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Philosophie des 19. Jahrhunderts  5., erweiterte und überarbeitete Auflage

Grundkurs Philosophie Band 9
Philosophie des 19. Jahrhunderts


5., erweiterte und überarbeitete Auflage



Grundkurs Philosophie Band 9

Peter Ehlen, G. Haeffner, Josef Schmidt (Hrsg.)

Kohlhammer
EAN: 9783170309517 (ISBN: 3-17-030951-X)
425 Seiten, paperback, 12 x 20cm, 2016

EUR 30,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Eine der intensivsten Epochen der Philosophiegeschichte ist der Deutsche Idealismus, gekennzeichnet durch das Ringen um das Absolute, besonders bei Fichte, Schelling und Hegel. Nach dem Zusammenbruch dieser Systeme kommt es zu einer vielgestaltigen Differenzierung philosophischen Denkens: Es entstehen die Existenzphilosophie (Kierkegaard), der Positivismus und Materialismus, die Lebensphilosophie (Nietzsche und Bergson), die Religionskritik Feuerbachs, die sozialphilosophisch bei Marx und Engels fortwirkt. Diese Positionen werden in Grundzügen dargestellt, wobei auf Grenzen und Engführungen hingewiesen wird.

Dr. Peter Ehlen SJ ist Professor em. für Geschichte der Philosophie, Dr. Gerd Haeffner SJ ist Professor für Philosophische Anthropologie und Geschichte der Philosophie, Dr. Josef Schmidt SJ ist Professor für Philosophische Gotteslehre und Geschichte der Philosophie an der Hochschule für Philosophie München.
Rezension
Die neue Studienbuch-Reihe "Kohlhammer Kenntnis und Können" ersetzt die Reihe "Urban-Taschenbücher".
In 5., erweiterter und überarbeiteter Auflage 2016 liegt nun diese Philosophiegeschichte zum 19. Jahrhundert vor, die eine weitgehende Neubearbeitung der dritten Auflage des gleichnamigen
Grundkursbandes von 1997 (Erstauflage 1984) darstellt. Beibehalten wurde das Prinzip, anhand der Hauptströmungen der Philosophie des 19. Jahrhunderts und der sie repräsentierenden Denker die spannungsvolle Gesamtbewegung dieses ungeheuer kreativen Jahrhunderts abendländischer Geistesgeschichte darzustellen. In kritischer Anknüpfung an Kants kopernikanische Wende
hin zu einer radikalen Subjektphilosophie bildet sich ein philosophischer »Idealismus« (A) aus, der trotz seiner verschiedenen Ausprägungen von dem gemeinsamen Gedanken einer Subjekt und Objekt übergreifenden geistigen Einheit beherrscht ist. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts bilden sich Systeme der »Immanenz« aus(B), deren epistemische Basis die innerweltliche Empirie ist. Als zweite Alternative zum idealistischen Einheitsdenken formiert sich eine systemtheorie-kritische, subjektiv bzw. existentiell begründete »Philosophie des Glaubens« (C). Eine dritte Alternative kann »Philosophie des Lebens« (D) genannt werden, die bewußt an die Erfahrung des realen Lebens anknüpft. Gegen Ende des Jahrhunderts etabliert sich eine »Universitätsphilosophie« (E). Ihr Anliegen ist die Verbindung des philosophischen Erbes mit den anerkannten Wissenschaften.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Kohlhammer Kenntnis und Können
Die neue Studienbuch-Reihe "Kohlhammer Kenntnis und Können" ersetzt zukünftig die Reihe "Urban-Taschenbücher" und zeichnet sich im Vergleich zu dieser durch ein größeres Format und moderneres Layout aus, das zu einer deutlich verbesserten Lesbarkeit führt. Die Zuordnung der Titel zu den unterschiedlichen Fachbereichen ist anhand der in verschiedenen Farben gedruckten Haupttitel möglich, die dem traditionellen Farbcode der Fachbereiche entsprechen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 13

