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Postkoloniale Theorie Eine kritische Einführung 3. aktual. Aufl. 2020
Postkoloniale Theorie
Eine kritische Einführung


3. aktual. Aufl. 2020

Maria do Mar Castro Varela, Nikita Dhawan

UTB , Transcript
EAN: 9783825253622 (ISBN: 3-8252-5362-7)
384 Seiten, paperback, 15 x 22cm, Februar, 2020

EUR 25,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Standardlehrbuch zu Postkolonialer Theorie in neuer Auflage. Kompakter Überblick über die Theorien von Edward Said, Gayatri Spivak und Homi Bhabha

Diese Einführung erschließt das weite Feld postkolonialer Theoriebildung über eine kritische Debatte der Schriften der drei prominentesten postkolonialen Stimmen – Edward Said, Gayatri Spivak und Homi Bhabha.

Die aktualisierte dritte Auflage unterzieht insbesondere die neuen Schriften Spivaks und Bhabhas einer kritischen Würdigung und erlaubt einen aktuellen Überblick über diese bedeutenden Theoriewerke.

Die dritte Auflage setzt sich zugleich mit den gegenwärtigen Diskussionen um Globalisierung, Religion, Menschenrechte und Dekolonisierung auseinander und gibt einen Überblick über die aktuellen Debatten in den Postcolonial Studies.

Das Standard-Lehrbuch zum Thema Postkoloniale Theorie gibt einen Überblick über die wichtigsten Theorien und Debatten in den Postcolonial Studies und bereitet diese systematisch für das Studium der Kulturwissenschaften auf.

María do Mar Castro Varela studierte Pädagogik und Psychologie an der Universität zu Köln und promovierte 2005 an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. Seit dem Wintersemester 2007/2008 ist sie Professorin an der Alice-Salomon-Hochschule.

Frau Prof. Dr. Nikita Dhawan ist an der Justus-Liebig-Universität Gießen Professorin für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Gender Studies.
Rezension
Globalisierung, Religion, Menschenrechte und Dekolonisierung sind wesentliche Themenbereiche der Postkolonialen Theorie (Postcolonial Studies), die im Deutschen auch unter dem Begriff Postkolonialismus gefasst wird. Dieses Standardlehrbuch zu Postkolonialer Theorie in neuer 3. Auflage bietet einen kompakten Überblick insbesondere über die Theorien der Hauptvertreter der Postcolonial Studies von Edward Said, Gayatri Spivak und Homi Bhabha; Edward Saids Werk "Orientalism"(1978) gilt dabei als grundlegendes Werk. Postkolonialismus, dem Poststrukturalismus zugerechnet, ist eine geistige Strömung, die sich seit Mitte des 20. Jahrhunderts in Auseinandersetzung mit der Geschichte des Kolonialismus und Imperialismus entwickelte. Wesentliche Anliegen sind Dekolonialisierung und politische Souveränität der ehemaligen Kolonien sowie Bewusstseinsbildung hinsichtlich des Fortbestehens imperialistisch-kolonialistischer Strukturen in allen Lebensbereichen. Postkolonialistische Ansätze untersuchen Kultur und Identität der durch Kolonialisierungskontexte geprägten Bevölkerungen mit emanzipatorischem Interesse. Grundthese postkolonialer Theorien ist die Annahme, dass die Kolonien nur politisch befreit seien, jedoch weiterhin durch die Hegemonie eurozentrischer Sichtweisen beherrscht würden. Durch die Dominanz der Kolonialmacht in verschiedenen Lebensbereichen wie vor allem der Jurisdiktion und Religion (Einführung europäischen Rechts, Missionierung etc.) wurde die Kultur des kolonisierten Raumes zerstört.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagworte:
Kolonialismus, Orientalismus, Subalternität, Hybridität, Globalisierung, Dekolonisierung, Postkolonialismus, Cultural Studies, Kulturtheorie, Kulturwissenschaft, Einführung
Fächer: Literaturwissenschaft; Soziologie; Politikwissenschaft; Kultur/ Musik/ Theater

»Especially the historical overview offers a solid introduction in dialogue with current critical debates, while the chapters on the ›trinity‹ now offer more contextualized debates and an overall balanced survey on their reception and criticism.
This volume [...] features an excellent bibliography for further investigation.«
Annika McPherson, Anglistik, 28/1 (2017) (zur zweiten Auflage)

