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Psychodynamische Therapie der komplexen posttraumatischen Belastungsstörung
Ein Manual zur Behandlung nach Kindheitstrauma
Unter Mitarbeit von Alexa Negele
Wolfgang Wöller, Astrid Lampe, Helga Matthess, Julia Schellong, Falk Leichsenring, Johannes Kruse
Klett-Cotta
, Schattauer
EAN: 9783608400397 (ISBN: 3-608-40039-7)
208 Seiten, paperback, 17 x 24cm, 2020
EUR 30,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
PTBS nach Kindheitstrauma wirksam behandeln
- Relevant: Häufige Störung nach Gewalterfahrung in der Kindheit
- Praxisnah: Manual für den Praxisalltag
- Autoren: Renommierte Fachexperten
- Aktuell: An der neuen ICD-11-Klassifikation orientiert
Traumatisierungen in Form physischer, sexueller oder emotionaler Gewalt in der Kindheit und Jugend bilden den Hintergrund des in der ICD-11 neu definierten Störungsbildes der komplexen posttraumatischen Belastungsstörung (kPTBS).
Bei einer Vorgeschichte von Kindheitstraumatisierungen weist das Störungsbild der PTBS Besonderheiten auf: Die Pathogenese ist komplexer und die Symptomatik breiter als nach Traumatisierungen im Erwachsenenalter, es besteht häufig eine hohe Komorbidität, dies stellt besondere Anforderungen an die Therapie. Die in diesem Manual vorgestellte Konzeption folgt einem Verständnis psychodynamischer Behandlung als einem ressourcenbasierten integrativen Verfahren, wie es durch die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie vermittelt wird.
- Relevant: Häufige Störung nach Gewalterfahrung in der Kindheit
- Praxisnah: Manual für den Praxisalltag
- Autoren: Renommierte Fachexperten
- Aktuell: An der neuen ICD-11-Klassifikation orientiert
Wolfgang Wöller, Priv.-Doz. Dr. med., FA für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie für Neurologie und Psychiatrie, Psychoanalytiker, Lehranalytiker, EMDR-Therapeut. Ehem. Ärztlicher Direktor der Rhein-Klinik Bad Honnef.
Astrid Lampe, Ao. Univ.-Prof. Dr. med., Stv. Klinikdirektorin am Department für Psychiatrie,
Psychotherapie und Psychosomatik der Universität Innsbruck, FÄ für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie für Neurologie und Psychiatrie, Psychoanalytikerin, Klientenzentrierte Gesprächspsychotherapeutin, Lehrtherapeutin ÖÄK.
Helga Mattheß, Dr. med., Dipl.-Phys., FÄ für Psychotherapeutische Medizin, Psychoanalytikerin, EMDR-Trainerin, niedergelassen in Duisburg.
Julia Schellong, Dr. med., Stv. Klinikdirektorin, Oberärztin Psychotraumatologie, FÄ für Psychosomatik sowie für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychoanalytikerin am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden.
Falk Leichsenring, Prof. Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Psychoanalytiker, Professor für Psychotherapieforschung in der Abteilung Psychosomatik und Psychotherapie der Universität Gießen.
Johannes Kruse, Prof. Dr. med., Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Psychoanalytiker (DGPT), Lehranalytiker; Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Justus-Liebig-Universität Gießen; Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Philipps-Universität Marburg; Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM).
Rezension
Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) bei Kindern und Jugendlichen mit einer Reihe von Besonderheiten gegenüber der PTBS bei Erwachsenen ist eine gravierende psychische Störung.
