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Soziologie des Körpers  UTB 5721

6., aktualisierte und ergänzte Auflage 2022
Soziologie des Körpers


UTB 5721



6., aktualisierte und ergänzte Auflage 2022

Robert Gugutzer

UTB
EAN: 9783825257217 (ISBN: 3-8252-5721-5)
256 Seiten, paperback, 15 x 22cm, August, 2022

EUR 22,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die erste deutschsprachige Einführung in die Soziologie des Körpers liegt nun in einer vollständig aktualisierten, überarbeiteten und erweiterten 6. Auflage vor. Der Band geht der Frage nach, inwiefern der menschliche Körper ein gesellschaftliches Phänomen ist. Im Mittelpunkt stehen vielfältige soziologische Zugänge zum Körper als Produkt und Produzent von Gesellschaft.

Robert Gugutzer, geb. 1967, ist Professor für Sozialwissenschaften des Sports an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Er hat Soziologie, Psychologie und Politikwissenschaften an den Universitäten Tübingen und München studiert, wurde 2001 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg promoviert und habilitierte sich 2011 an der Universität Augsburg.
Rezension
Nach der 5. Aufl. 2015 liegt diese erste deutschsprachige Einführung in die Soziologie des Körpers nun in einer vollständig aktualisierten, überarbeiteten und erweiterten 6. Auflage vor und wurde in die UTB-Reihe aufgenommen. Die offensichtlichste Neuerung der 6. Aufl. betrifft die Aufnahme zweier körpersoziologischer Ansätze, die bislang fehlten: Zum einen die pragmatistische Körpersoziologie im Anschluss an Hans Joas und Chris Shilling, die hier unter dem Titel »Der kreative Körper« (Kap. V/2) vorgestellt wird, zum anderen der eigene, leibphänomenologische Ansatz des Autors, der mit der Bezeichnung »Der pathische Leib« eingeführt wird (Kap. V/4.2). Der Band geht der Frage nach, inwiefern der menschliche Körper ein gesellschaftliches Phänomen ist. Das grundlegende Ziel der Soziologie des Körpers besteht darin herauszuarbeiten, wie der Körper des Menschen als gesellschaftliches Phänomen ›gemacht‹ ist und wirksam wird. Der Körper als gesellschaftliches Phänomen kann dabei grundsätzlich auf zwei Weisen soziologisch untersucht werden: Zum einen als Produkt, zum anderen als Produzent von Gesellschaft. Der Soziologie des Körpers als relativ junges Teilgebiet der Soziologie geht es um die wechselseitige Durchdringung von Körper und Gesellschaft. Gegliedert ist das Buch in vier Hauptbereiche: Begrifflich-konzeptionelle Grundlagen (Kap. II), Geschichte (Kap III), Systematik (Kap. IV und V) und Methodologie (Kap. VI) der Soziologie des Körpers.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagworte:
Körper, Leib, Gesellschaft, Body Turn, Verkörperung, Sozialität, Einführung, Methodologie, Körpersoziologie, Soziologische Theorie, Soziologie

Rezensionen:
»Die deutsche Körpersoziologie ist dabei, sich als eigenständiges Feld zu etablieren. Eine Überblicksarbeit mit einführendem Charakter fehlte bislang jedoch. Diese Lücke schließt Robert Gugutzer mit seiner materialreichen Arbeit.« Ulle Jäger, Querelles-Net, 16/7 (2005) »Nicht nur im Alltag, auch in der Soziologie ist der Körper momentan so en vogue, dass sich 'Körpersoziologie' als neue Teildisziplin herausbildet. Für all jene, die an diese Anschluss suchen, legt Robert Gugutzer eine gut lesbare und klar strukturierte Einführung vor. Geboten wird neben der souveränen Vorstellung der einschlägigen Autoren und Ansätze ein historischer Überblick über den sozialwissenschaftlichen Umgang mit Körperlichkeit sowie die Perspektiven des Forschungsfeldes.« Sven Lewandowski, Zeitschrift für Sexualforschung, 2/6 (2006) Besprochen in: Sociologica Internationalis, 44/1 (2006), Theodor W. Beine
Inhaltsverzeichnis
Vorwort zur sechsten Auflage 7
Vorwort zur fünften Auflage 9

I. Einleitung: Die Körper der Soziologie 13

II. Begrifflich-konzeptionelle Annäherungen an den »Körper« 21

1. Anthropologische Grundlagen: Sein und Haben des Körpers (Helmuth Plessner) 22
2. Phänomenologische Präzisierungen: Körper und Leib (Edmund Husserl, Maurice Merleau-Ponty, Hermann Schmitz) 25
3. Soziologische Vorbehalte gegenüber dem Leibbegriff 34
4. »Verkörperung« als Verschränkung von Körper und Leib 39

III. Von der »absent presence« zum »body turn« in der Soziologie 43

1. Die »absent presence« des Körpers bei den Klassikern der Soziologie 43
1.1 Gründe für die Abwesenheit des Körpers 43
1.2 Spuren seiner 'heimlichen' Anwesenheit 47
2. Der »body turn« in der Soziologie 59
2.1 Gesellschaftlicher und kultureller Hintergrund 60
2.2 Geistes- und kulturwissenschaftlicher Kontext 67
2.3 Forcierte Hinwendung zum Körper 72

IV. Der Körper als Produkt gesellschaftlicher Wirklichkeit 79

1. Der zivilisierte Körper (Norbert Elias) 81
2. Der disziplinierte Körper (Michel Foucault) 90
3. Der Körper als Kapital und Habitus (Pierre Bourdieu) 97
4. Diskursive Verkörperungen 105
4.1 Der Machtkörper (Michel Foucault) 105
4.2 Der Geschlechtskörper (Judith Butler) 113
5. Der symbolische Körper (Mary Douglas, John O'Neill) 120
6. Der paradoxe Körper (Karl-Heinrich Bette) 130

V. Der Körper als Produzent gesellschaftlicher Wirklichkeit 139

1. Der dramaturgische Körper (Erving Goffman) 140
2. Der kreative Körper (Hans Joas, Chris Shilling) 148
3. Der Vollzugskörper (Thomas Alkemeyer, Stefan Hirschauer, Andrea Reckwitz) 157
4. Verleiblichungen des Sozialen 166
4.1 Der pathische Leib (Robert Gugutzer) 167
4.2 Der Geschlechtsleib (Gesa Lindemann) 175

VI. »doing sociology« mit Leib und Körper: Methodologische Anmerkungen 183

1. Probleme mit dem Körper als Forschungsobjekt 184
2. Optionen durch den Leib als Forschungssubjekt 187

VII. Fazit: Von der Körpersoziologie zur verkörperten Soziologie 191

Anmerkungen 197
Literatur 219
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