppe. Spielregeln geben Sicherheit, Neues wird ausprobiert. Eine Chance, bisherige Verhaltensmuster zu durchbrechen. Gemeinsames bewegungsorientiertes Spielen und Spielfreude werden hier als ein offensiver, positiver Gegenentwurf zum Scheitern angesehen. Dabei geht es um eine pädagogische Haltung, die auf die Gestaltung tragfähiger Beziehungen, eine verstehende Diagnostik und eine intensive Entwicklungsbegleitung der Schüler durch den Lehrer setzt. Denn letztlich besteht die pädagogische Aufgabe darin, Kinder und Jugendliche dabei zu unterstützen, beziehungsfähig(er) zu werden.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Zielgruppe:
LehrerInnen, SonderpädagogInnen, die mit SchülerIn­nen mit starken Verhaltensauffälligkeiten arbeiten (Sekundarstufe), SchulsozialarbeiterInnen, SozialpädagogInnen
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 7

1 Intensivpädagogik – intensiv für wen? 10

1.1 Intensivpädagogik – eine Frage der Passung 10
1.2 Zwischen Bildungsauftrag und Emotionsregulierung 12
1.3 Sicherheit und Angstfreiheit als Grundvoraussetzung 14
1.4 Besonderheiten der pädagogischen Beziehungsgestaltung 15
1.5 Erprobung von Handlungsspielräumen 16
1.6 Intensivpädagogik als gemeinsamer Prozess und Dialog 17

2 Spielräume – Darstellung einer pädagogischen Haltung 18

2.1 Die Annahme eines verborgenen Sinns und eines guten Grundes für Verhaltensauffälligkeiten 19
2.2 Selbstwahrnehmung, Selbstwirksamkeit und Selbstfürsorge 21
2.3 Schwierigkeiten annehmen, Halt geben, Grenzen setzen 23
2.4 Kontextbezug – Arbeit mit Bezugspersonen, Netzwerkarbeit und interdisziplinäre Kooperation 25

3 Ziele, Möglichkeiten und Grenzen intensivpädagogischen Handelns 28

3.1 Grundlegendes zur Entwicklungsbegleitung 28
3.2 Die Möglichkeit, anders zu sein, als pädagogisches Prinzip 30
3.3 Aspekte gelingender Zugänge 33
3.4 Rahmenbedingungen und Settings in der Schule 34
3.5 Fallbeispiele für typische Stolpersteine und beispielhafte Lösungen 36
3.6 Individuelle Einzelangebote – wenn nichts mehr geht 38

4 Zentrale Aspekte der spiel- und bewegungsorientierten Entwicklungsbegleitung 40

4.1 Die spielorientierte Perspektive 40
4.2 Die bewegungsorientierte Perspektive 42
4.3 Autonomie und soziale Eingebundenheit 45
4.4 Ressourcennutzung, Musterunterbrechung und gemeinsame Verhandlungsprozesse 47
4.5 Beobachtung und pädagogische Diagnostik 48

5 Entwicklungsbegleitung konkret 51

5.1 Kommentierte spiel- und bewegungsorientierte Anwendungsbeispiele 51
5.2 Aufgaben der Spielleitung bei Gruppenaktivitäten 56
5.3 Rahmenbedingungen 58
5.4 Regeln und Rituale 60
5.5 Material 61

6 Spiele und Aktionen 63

6.1 Kennenlernen 64
6.2 Gegenseitige Wahrnehmung 68
6.3 Ausdrucksmöglichkeiten 74
6.4 Affektregulierung 78
6.5 Kooperation und Kommunikation 82
6.6 Konzentration und Präsenz 87
6.7 Geschicklichkeit und Nervenstärke 92
6.8 Spaß und Nonsens 95
6.9 „Große“ Spiele 100

7 Ausblick 110

Literatur 112
Sachregister 115