»Ein wichtiges deutschsprachiges, ausführliches und differenziertes Werk für Einsteiger_innen in die postkoloniale Theorie sowie für Wissenschaftler_innen, politisch Aktive und Interessierte, die sich bereits umgehend mit dem heterogenen und ambivalenten Feld der postkolonialen Studien auseinandergesetzt haben.«
Michelle Pfeiffer, http://feminapolitica.budrich-journals.de, 1 (2016) (zur zweiten Auflage)

»Wer sich [...] einen weithin umfassenden Überblick über den aktuellen Stand und die Diskussionen der postkolonialen Theorie verschaffen möchte, dem sei diese Einführung [...] empfohlen.«
Ulrich van der Heyden, Das Historisch-Politische Buch, 63/6 (2015) (zur zweiten Auflage)

»Wer sich im Rahmen seines Studiums oder wissenschaftlicher Arbeit einen fundierten Zugang zu diesem Theoriegebäude erlesen will, ist mit dieser Einführung sicher gut bedient.«
Florian Englert, www.rezensionen.ch, 14.01.2016 (zur zweiten Auflage)

»Das Buch [kann] einer breiten Leser_innenschaft empfohlen werden, da es versucht, komplexe Theorien in eine möglichst lesbare Sprache zu übersetzen.
Es [erfüllt] den Anspruch, einen möglichst breiten Überblick über die postkoloniale Theorie zu geben und kann als Ansporn zum Auseinandersetzen mit Originaltexten gelesen werden.«
Daniela Schwienbacher, AEP, 4 (2015) (zur zweiten Auflage)

»Eine sehr gelungene Überarbeitung.«
Rebecca Steger, matices, 22/83 (2015) (zur zweiten Auflage)

»Die kritische Einführung in die Postkoloniale Theorie sollte Pflichtlektüre für Studierende nicht nur der sozialwissenschaftlichen Fächer sein; sie bietet allen, die mit dem Zustand der Welt nicht zufrieden sind und mit der aktiven Hoffnung leben, dass eine gerechtere, friedlichere, humane (Eine) Welt möglich ist, vielfältige Anregungen zum Selbst- und Mittun an dieser Gegenwarts- und Zukunftsaufgabe.«
Jos Schnurer, www.socialnet.de, 28.04.2015 (zur zweiten Auflage)

»Insgesamt ist das Buch eine sehr gelungene, gut lesbare Einführung in dieses komplexe wissenschaftliche Theoriefeld, welche auch die politischen Implikationen nicht außer Acht läßt.«
Heike Gerhold, Jahrbuch für Europäische Überseegeschichte, 8 (2008) (zur zweiten Auflage)

»Insgesamt ist Castro Varela und Dhawan eine sehr informative, sprachlich präzise und verständliche Einführung in postkoloniale Theorie gelungen, die neben den Stärken der vorgestellten Konzepte auch deren Schwächen nicht übersieht.
Alles in allem ist die Einführung jeder und jedem wärmstens empfohlen, der/die sich einen Überblick über die zentralen theoretischen Konzepte des Postkolonialismus machen will und bietet dabei auch erfahrenen LeserInnen neue Einsichten in eines der spannendsten Felder zeitgenössischer Theorieproduktion.«
Jens Eberfeld, H-Soz-u-Kult, 1 (2007) (zur zweiten Auflage)

»Die kritische Einführung macht auf die großen Leerstellen der postkolonialen Theorie – insbesondere auf der Ebene der Genderanalyse - und die inneren Widersprüchlichkeiten aufmerksam, die Kritik zielt jedoch weniger auf eine Entwertung der Theorien als vielmehr auf deren produktive Weiterführung [...]. Die ernsthafteste Kritik, so Spivak, ist immer diejenige, die etwas Nützliches kritisiert.«
Jonas Engelmann, testcard, 15, 2 (2006) (zur zweiten Auflage)

»[D]ie Autorinnen hier eine verständliche, differenzierte und kritische, v. a. auch selbstkritische und daher insgesamt gelungene Einführung in die Thematik vorgelegt haben.«
Aram Ziai, PERIPHERIE, 103 (2006) (zur zweiten Auflage)

»Die kritische Einführung in die postkoloniale Theorie/n, die Maria do Mar Castro Varela und Nikita Dhawan mit ihrem Band vorlegen, bietet einen kompakten und gut verständlichen Einblick in die spezifische Komplexität dieses Feldes.«
Natascha Vittorelli, WeiberDiwan, Frühjahr 2006 (zur zweiten Auflage)