Traumatisierungen in Form physischer, sexueller oder emotionaler Gewalt in der Kindheit und Jugend bilden den Hintergrund des in der ICD-11 neu definierten Störungsbildes der komplexen posttraumatischen Belastungsstörung (kPTBS). Es handelt sich um ein Ereignis, bei dem der oder die Betroffene unter großer Furcht und Entsetzen direkt oder indirekt eine Situation erlebt, die eine Bedrohung der körperlichen Unversehrtheit seiner selbst oder eines anderen Menschen beinhaltet. Beispiele sind Psychoterror (Mobbing), sexuelle und körperliche Gewalt, Unfälle oder Naturkatastrophen. Bei einer PTBS liegen Symptome des Wiedererlebens, der Vermeidung und der autonomen Übererregung vor. Die in diesem Manual vorgestellte Konzeption folgt einem Verständnis psychodynamischer Behandlung als einem ressourcenbasierten integrativen Verfahren, wie es durch die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie vermittelt wird.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Dieses Buch richtet sich an:
- Ärztliche und psychologische (psychodynamische orientierte) PsychotherapeutInnen
- TraumatherapeutInnen
Inhaltsverzeichnis
TEIL I Einleitung und theoretischer Hintergrund 1
1 Einleitung 3
2 Psychodynamische Modellvorstellungen zu komplexen Traumafolgestörungen nach Kindheitstraumatisierungen 6
2.1 Sigmund Freud und die Renaissance seines Antipoden Pierre Janet 6
2.2 Sändor Ferenczi und die strukturbildende Wirkung verinnerlichter traumatischer
Beziehungsmuster 7
2.3 Objektbeziehungstheoretische Modelle 8
2.4 Ich-psychologische Modelle und strukturbezogenes Vorgehen 9
2.5 Bindungstraumatische Erfahrungen und nicht integrierte Selbstzustände 11
2.6 Veränderte Erinnerungsverarbeitung und Kontroversen um das Traumagedächtnis 12
2.7 Psychodynamische Konzeptualisierung der veränderten Erinnerungsspeicherung bei der komplexen posttraumatischen Belastungsstörung 14
3 Therapeutische Möglichkeiten 18
3.1 Störungsspezifische Besonderheiten und Herausforderungen bei der komplexen posttraumatischen Belastungsstörung 18
3.2 Traumaorientierte psychodynamische Konzepte 19
3.3 Behandlungstechnische Aspekte 20
3.4 Verwendung eines Therapiemanuals und Vertiefung des Durcharbeitens mithilfe Sitzungsverbindender Reflexionen und Übungen 23
TEIL II Diagnostik, Behandlungsinformation und Therapieziele 27
4 Diagnostik 29
4.1 Psychodynamische Erstuntersuchung 29
4.2 Diagnostik der Symptomatik 32
4.3 Ressourcen- und Traumadiagnostik 35
4.4 Psychodynamische Strukturdiagnostik 42
5 Erläuterungen zur Therapie und Therapieziele 45
5.1 Erläuterungen zum Therapiekonzept 45
5.2 Therapiezielvereinbarung 49
TEIL III Die Anfangsphase der Therapie 51
6 Sicherheit und Halt in der therapeutischen Beziehung 53
6.1 Therapeutische Arbeitsbeziehung und Beziehungsregulierung 53
6.2 Das Prinzip des maximalen Kontrasts zur traumatischen Situation 61
6.3 Sicherheit 62
6.4 Kontrolle, Urheberschaft und Handlungsfähigkeit 67
6.5 Präsenz und Regulation 69
6.6 Wertschätzung, Respekt und die Validierung des Erlebens der Patientin 71
6.7 Abstinenz und parteiliche Abstinenz 72
6.8 Selbstverletzung und Suizidalität 75
6.9 Schutz vor destruktiven Verhaltensweisen und »verletzenden« Persönlichkeitsanteilen 78
6.10 Antiregressive lösungsorientierte Haltung 80
6.11 Reparatur von Allianzbrüchen 84
6.12 Einen »Notfallkoffer« packen 85
6.13 Regelmäßige Überprüfung der Therapieziele und -aufträge 86
7 Das Störungsbild und seine Psychodynamik verstehen 88
7.1 Bedeutung des störungsbezogenen Wissens 88
7.2 Inhalte von Psychoedukation 89
8 Imaginatives Containment intrusiver Phänomene und die Aktivierung positiver Selbstzustände 93
8.1 Strukturbezogenes Arbeiten und die Nutzung imaginativer Techniken 93
8.2 Imaginatives Containment mithilfe der Tresor-(Container-)Technik 94
8.3 Aktivitäten zur Generierung positiver emotionaler Selbstzustände 96
8.4 Stärkung positiver Selbstrepräsentanzen mithilfe von Erinnerungsbildern und Objektfantasien 97
8.5 Die Imagination eines sicheren Ortes 98
8.6 Imagination der inneren Helfer 101
8.7 Aktivierung von positiven Erinnerungen 103
8.8 Vorgehen bei depressiver Komorbidität 105
8.9 Umgang mit dissoziativen Symptomen 106
8.10 Verbesserung der Affektwahrnehmung und -differenzierung 109
TEIL IV Die mittlere Phase 113
9 Übertragung, Gegenübertragung und die Arbeit mit wechselnden Selbstzuständen — Regulation der therapeutischen Beziehung 115
9.1 Die mittlere Phase der Behandlung 115
