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Rauhnächte
Arno Luik
Westend
ISBN: 9783864894189
192 Seiten, hardcover, 13 x 20cm, April, 2023
EUR 22,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
„Gestern war ich noch mitten im Leben, heute bin ich draußen und mit dem konfrontiert, was wir alle wissen, die meisten irgendwie verdrängen. Doch für mich nicht mehr möglich ist, dieses Wissen auszublenden: dass wir alle sterben müssen. Das Mistviech in meinem Körper hämmert mir dieses Wissen ja ohne Unterlass in den Kopf: Ich hab‘ Dich im Griff! Und ich würde es gerne anbrüllen: Komm raus, Du blödes Viech! Ob Bestrahlung, Chemo es zermürben, erwürgen?“ Nach seiner Krebsdiagnose, die Bestseller-Autor Arno Luik im vergangenen Spätsommer bekam, macht er das, was er noch nie tat: Er schreibt ein Tagebuch. Er notiert seine Innenansichten, den Schrecken, die Albträume, seine Sehnsucht nach Leben – aber plötzlich geht es um viel mehr als das persönliche Drama: um diese zerrissene, malträtierte Welt. Die so schön sein könnte, wenn die Regierenden nicht …
"Ein schonungsloses Buch darüber, wie ein rebellischer Geist - plötzlich selbst mit bedrohlicher Krankheit konfrontiert -, sich die notwendige Klarheit auch in den bedrohlichen Zeiten des Krieges bewahrt. So aufwühlend geraten Bücher selten."
Harald Welzer
"Lies, was Arno schreibt. Er drückt aus, wie ich mich fühle. Er sagt es so, wie ich es nicht sagen kann. Lies es, und dann weißt du, was in mir vorgeht."
Anonyma
Rezension
Wer zunächst auf den Titel des Buches von Arno Luik blickt, wird vielleicht einen Roman erwarten. Wer den Namen des Autoren richtig zuordnen kann, wird sich vielleicht fragen: Was steckt hinter diesem Titel? Bei einem Buch, das von einem Journalisten renommierten geschrieben wurde...
Und in der Tat bietet Arno Luik der Leserschaft ein ganz besonderes Buch.
Wie eingangs bereits erwähnt: Arno Luik war von Beruf Journalist, befindet sich im wohlverdienten Ruhestand und genießt ihn. Bis zu dem Tag, der ihn - ganz privat - mit einer drastischen Diagnose konfrontiert: Er hat Krebs. Dieser unerwartete Schlag verändert sein Leben drastisch.
Beginnend mit dem 19. September 2022, endend am 1. Januar 2023 legt er seine Gefühle, seine Gedanken, das ganze Chaos in ihm, in Form eines Tagebuches offen.
In seinen Notizen finden sich eine Reihe persönlicher Notizen, eben so, wie man es in einem Tagebuch erwartet. Darüber hinaus aber beschreibt er auch, wie die Ungewissheit über den weiteren Verlauf und den Umgang mit seiner Krankheit sein bisheriges Leben wie einen Film an ihm vorüber ziehen lassen. Insbesondere in den langen, oftmals von quälender Unruhe gekennzeichneten Nächten. Es sind von rauen Gedanken durchzogenen Nächte.
Inhaltlich stellt er viele Fragen zu aktuellen politischen Ereignissen und zeigt, wie er sie sieht und wertet; seine Vita als Journalist bietet ihm das Rüstzeug.
Ein Buch der anderen, der besonderen und berührenden Art. So würde ich das vorliegende Buch von Arno Luik umschreiben. Der Kontrast zwischen der medizinischen Diagnose "Krebs", seine persönliche Betroffenheit und sein Umgang mit der Diagnose, der Ungewissheit und den stetig stärker werdenden Gefühlswallungen einerseits und seine scharfen Analysen zu aktuellen politischen Themen andererseits, bilden einen Kontrast, den man -bewusst gewählt- in Form eines Buches wohl nur sehr selten finden dürfte.
Die Passagen über sein Leben nach der Diagnose sind sehr eindrucksvoll und offen, seine politischen Exkurse sind analytisch scharf formuliert und regen zum Nachdenken an, auch (oder gerade) wenn man den Sichtweisen und Schlussfolgerungen politisch nicht folgen mag, so wie es in meinem Falle häufiger vorkam.
Die inhaltliche Kombination ist gelungen, die Stilistik der Texte sind präzise und klar. Deshalb kann ich die Lektüre des Buches von Arno Luik nur jedem empfehlen!
Dietmar Langusch, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Von der Lust auf Leben
„Gestern war ich noch mitten im Leben, heute bin ich draußen und mit dem konfrontiert, was wir alle wissen, die meisten irgendwie verdrängen. Doch für mich nicht mehr möglich ist, dieses Wissen auszublenden: dass wir alle sterben müssen. Das Mistviech in meinem Körper hämmert mir dieses Wissen ja ohne Unterlass in den Kopf: Ich hab‘ Dich im Griff! Und ich würde es gerne anbrüllen: Komm raus, Du blödes Viech! Ob Bestrahlung, Chemo es zermürben, erwürgen?“ Nach seiner Krebsdiagnose, die Bestseller-Autor Arno Luik im vergangenen Spätsommer bekam, macht er das, was er noch nie tat: Er schreibt ein Tagebuch. Er notiert seine Innenansichten, den Schrecken, die Albträume, seine Sehnsucht nach Leben – aber plötzlich geht es um viel mehr als das persönliche Drama: um diese zerrissene, malträtierte Welt. Die so schön sein könnte, wenn die Regierenden nicht …
Arno Luik, geboren 1955, war Reporter für Geo und den Berliner Tagesspiegel, Chefredakteur der taz, Vizechef der Münchner Abendzeitung und langjähriger Autor der Zeitschrift Stern. Gespräche von "Deutschlands führendem Interviewer" (taz, Peter Unfried) sind in mehr als 25 Sprachen übersetzt worden; für sein Gespräch mit Inge und Walter Jens wurde Luik 2008 als "Kulturjournalist des Jahres" ausgezeichnet. Für seine Enthüllungen in Sachen Stuttgart 21 erhielt er den "Leuchtturm für besondere publizistische Leistungen" des Netzwerks Recherche. Zuletzt erschienen von ihm im Westend Verlag der Bestseller "Schaden in der Oberleitung - Das geplante Desaster der Deutschen Bahn" (2019), das Interview-Buch "Als die Mauer fiel, war ich in der Sauna - Gespräche über den Wahnsinn unserer Zeit" (2022) und "Rauhnächte" (2023).
Inhaltsverzeichnis
MERKWÜRDIGE ZEITEN 7
EINS 11
ZWEI. 18
DREI 28
VIER 56
FÜNF 62
SECHS 81
SIEBEN. 96
ACHT 115
NEUN. 126
ZEHN. 143
ELF. 150
ZWÖLF 159
MERKWÜRDIGEZEITEN. 185
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