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STARK: Skills-Training zur Affektregulation - ein kultursensibler Ansatz Therapiemanual für Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund Mit einem Geleitwort von Thomas Ehring
STARK: Skills-Training zur Affektregulation - ein kultursensibler Ansatz
Therapiemanual für Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund


Mit einem Geleitwort von Thomas Ehring

Theresa Koch, Alexandra Liedl

Klett-Cotta
EAN: 9783608400083 (ISBN: 3-608-40008-7)
152 Seiten, paperback, 17 x 24cm, 2019

EUR 30,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wirksame Kontrolle heftiger Emotionen

• Hohe Kultursensibilität: STARK wird der kulturellen Vielfalt und der besonderen Situation von Geflüchteten gerecht

• Farbenfroh: Illustrierte Arbeitsmaterialien erleichtern den Zugang

• Über Jahre hinweg optimiert: Von kultursensibel arbeitenden Psychotherapeuten und durch Rückmeldungen ihrer geflüchteten Klienten stets verbessert

• Niedrigschwellig: Mit vielen praxisnahen Tipps und Beispielinstruktionen, die an die Themen und Lebenswirklichkeiten der Geflüchteten angepasst sind

Das kultursensible Gruppenprogramm STARK vermittelt wirksame Skills zur Emotionsregulation, die besonders Menschen helfen, die aus ihrem Heimatland fliehen mussten. Oft haben sie traumatisierende Erfahrungen hinter sich und sind dadurch mit einer Vielzahl von heftigen emotionalen Reaktionen konfrontiert. In einer STARK-Gruppe lernen sie, wie sie die Kontrolle über ihre Gefühle zurückerlangen, um auch schwierige Situationen im neuen Land adäquat und souverän bewältigen zu können.

Das Manual – entstanden bei Refugio München, einem Behandlungszentrum für traumatisierte Flüchtlinge und Folteropfer – stellt ein niedrigschwelliges, transdiagnostisches Gruppenangebot dar. In vier Modulen zeigt es, wie die insgesamt fünfzehn Sitzungen am hilfreichsten aufgebaut werden:

- Modul I: Training der emotionalen Wahrnehmung

- Modul II: Training von Emotionsregulationsstrategien

- Modul III: Umgang mit spezifischen Emotionen

- Modul IV: Abschluss und Wiederholung



Die Autorinnen vermitteln ein kultursensibles Vorgehen: Kulturelles Wissen über Werte, Gewohnheiten und Traditionen sowie die Schwierigkeiten der Betroffenen in einer neuen Kultur werden berücksichtigt. Durch viele Beispielinstruktionen, Materialien sowie den Einsatz von kultursensiblen Metaphern zur Erläuterung psychologischer Konzepte bzw. konkrete Verhaltensregeln ist das Buch ein unschätzbarer Begleiter für jeden Psychotherapeuten, jede Psychiaterin, für Psychologinnen und Sozialarbeiter, die mit Geflüchteten arbeiten. Mit starken Gefühlen STARK umgehen!



Dieses Buch richtet sich an

- Psychiater

- Psychotherapeuten

- Psychologen

- Sozialarbeiter



Theresa Koch, M.Sc.Psych., ist systemische Therapeutin und wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Refugio München. Sie hat langjährige Erfahrung in der therapeutischen wie auch pädagogischen Arbeit mit Geflüchteten. Ihre wissenschaftlichen und therapeutischen Schwerpunkte sind: Emotionsregulation und kultursensible Therapiekonzepte.

Alexandra Liedl, Dr. phil. Dipl.-Psych. Psychologische Psychotherapeutin und Leiterin der Forschung bei Refugio München; wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Klinische Psychologie und Psychotherapie der LMU; als Referentin u.a. tätig an verschiedenen Ausbildungsinstituten, dem Centrum für Disease Management der TU München und dem Pädagogischen Institut in München. Fall- und Teamsupervisorin in verschiedenen Einrichtungen. Wissenschaftliche und therapeutische Schwerpunkte: Folgen von erzwungener Migration, kultursensible Therapiekonzepte.
Rezension
Dieses Buch bietet ein Therapiekonzept zur Emotionsregulation speziell für geflüchtete
Menschen aus anderen Kulturkreisen. Psychische Störungen sind bei Geflüchteten sehr häufig und für die Betroffenen mit starker Belastung und Beeinträchtigung verbunden. Zusätzlich sind Geflüchtete in der Regel vielfältigen psychosozialen Stressoren ausgesetzt. bwohl der Behandlungsbedarf bei Geflüchteten daher sehr hoch ist, ist diese Personengruppe aktuell in Deutschland mit Psychotherapie unterversorgt. Das Entwickeln innovativer psychotherapeutischer Interventionen, die auf die Bedürfnisse von Geflüchteten mit psychischen Störungen zugeschnitten sind, ist daher eine zentrale Aufgabe. Das kultursensible Gruppenprogramm STARK vermittelt wirksame Skills zur Emotionsregulation, die besonders Menschen helfen, die aus ihrem Heimatland fliehen mussten. Oft haben sie traumatisierende Erfahrungen hinter sich und sind dadurch mit einer Vielzahl von heftigen emotionalen Reaktionen konfrontiert. In einer STARK-Gruppe lernen sie, wie sie die Kontrolle über ihre Gefühle zurückerlangen, um auch schwierige Situationen im neuen Land adäquat und souverän bewältigen zu können.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
I. GRUNDLAGEN 1

