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Philosophie des Designs
Philosophie des Designs




Daniel Martin Feige, Florian Arnold, Markus Rautzenberg (Hrsg.)

Reihe: Schriftenreihe des Weißenhof-Instituts zur Architektur- und Designtheorie


Transcript
EAN: 9783837641875 (ISBN: 3-8376-4187-2)
464 Seiten, kartoniert, 15 x 22cm, Februar, 2020

EUR 34,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
In den letzten Dekaden wird der Stellenwert des Designs immer mehr auch außerhalb der im engeren Sinne designtheoretischen Debatten deutlich. Wer heute über kulturelle Praktiken nachdenkt, muss immer auch über Art und Weise nachdenken, auf die Designgegenstände an ihnen Anteil haben. Design zeigt sich dabei als potentiell janusköpfig: Als Teil der Lösung wie Ursache von Problemen.

Angesichts dieser unbestrittenen Relevanz des Designs ist es erstaunlich, dass die Philosophie es als Gegenstand eher stiefmütterlich behandelt hat. Der vorliegende Sammelband Philosophie des Designs möchte dieses Desiderat derart beheben, dass er philosophische Beiträge versammelt, die grundlegende Bestimmungen dessen, was Design philosophisch ist, vorschlagen. Es geht darum, nötige Grundlagenarbeit, eine Auf- und Ausarbeitung der noch relativ jungen Disziplin der Designphilosophie zu leisten, das Gebiet zu durchforsten und zu kartographieren.
Rezension
Was ist Design? Bedarf es einer neuen Teildisziplin der Philosophie, der „Designphilosophie“? Wie ist das Verhältnis von Design und Philosophie zu bestimmen? Benötigt die Philosophie des Designs angesichts der digitalen Revolution eine neue Methodologie? Wodurch unterscheidet sich humanes Design von einem natürlichen Design? Ist die Wirklichkeit nur ein Designprodukt? Fungiert Design ausschließlich als ein Instrument der „Kulturindustrie“? Hilft Schillers Ästhetik bei der Produktion von Sitzmöbeln?
Antworten auf diese Fragen findet man in dem Sammelband „Philosophie des Designs“, dem ersten in der neuen bei transcript publizierten „Schriftenreihe des Weißenhof-Instituts zur Architektur- und Designtheorie“. Herausgegeben wird das Buch von Daniel Martin Feige (Professor für Philosophie und Ästhetik an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart), von Florian Arnold (Akademischer Mitarbeiter für Philosophie und Ästhetik an der Stuttgarter Kunstakademie) und von Markus Rautzenberg (Professor für Philosophie an der Folkwang Universität der Künste, Essen). Die Notwendigkeit ihres Sammelbandes begründen sie mit der These von der „Omnipräsenz des Designs“. Die formgerechte und funktionale Gestaltung von Gebrauchsgegenständen ist zu einer grundlegenden Kulturpraxis avanciert.
In den einzelnen Essays wird der Begriff des Designs kaleidoskopartig aus verschiedenen theoretischen Perspektiven beleuchtet. Die designtheoretischen Aufsätze des Sammelbands sind auf grauem Papier gedruckt und in einer eigenen Schrift gesetzt, zudem versehen mit einer seitenweisen Zeilennummerierung. Besondere Erwähnung verdient der Text von Feige, der Bekanntheit durch seine Bücher „Computerspiele. Eine Ästhetik“(2015) und „Design. Eine philosophische Analyse“(2018) erlangte. In seinem Beitrag „Kunst und Design? Kunst oder Design!“ erläutert er anschaulich seine These vom Design als „praktisch-ästhetische Form der Welterschließung“ im Unterschied zur Kunst als „Reflexionspraxis“(S. 168).
Lehrkräfte der Fächer Philosophie und Bildende Kunst werden durch die aufschlussreichen Texte angeregt, sich in ihrem Unterricht mit Schülerinnen und Schülern problemorientiert mit dem innovativen Thema „Designphilosophie“ auseinanderzusetzen.
Fazit: Der Sammelband „Philosophie des Designs“ ist eine lohnenswerte Lektüre für Studierende und Lehrende der Philosophie, der Ästhetik und des Design, da er einen wichtigen Beitrag zur wissenschaftlichen Konturierung einer jungen Teildisziplin leistet.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Daniel Martin Feige / Florian Arnold / Markus Rautzenberg (Hg.)
Philosophie des Designs
Obwohl Design heute alle Bereiche unseres Lebens prägt, ist das Thema in der Philosophie bislang eher stiefmütterlich behandelt worden. Dieser Band möchte die Debatte um die Relevanz und den Sinn von Design innerhalb wie außerhalb der Philosophie befördern.
Die pointierten und meinungsfreudigen Beiträge von knapp 20 namhaften Philosoph_innen stecken das Diskursfeld einer philosophischen Designtheorie neu ab – eine Tour d'Horizon und schon jetzt ein Standardwerk.
Inhaltsverzeichnis
S. 27 Beiwort


1.1 Thoreaus Cottage. 33
Eine Philosophie der Gestaltung
Andreas Dorschel

1.2 Archäologie des Designs. Zur Philosophie einer Genealogie der Gestaltung 53
Oliver Ruf

1.3 Das Zeug zur Macht – Bemerkungen zum Design als Modernisierung von Kompetenz 73
Peter Sloterdijk

1.4 Designphilosophie des Postfuturismus. Zum Mythos der Virtualität 93
Florian Arnold

1.5 Design zwischen Konstruktivismus und Realismus 125
Wolfgang Welsch

1.6 Design und Kunst – eine philosophische Geschichte ihres Verhältnisses in der Moderne 141
Judith Siegmund

1.7 Kunst und Design? Kunst oder Design! 163
Daniel Martin Feige

1.8 Funktionen und Zwecke 185
Johannes Lang

1.9 Zum erweiterten Designbegriff 213
Anke Haarmann

1.10 Philosophisches Deuten und entwerfendes Gestalten. Ein Versuch mit Paul Valérys »Eupalinos«-Dialog 229
Clemens Belut

1.11 Design ist unterwegs. Design als dialektischer Prozess von Gestaltung und Entstaltung 243
Hyun Kang Kim

1.12 Do it again! Zur Philosophie des iterativen Designs 259
Martin Burckhardt

1.13 »I« »N« »F« »O« »S« sortieren oder Grundsätzliches zum Graphikdesign 273
Jakob Steinbrenner

1.14 gráphein. Zur Materialität des Grafischen in algorithmischen Kulturen. Ein Essay 299
Markus Rautzenberg

1.15 Philosophische Ästhetik & Design 307
Julia-Constance Dissel

1.16 Design oder: Von Reiz des Nutzlosen 327
Silke Müller

1.17 Die Transformation des Designs durch sachferne Kriterien 341
Thomas Friedrich

1.18 Philosophie und kritische Theorie des Designs 361
Gerhard Schweppenhäuser

1.19 Kritische Philosophie des Designs 383
Dieter Mersch

1.20 The Next Big Step in Design Theory 407
Martin Gessmann


S. 449 Literaturverzeichnis
S. 461 Abbildungsverzeichnis
S. 464 Impressum