lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
So B. It Heidis Geschichte
So B. It
Heidis Geschichte




Sarah Weeks

Carl Hanser Verlag
EAN: 9783446206434 (ISBN: 3-446-20643-4)
224 Seiten, hardcover, 14 x 22cm, August, 2005

EUR 15,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Heidis Mutter kann nach langem Üben Dosen öffnen. Wie man sich die Schuhe zubindet, wird sie nie lernen. Sie kennt genau 23 Wörter. Die meisten versteht man, doch da ist auch das geheimnisvolle »So be it.«. Sie benutzt es fast wie einen Namen. Ist es einer? Vielleicht sogar ihr eigener, den niemand kennt? Lange beschäftigen Heidi solche Fragen kaum. Für sie ist das Leben mit ihrer Mutter und der wunderbaren Freundin Bernie das Normalste von der Welt. Erst als sie älter wird, stellt sie Fragen: nach ihrer Herkunft, ihrem Vater, ihren Großeltern. Fragen, die Bernie nicht beantworten kann und die Heidis Mutter nicht einmal versteht. Ein Foto gibt Heidi einen ersten Hinweis.

Von da an lässt sie nicht mehr locker. Sie wird das Rätsel ihrer Herkunft lösen, und wenn sie dabei ans Ende der Welt reisen muss.
Rezension
Heidi ist 12 Jahre alt, sie lebt zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Nachbarin Bernadette in Reno (Nevada). Wie vom Himmel gefallen stand vor 12 Jahren eine verstörte junge Frau mit einem Säugling im Arm vor Bernadettes Tür, sie hat die beiden aufgenommen und betreut sie seither liebevoll. »Mama und ich spazierten in ihre Wohnung und für immer mitten in ihr Herz«. Heidis Mutter ist geistig behindert, sie kann kaum sprechen, sich die Schnürsenkel nicht selbst zubinden und leidet häufig unter Kopfschmerzen. Zu den 23 Wörtern, die sie spricht, gehören "Soof" und "So Be It", Heidi vermutet, dass sie so heißt. Die drei haben kaum Kontakte zur Außenwelt. Seit dem Tod ihres Vaters leidet Bernadette unter schwerer Agoraphobie und kann die Wohnung nicht mehr verlassen. Die sprachgewandte und gebildete Frau erteilt Heidi zu Hause Unterricht. Für Heidi ist es ein einsames Leben, sie hat keine Freunde außer dem dicken Zander, einem Nachbarjungen, der ihr Lügengeschichten erzählt und Süßigkeiten schenkt. Doch Heidi hat Glück im Spiel, bei Memory findet sie auf Anhieb alle Paare, wenn das Haushaltsgeld nicht reicht, verdient sie am Spielautomaten etwas dazu. Je älter sie wird, desto belastender wird ihre unklare Herkunft für sie, sie kennt weder ihren Vater noch ihre Großeltern. Die Aufklärung der Vergangenheit gerät zur lebenswichtigen Aufgabe. Zufällig findet sie im alten Fotoapparat ihrer Mutter einen unentwickelten Film. Die Fotos sind auf einer Weihnachtsfeier in einem Heim für Behinderte in Liberty im Bundesstaat New York entstanden. Heidi erkennt ihre Mutter und vermutlich auch ihre Großmutter, sie lässt sich nicht davon abhalten nach Liberty zu reisen, um ihre Herkunft zu entschlüsseln. Das Geld für die Reise verdient sie am Spielautomaten. Eine Spurensuche beginnt, die das junge Mädchen im Greyhound-Bus 4000 km durch halb Amerika führt. Unterwegs lernt sie viele hilfsbereite Menschen und das Leben außerhalb ihrer kleinen Welt kennen. Wie in einem Kriminalstück gelingt es Heidi die Vergangenheit zu erhellen. Endlich erfährt sie, was „Soof“ bedeutet und was vor 12 Jahren geschehen ist. Sarah Weeks gelingt es eine ethisch anspruchsvolle, zuweilen traurige und bis zuletzt spannende Geschichte einfühlsam, mit Ironie und Augenzwinkern zu erzählen. Eine empfehlenswerte Lektüre für den Deutsch-, Ethik- und Religionsunterricht der Mittelstufe.

Hannemann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Aus dem Amerikanischen von Brigitte Jakobeit

Heidis Mutter kann, nach langem Üben, Dosen öffnen. Und sie kennt genau 23 Wörter. Heidi weiß von ihr nicht viel mehr als ihren Namen. Dennoch ist das Leben mit ihrer geistig behinderten Mutter und der gemeinsamen Freundin Bernadette für sie das Normalste von der Welt. Fragen nach ihrer Herkunft stellt Heidi erst, als sie eines Tages Fotos findet, die ihre Mutter in einem Heim für Behinderte zeigen. Ganz allein macht sie sich auf eine ungewöhnliche Reise in die Vergangenheit.