»Maria Do Mar Castro Varela und Nikita Dhawan [haben] mit ihrem Buch Postkoloniale Theorie - eine kritische Einführung erstmals in deutscher Sprache einen systematisch angelegten Überblick der Geschichte und Methodologie sowie der zentralen Begriffe, Theoreme und VertreterInnen der Postcolonial Studies veröffentlicht. Der Band [ist] sowohl wissenschaftlich wie auch als politische Intervention sehr gelungen.«
Stefanie Kron, iz3w, 3 (2006) (zur zweiten Auflage)

»Ein großes Verdienst dieses knappen, aber dichten Einführungsbuches ist es [...], die oft kryptischen und hermetischen postkolonialen Texte nachvollziehbar und kritisch darzustellen und Deutungsvorschläge für Schüsseltexte zu bieten. Freilich ist auch die Lektüre dieser 'Einführung' noch immer recht anspruchsvoll und teils voraussetzungsreich, soda sich auch zur vertiefenden Einarbeitung in dieses zunehmend einflussreiche Theoriefeld eignet.«
Zeitschrift für Politikwissenschaft-BIB, 2 (2006) (zur zweiten Auflage)

Besprochen in:
Rundbrief Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, 154/2 (2015)
http://www.migrapolis-deutschland.de, 19.05.2015, Birte Libner
Inhaltsverzeichnis
Vorwort zur 3. Auflage 7
Vorwort zur 2. Auflage 15
Vorwort zur 1. Auflage 19
Danksagung 22

I. Kolonialismus, Antikolonialismus und postkoloniale Studien 23

Kolonialismus und Imperialismus 28
Postkolonialismus avant la lettre 48
Antikolonialer Widerstand und die Frage des Nationalismus 50
Religion, Säkularismus und Empire 62
Verwobene Vermächtnisse: Kolonialismus und der Holocaust 82
Das Globale und das Postkoloniale 86

II. Edward W. Said - Der orientalisierte Orient 99

Das Gründungsdokument postkolonialer Theorie: Orientalism 104
Die Orientalismus-Kontroverse 112
Nach Orientalism: Kultur und Imperialismus 127
»Travelling Theories« - Wenn Theorien reisen 138
»Weltlichkeit« und »säkulare Kritik« 143
Intellektueller Aktivist: Palästina und Exil 149

III. Gayatri Chakravorty Spivak - Marxistisch-feministische Dekonstruktion 161

(Post-)Kolonialismus und der literarische Text 166
Privilegien verlernen: Imperialistischer Feminismus und die >Dritte-Welt-Frau< 173
Marxismus überdacht 177
Dekonstruktive Strategien 188
Masterwords - oder über die Macht, zu bezeichnen 193
Kann die Subalterne sprechen? 196
Subalterne und Intellektuelle 210
Europäische Aufklärung und affirmative Sabotage 212
Unrecht richten: Alterglobalisierung und epistemischer Wandel 214
Widersprüche und Selbstkritik 224
Arbeiten ohne Garantien 227

IV. Homi K. Bhabha - Mimikry, Hybridität und Dritte Räume 229

Ängstlichkeit, Macht und Stereotyp 232
Die Macht der Machtlosen? - Hybridität und Mimikry 239
Performanz, Subjektivierung und Handlungsmacht: Verhandlungen und Widerstandsformen 247
Kulturelle Differenz und Dritter Raum 258
Postkoloniale Gegenmoderne - Verhandlungen an der Grenze 261
Die Nation erzählen: Migration, Kolonialismus und Zugehörigkeit 266
Kulturelle Rechte und vernacutor cosmopolitanism 272
Demokratie de-realisieren 277
Bhabha im Kreuzfeuer der Kritik 280

V. Postkoloniale Theorie kritisch betrachtet 297

Die postkoloniale Theorieindustrie 298
Politik der Verortung 301
>Dritte-Welt-Marxismus< kontra >Erste-Welt-Postmodernismus Intersektionalität und soziale Gerechtigkeit 311
Was ist wirklich neu an postkolonialer Theorie? 320
Interessenkonflikte: Migrantischer Aktivismus versus
internationale Arbeitsteilung 321
Dekolonial versus postkolonial 330
Universalismus versus Differenz 338

VI. Postkoloniale Utopien und die Herausforderung der Dekolonisierung 353

Literatur 355