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Rom in der Spätantike Historische Erinnerung im städtischen Raum
Rom in der Spätantike
Historische Erinnerung im städtischen Raum




Ralf Behrwald, Christian Witschel (Hrsg.)

Reihe: Heidelberger Althistorische Beiträge und Epigraphische Studien


Franz Steiner Verlag
EAN: 9783515094450 (ISBN: 3-515-09445-8)
409 Seiten, paperback, 17 x 24cm, 2012, 44 s/w Abb., 9 s/w Tab.

EUR 62,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die räumliche Verortung historischer Erinnerung ist in der geschichtswissenschaftlichen Forschung der jüngeren Zeit intensiv diskutiert worden. Dabei hat die Vorstellung von weitgehend einheitlichen Formen der Erinnerung jedoch bisweilen den Blick auf die Vielschichtigkeit des Phänomens verdeckt. Ein Nebeneinander unterschiedlicher Modi historischer Erinnerung lässt sich nirgendwo eingehender beobachten als im städtischen Raum der Metropole Rom während der Epoche der Spätantike. Im Zuge der Christianisierung der Stadt und ihrer Führungsschichten,

im Rahmen des spannungsreichen Verhältnisses zwischen Senatsaristokratie und Kaisertum und beim Ringen um die Bedeutung Roms für das gesamte Imperium waren soziale und religiöse Gruppierungen sowie politische Akteure ständig darum bemüht, ihren Platz in der römischen Geschichte zu definieren und in der Ewigen Stadt zu verorten. Diesen vielschichtigen mentalitäts-, sozial- und religionsgeschichtlichen Prozessen gehen die 14 Beiträge des vorliegenden Bandes aus verschiedenen Perspektiven nach.
Rezension
Seit der sog. Konstantinischen Wende unter Konstantin d. Gr. (ca. 325 n.Chr.) wird auch die Stadt Rom zunehmend christianisiert und es setzt sich, - nun unter neuen Vorzeichen - , fort, was es in der Hauptstadt des Römischen Imperiums in der Antike immer schon gegeben hat: den eigenen Platz in der römischen Geschichte, aber auch den dafür gebührenden Raum in der Ewigen Stadt zu verorten. Dieser Sammelband eines international-interdisziplinären Kolloquiums von Althistorikern, Archäologen und Philologen an der Universität Heidelberg vom 7. und 8. Juli 2006 setzt sich entsprechend mit "Historischer Erinnerung im städtischen Raum" (Untertitel) auseinander, - und zwar in säkularer (vgl. Kap. I) und christlicher (vgl. Kap. II) Perspektive.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Rezensionen

"Rom in der Spätantike. Historische Erinnerung im städtischen Raum enthält fünfzehn wichtige Beiträge, die das Niveau des Kolloquiums und dessen Teilnehmer widerspiegeln. Die Autoren sind nicht nur Spezialisten auf ihrem Feld, sondern zeigen auch, daß man, um zu neuen Einsichten zu gelangen, neue Wege bestreiten sollte."
Mirjana Sanader, Arctos 46, 2012

zur Reihe:
Heidelberger Althistorische Beiträge und Epigraphische Studien
ISSN 0930-1208
Herausgegeben von Angelos Chaniotis und Christian Witschel.
Beirat: François Berard (Lyon), Anthony R. Birley (Vindolanda/Friedberg), Kostas Buraselis (Athen), Lucas de Blois (Nijmegen), Ségolène Demougin (Paris), Elio Lo Cascio (Rom), Mischa Meier (Tübingen), Elizabeth Meyer (Charlottsville), Silvio Panciera (Rom), Michael Peachin (New York), Henk Versnel (Leiden) und Martin Zimmermann (München).

Die Reihe Heidelberger Althistorische Beiträge und Epigraphische Studien (HABES) wurde 1986 von Géza Alföldy anläßlich des hundertjährigen Bestehens des Faches Alte Geschichte an der Universität Heidelberg gegründet. Nach dem Tod von Géza Alföldy (November 2011) wird die Reihe von Angelos Chaniotis und Christian Witschel herausgegeben, die seit 2006 zum Herausgebergremium gehören. Ursprünglich wurden in der Reihe Monographien und Sammelbände veröffentlicht, die aus der Forschung von Mitarbeitern (Doktoranden und Dozenten) und Gastwissenschaftlern am Seminar für Alte Geschichte und Epigraphik hervorgegangen waren. Das 25jährige Bestehen der Reihe im Jahr 2011 wurde von einer Erneuerung des Profils begleitet: In die Reihe werden nun auch solche althistorische und altertumswissenschaftliche Arbeiten aufgenommen, die nicht in Heidelberg oder im Zusammenhang mit dem Heidelberger Seminar entstanden sind, wenn sie eine Verbindung zu den traditionellen Forschungsschwerpunkten der Heidelberger Althistorie aufweisen: Griechische und lateinische Epigraphik; griechische und römische Sozialgeschichte; die Erforschung der Spätantike; griechische und römische Religionsgeschichte; griechische und römische Mentalitätsgeschichte.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7
Abkürzungen 9

EINFÜHRUNG

Ralf Behrwald / Christian Witschel
Historische Erinnerung im städtischen Raum: Eine Einführung 13

I SÄKULARE ERINNERUNGSORTE IM SPÄTANTIKEN ROM

Sebastian Schmidt-Hofner
Trajan und die symbolische Kommunikation bei kaiserlichen Rombesuchen in der Spätantike 33

Richard Lim
Inventing Secular Space in the Late Antique City: Reading the Circus Maximus 61

Robert Coates-Stephens
The Walls of Aurelian 83

Carlos Machado
Between Memory and Oblivion: The End of the Roman domus 111

Valerie Fauvinet-Ranson
Le paysage urbain de Rome chez Cassiodore: une christianisation passée sous silence 139

II CHRISTLICHE ERINNERUNGSORTE IM SPÄTANTIKEN ROM

Franz Alto Bauer
Saint Peter's as a Place of Collective Memory in Late Antiquity 155

Beat Brenk
Kirche und Strasse im frühchristlichen Rom 171

Steffen Diefenbach
Urbs und ecclesia - Bezugspunkte kollektiver Heiligenerinnerung im Rom des Bischofs Damasus (366-384) 193

Marianne Sághy
Renovatio memoriae: Pope Damasus and the Martyrs of Rome 251

Ralf Behrwald
Heilsgeschichte in heidnischer Szenerie:
Die Denkmaltopographie Roms in der christlichen Legendenbildung 267

III HISTORISCHE ERINNERUNG IN DEN SPÄTANTIKEN INSCHRIFTEN ROMS

Silvia Orlandi
Passato e presente nell'epigrafia tardoantica di Roma 293

John Weisweiler
Inscribing Imperial Power: Leiters from Emperors in Late-Antique Rome 309

Philippe Bruggisser
„Sacro-saintes statues". Pretextat et la restauration du portique des Dei consentes à Rome 331

Christian Witschel
Alte und neue Erinnerungsmodi in den spätantiken Inschriften Roms 357

Adressen der Autoren 407