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Schrift im Streit - Jüdische, christliche und muslimische Perspektiven Erträge der ESWTR-Tagung vom 2.-4. November 2016
Schrift im Streit - Jüdische, christliche und muslimische Perspektiven
Erträge der ESWTR-Tagung vom 2.-4. November 2016




Ute E. Eisen, Dina El Omari, Silke Petersen (Hrsg.)

LIT
EAN: 9783643140685 (ISBN: 3-643-14068-1)
312 Seiten, paperback, 15 x 21cm, 2020

EUR 39,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Gegen das prognostizierte Ende der Religion meldet sich in Gesellschaft und Politik auf den verschiedensten Ebenen die religiöse Frage zurück. Fundamentalistische Rezeptionen heiliger Texte bestimmen dabei oft den Diskurs, woraus Gewalt und Exklusionen von Frauen und anderen gesellschaftlichen Gruppen resultieren. Dies nötigt zu einer Reflexion über Auslegungprinzipien heiliger Texte von Judentum, Christentum und Islam. Die Beiträge dieses Bandes sind interreligiös ausgerichtet und entwickeln unter Einbeziehung ethischer Fragen Alternativen zu einer exkludierenden Lektüre heiliger Schriften.

Prof. Dr. Ute E. Eisen, Professorin für Bibelwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität in Gießen;

Dr. Dina El Omari, Post-Doc am Exzellenzcluster Religion und Politik der WWU Münster;

Prof. Dr. Silke Petersen, Professorin für Neues Testament an der Universität Hamburg.
Rezension
Auch die derzeitige Corona-Pandemie hat gezeigt, dass nicht selten religiöse Gruppen sich entschieden auf Seiten der Impf- und Wissenschaftsgegner positionieren; in Deutschland z.B. ließ sich ein signifikanter Zusammenhang von evangelikal-freikirchlichen Gruppen und Corona-Hotspots konstatieren. Seit längerem zeigt sich ein Erstarken fundamentalistisch-reaktionärer religiöser Kräfte in allen Welt-Religionen. Das ist nicht nur mit Wissenschaftsfeindlichkeit sondern auch mit reaktionärer Ausgrenzung von Frauen und anderen gesellschaftlichen Gruppen verbunden. Fundamentalistische Rezeptionen heiliger Texte bestimmen dabei oft die Diskussion. Dies nötigt zu einer Reflexion über Auslegungprinzipien heiliger Texte von Judentum, Christentum und Islam, wie sie in diesem Tagungsband der ESWTR (European Society of Women in Theological Research) vorgelegt wird in dezidiert politisch-theologischer, feministischer und interreligiöser Perspektive.

G. Buschmann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Exegese in unserer Zeit. Kontextuelle Bibelinterpretationen
Die Reihe bietet Studien zu den Schriften der Bibel in den verschiedensten literarischen, kulturellen, historischen und sozialen Kontexten ihrer Entstehung. Der Schwerpunkt liegt dabei auf hermeneutisch reflektierten Untersuchungen, die sich explizit politisch-theologisch verorten, etwa befreiungstheologisch, feministisch, ökologisch oder interreligiös. Kontextualität wahrzunehmen, wissenschaftlich zu erforschen, zu reflektieren und ohne Vereinnahmungen in einen vielstimmigen Dialog zu bringen, ist das Ziel der Studien dieser Reihe.
Herausgegeben von Ute E. Eisen, Irmtraud Fischer, Erhard S. Gerstenberger
Inhaltsverzeichnis
Ute E. Eisen, Dina El Omari und Silke Petersen
Einführung 7

I. PERSPEKTIVEN (INTER)RELIGIÖSER SCHRIFTHERMENEUTIK

Irmtraud Fischer
Der Machtfaktor im Streit um die Schrift 19

Gerlinde Baumann
Problemfelder, Positionen und Perspektiven christlicher Bibelhermeneutik 39

Helga Kuhlmann
Heilige Schrift — Wort Gottes? Eine christliche Perspektive 57

Katajun Amirpur
Der Mensch als Treuhänder Gottes. Zeitgenössische Koranhermeneutik 75

II. TEXTANALYSEN UNTER DER PERSPEKTIVE (INTER)RELIGIÖSER SCHRIFTHERMENEUTIK

Tal Ilan
Frauen lesen Kerntexte des Judentums — Erkenntnis als Empowerment 99

Birgit E. Klein
Mit der Schrift streiten in einem feministischen Midrasch, oder: Mirjams Tagebuch über ihre sieben Tage des Ausschlusses aus dem Lager 115

Silke Petersen
Apokryphe Evangelien und der Koran 147

Nimet Seker
Historische Kontextualisierung als eine Methode der feministischen und geschlechtersensiblen Koranauslegung 171

Dina El Omari
Den Koran diachron lesen — die Entwicklung des Geschlechterverhältnisses im Koran am Beispiel der frühmekkanischen Suren 203

III. INSTITUTIONALISIERUNGEN UND PROJEKTE (INTER)RELIGIÖSER HERMENEUTIK

Ute E. Eisen
Mehr als 30 Jahre ESWTR — European Society of Women in Theological Research 229

Eleonore Lappin-Eppel
Bet Debora — Frauenperspektiven im Judentum 245

Julia Snyder
Scriptural Reasoning: Vorstellung einer Methode des interreligiösen Austauschs 263

Hannelies Koloska
Das historische Vermächtnis des Korans — Impulse aus der Forschung im Corpus Coranicum Projekt 273

Karin Lehmeier und Katarzyna Miszkiel-Deppe
Bibelhermeneutische Prozesse erforschen — ein Projekt an der Hochschule Hannover 287

Autorinnenverzeichnis 305