1 Theoretische Einführung zu Traumata und Emotionsregulation 3

1.1 Traumatische Ereignisse und deren Folgen 4
1.2 Emotionsregulation als transdiagnostischer Prozess 5
1.3 Schwierigkeiten in der Emotionsregulation nach traumatischen Erfahrungen 6
1.4 Schwierigkeiten in der Emotionsregulation bei traumatisierten Geflüchteten 7
1.5 Implikationen für die therapeutische Arbeit mit traumatisierten Geflüchteten 8

2 Allgemeines zum Manual 11

2.1 Grundlagen des Manuals 11
2.1.1 Zugrundeliegende Manuale 11
2.1.2 Empirische Vorarbeiten 11
2.1.3 Kultursensibilität des Manuals 12
2.2 Struktur und Ablauf 15
2.2.1 Begrüßung und Blitzlicht 16
2.2.2 Wiederholung der letzten Sitzung und Hausaufgabenbesprechung 16
2.2.3 Inhalte der aktuellen Sitzung 16
2.2.4 Erklären der neuen Hausaufgabe 17
2.2.5 Entspannungsübung oder Gruppenspiel 17
2.3 Themenüberblick 17
2.3.1 Modul I: Training der emotionalen Wahrnehmung 18
2.3.2 Modul II: Training spezifischer Emotionsregulationsstrategien 19
2.3.3 Modul III: Umgang mit spezifischen Emotionen 19
2.3.4 Modul IV: Abschluss und Wiederholung 19

3 Umgang mit dem Manual 21

3.1 Allgemeine Hinweise 21
3.1.1 Gruppen- oder Einzelsetting 21
3.1.2 Umfang des Trainings 24
3.2 Einsatz von Sprach- und Kulturmittelnden 25
3.3 Einsatz von Materialien 26
3.4 Indikations- und Kontraindikationsbereich 28
3.4.1 Indikationsbereich 28
3.4.2 Kontraindikationsbereich 29
3.5 Einsatzmöglichkeiten 30
3.5.1 Unterschiedliche Kontexte 30
3.5.2 Phasenbasierter Ansatz oder STARK parallel zur Einzeltherapie 30

4 Therapeutische Herausforderungen 32
4.1 Formale Herausforderungen 32
4.1.1 Schwierigkeiten in der Blitzlichtrunde 32
4.1.2 Keine regelmäßige Teilnahme 33
4.1.3 Schwierigkeiten bei der Übertragung des Gelernten in den Alltag 33
4.1.4 Fehlendes vertrauensvolles Gruppengefühl 34
4.2 Inhaltliche Herausforderungen 35
4.2.1 Hohe emotionale Belastung der Teilnehmenden 35
4.2.2 Hoffnungslosigkeit in Bezug auf die Therapie 35
4.2.3 Schildern von traumatischen Erfahrungen im Gruppensetting 36
4.2.4 Schwierigkeiten, über sich und die eigenen Gefühle zu sprechen 37
4.2.5 Einseitiger Fokus auf externalisierenden statt internalisierenden Symptomen 38

II. MANUAL 39

Modul I: Training der emotionalen Wahrnehmung 39
Erste Sitzung: Kennenlernen und allgemeine Einführung in das Thema »Emotionsregulation« 41
Zweite Sitzung: Emotionen wahrnehmen 51
Dritte Sitzung: Emotionen verstehen 58
Vierte Sitzung: Emotionales Warnsystem: Ampelmodell 68
Fünfte Sitzung: Persönliche Warnsignale 73

Modul II: Training spezifischer Emotionsregulationsstrategien 79
Sechste Sitzung: Körperreaktionen 81
Siebte Sitzung: Gedanken 88
Achte Sitzung: Trigger 95
Neunte Sitzung: Handlung 101

Modul III: Umgang mit spezifischen Emotionen 107
Zehnte Sitzung: Ärger und Aggression 109
Elfte Sitzung: Traurigkeit 116
Zwölfte Sitzung: Angst 121
Dreizehnte Sitzung: Angenehme Emotionen 128

Modul IV: Abschluss und Wiederholung 133
Vierzehnte Sitzung: Abschlussfest 135
Fünfzehnte Sitzung: Boostersitzung (fakultativ) 139

III. ANHANG 141

Entspannungsübungen 143
Gruppendynamische Spiele 146
Zertifikat 149
Sachverzeichnis 151