A. Philosophie des Idealismus 15

I. Karl Leonhard Reinhold (1758-1823) – Einheit von Subjekt und Objekt 17

II. Johann Gottlieb Fichte (1762-1814) – absolute Reflexion 23

1. Der Weg zu Kant und zum Versuch, ihn zu Ende zu denken 23
2. Die »Grundlegung der gesamten Wissenschaftslehre« 29
3. Religionsphilosophie und spätere »Wissenschaftslehre« 36

III. Friedrich Hölderlin (1770-1843) – Schönheit und Geist 48

1. Hölderlins Leben 48
2. Transzendentale Seinsphilosophie 49
3. Schönheit als Grundbegriff der Philosophie 50
4. Vernunft und Religion 53

IV. Friedrich Wilhelm Joseph Schelling (1775-1854) – umfassend differenzierte Identität 56

1. Der Jünger Fichtes 56
2. Das »System des transzendentalen Idealismus« 58
3. Das Identitätssystem 60
4. Die Weiterentwicklung zur Religions- und Freiheitsphilosophie 62
5. Die Geschichtlichkeit als Gesamtperspektive 67

V. Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831) – Wirklichkeit des Geistes 72

1. Hegels Leben 72
2. Jugendschriften 73
3. Von der »Differenzschrift« zur »Phänomenologie des Geistes« 76
4. Die »Phänomenologie des Geistes« 79
a) Vorrede 80
b) Einleitung 82
c) Kap. (I) Die sinnliche Gewissheit 83
d) Kap. (II) Die Wahrnehmung 85
e) Kap. (III) Kraft und Verstand 87
f) Kap. (IV) Die Wahrheit der Gewissheit seiner selbst 89
g) Kap. (IV) A) Herrschaft und Knechtschaft 91
h) Kap. (IV) B) Stoizismus, Skeptizismus und das unglückliche Bewusstsein 93
i) Kap. (V) Gewissheit und Wahrheit der Vernunft 94
j) Kap. (VI) Der Geist 95
k) Kap. (VII) Die Religion96
l) Kap. (VIII) Das absolute Wissen 97
5. Das System der »Enzyklopädie« 98
a) Die »Wissenschaft der Logik« 98
α) Die Lehre vom Sein 99
β) Die Lehre vom Wesen 102
γ) Die Lehre vom Begriff 103
b) Die Philosophie der Natur 104
c) Die Philosophie des Geistes 106
α) Der subjektive Geist 106
1) Die Anthropologie 106
2) Die Phänomenologie des Geistes 107
3) Die Psychologie 107
β) Der objektive Geist 108
1) Das abstrakte Recht 108
2) Die Moralität 110
3) Die Sittlichkeit 111
4) Die Weltgeschichte 113
γ) Der absolute Geist 114
1) Die Kunst 115
2) Die geoffenbarte Religion 116
aa. Das Reich des Vaters 118
bb. Das Reich des Sohnes 119
cc. Das Reich des Geistes 120
3) Die Philosophie 121
6. Der Streit um Hegel – damals und heute 124

VI. Wilhelm von Humboldt (1767-1835) – Humanität und Sprache 130

1. Humboldts Leben 130
2. Humanität und humanistisches Bildungsideal 131
3. Die Sprache als Ausdruck des Geistes 134

VII. Friedrich Schlegel (1772-1829) – romantisch gebrochenes System 137

1. Schlegels Leben 137
2. Der kritische Romantiker und transzendentale Metaphysiker 138
3. Philosophie in Einheit mit kirchlich gebundenem Glauben 142

VIII. Wladimir S. Solowjow (1853-1900) – dynamische All-Einheit 145

1. Leben und Werke 145
2. Das Gottmenschentum 149
a) Die Menschheit – die Hülle der Gottheit 151
b) Die »Sophia« – die mit Gott vereinte Schöpfung 151
c) Der Abfall von Gott 154
3. Die freie All-Einheit und die Ästhetik 156
4. »Der Sinn der Liebe« 159
5. Moralphilosophie 164
6. Begründung der Metaphysik 167
7. Würdigung 168