9.2 Übertragung 116
9.3 Gegenübertragung 121
9.4 Der Mechanismus der projektiven Identifizierung 122
9.5 Gefühle der Hilflosigkeit auf Seiten der Therapeutin 124
10 Selbstfürsorge auf der inneren Bühne 126
10.1 Die Arbeit mit inneren Kindanteilen und ihre psychodynamische Einordnung 126
10.2 Symbolisierung kindlicher Erlebens- und Verhaltensmuster und Bedürfnisse 129
10.3 Das Vorgehen bei der Arbeit mit inneren Kindanteilen 132
10.4 Die Ängste des »Kindes« vor dem erwachsenen Persönlichkeitsanteil - die »Übertragung« auf der inneren Bühne 135
10.5 Die emotionalen Reaktionen des erwachsenen Persönlichkeitsanteils gegenüber dem inneren Kindanteil — die »Gegenübertragung« auf der inneren Bühne 136
10.6 Eigenständige Arbeit mit inneren Kindanteilen 139
10.7 Die Arbeit mit verletzenden und aggressiven Persönlichkeitsanteilen (sog. Täterintrojekte und Täteridentifikation) 140
11 Arbeit mit traumatischen Erinnerungsfragmenten und traumabezogenen Belastungen — Varianten schonender Traumabearbeitung 144
11.1 Allgemeines zur konfrontativen Behandlung traumatischer Erinnerungsfragmente und traumabezogener Belastungen 144
11.2 Schonende konfrontative Bearbeitungstechniken 147
11.3 Stressabsorptionstechnik 149
11.4 Pendeltechnik 151
11.5 Bildschirmtechnik 154
11.6 Klinische Differenzialindikation der schonenden konfrontativen Bearbeitungstechniken 156
TEIL V Die Endphase 159
12 Weiterleben nach dem Trauma 161
12.1 Allgemeines 161
12.2 Vorläufige Bilanz 162
12.3 Negative Überzeugungen über die eigene Person 162
12.4 Selbstfürsorge 165
12.5 Abgrenzung 166
12.6 Unterstützung der Mentalisierungsfunktion 167
12.7 Bewusste und unbewusste Konflikte 168
12.8 Täteraspekte und Schuldgefühle 168
13 Die Beendigung der Therapie 170
13.1 Allgemeines 170
13.2 Was wurde erreicht? 170
13.3 Abschied 171
13.4 Überprüfung der Beherrschung der wichtigsten therapeutischen Techniken 171
13.5 Antizipation möglicher Problemsituationen 172
13.6 Innere Repräsentanz der Therapeutin 172
Anmerkungen 173
Literatur 174
ANHANG 185
Durcharbeiten: Sitzungsverbindende Reflexionen und Übungen (Beispiele) 187
Autorinnen und Mitarbeitende 192
IM DOWNLOAD ENTHALTENE ZUSATZMATERIALIEN: (bereitgestellt unter www.klett-cotta.de)
ANHANG A Informationsblatt für Patientinnen und Patienten mit komplexer posttraumatischer Belastungsstörung
ANHANG B Arbeitsblätter
1 Tresor-(Container-)Übung
2 Innerer sicherer Ort (Wohlfühlort)
3 Die inneren Helfer
4 Stressabsorptionstechnik
5a Pendeltechnik zur Bearbeitung einer Traumaerinnerung
5b Pendeltechnik zur Bearbeitung einer belastenden Situation
5c Pendeltechnik zur Bearbeitung eines belastenden Gefühls
6a Imaginäre Fernbedienung (zur Vorbereitung der Bildschirmtechnik)
6b Bildschirmtechnik zur Traumaexposition
ANHANG C Durcharbeiten: Sitzungsverbindende Reflexionen und Übungen
4-1 Ressourcenlandkarte
4-2 Belastende Situationen des Alltags
5-1 Therapieziele: Zielformulierung
6-1 Schwierige Situationen in der Therapie
6-2 Therapiegefährdendes Verhalten
6-3 Situationen, die »kindliche« Verhaltensmuster aktivieren
6-4 »Notfallkoffer«
6-5 Überprüfung der Therapieziele
7-1 Offene Fragen
8-1 Tresor-(Container-)Technik
8-2 Bewährte Aktivitäten zur Verbesserung der Stimmungslage
8-3 Sicherer Ort
8-4 Innere Helfer
8-5 Erinnerung an (kleine) persönliche Erfolge und/oder hilfreiche menschliche Begegnungen
8-6 Dissoziative Erinnerungsverluste
8-7 Gewünschter Umgang mit dissoziativen Reaktionen
8-8 Differenzierung emotionaler Zustände
9-1 Irritationen in der therapeutischen Beziehung
10-1 Arbeit mit inneren Kindanteilen: Schwierigkeiten des »Kindes«
10-2 Arbeit mit inneren Kindanteilen: Schwierigkeiten der/des »Erwachsenen«
10-3 Arbeit mit inneren Kindanteilen
10-4 Arbeit mit verletzenden und aggressiven Persönlichkeitsanteilen
11-1 Aktuelle oder bevorstehende Situation mit hoher Stressbelastung
11-2 Eigenständige Vorbereitung einer weiteren Anwendung der Stressabsorptionstechnik
11-3 Rückmeldung zur Pendeltechnik
11-4 Rückmeldung zur Bildschirmtechnik
12-1 In der Therapie Erreichtes und (noch) nicht Erreichtes
12-2 Negative Überzeugungen über die eigene Person 12-3 Verbesserung der Selbstfürsorge
12-4 Verbesserung der Abgrenzungsfähigkeit
13-1 Therapieziele: Zielerreichung
13-2 Bericht über die praktizierten therapeutischen Techniken
13-3 Antizipation möglicher Problemsituationen
13-4 »Innere Therapeutin« (»Innerer Therapeut«)
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