B. Philosophie der Immanenz 171

I. Auguste Comte (1798-1857) 173

II. Ludwig Feuerbach (1804-1872) 177

1. Leben und Werke 177
2. Die Kritik der Religion 178
3. Sensualistische Anthropologie 180
4. Würdigung 182

III. Max Stirner (1806-1856) 187

IV. Michail A. Bakunin (1814-1876) 190

V. Karl Marx (1818-1883) 193

1. Leben und Werke 193
2. Junghegelianer und Frühsozialisten 195
3. Die menschliche Emanzipation durch das Proletariat 196
4. Das sich bewährende Wesen des Menschen 198
5. Marx’ Materialismus 200
6. Die entfremdete Arbeit 202
7. »Das Individuum ist das gesellschaftliche Wesen« 203
8. Die Dialektik der Geschichte 205
9. Die kommunistische Gesellschaft 206
10. Atheismus – Freiheit – Menschenrechte 207
11. Würdigung 209

VI. Friedrich Engels (1820-1895) 211

1. Leben und Werke 211
2. Der Bezug zu Marx 212
3. Dialektischer Materialismus 213
4. Würdigung 215

VII. Erneuerung des Empirismus in England: John Stuart Mill (1806-1873), Herbert Spencer (1820-1903) 216

VIII. Erkenntnistheoretischer Empirismus: Richard Avenarius (1843-1896), Ernst Mach (1838-1916) 218

IX. Die Entwicklung des Lebendigen – philosophische Interpretationen 219

C. Philosophie des Glaubens 223

I. Friedrich Heinrich Jacobi (1743-1819) – Transzendenz der Vernunft 225

1. Jacobis Leben 225
2. Die Alternative zum Determinismus Spinozas: der Glaube 226
3. Die Explikation des Glaubens in Auseinandersetzung mit Hume, Kant und Fichte 228
4. Der erbitterte Streit mit Schelling 233

II. Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher (1768-1834) – Anschauung des Unendlichen 237

1. Schleiermachers Leben 237
2. Die »Reden über die Religion«238
3. Die Systematik der »Glaubenslehre« 242
4. Die philosophische »Dialektik« 244

III. Sören Kierkegaard (1813–1855) – reflektierte Existenz und Glaube 247

1. Leben und Werke 247
2. Vom ästhetischen zum ethischen Stadium der Existenz 250
3. Das religiöse Stadium der Existenz und sein Paradox 252
4. Die Überwindung von Angst und Verzweiflung im wahren Selbst 255

IV. John Henry Newman (1801-1890) – Die Ratio des Christlichen 259

1. Der Weg eines kritischen Geistes zum kirchlich gebundenen Glauben 259
2. Die Konvergenz der Wahrheit zur verbindlichen Vernunftgewissheit 261
3. Eine »Zustimmungslehre« als erkenntnistheoretischer Weg zur Glaubensgewissheit 263

D. Lebensphilosophie 269

I. Arthur Schopenhauer (1788-1860) 271

1. Leben und Werke 271
2. Der leitende Gedanke272
3. Metaphysik des Willens274
4. Die Erlösungslehre 277

II. Friedrich Nietzsche (1844-1900) 281

1. Leben und Werke 281
2. Die erste Periode (1872-1876)284
3. Themen der zweiten Periode (1878-1882) 288
a) Kritik der Metaphysik 289
b) Kritik der Moral 292
c) »Gott ist tot«: Ende einer Epoche der Geschichte, Anfang einer neuen? 296
4. Schriften und Themen der dritten Periode (1883-1889) 298
a) Der Wille zur Macht 300
b) Die ewige Wiederkehr des Gleichen 302
c) »Dionysos gegen den Gekreuzigten« 306
5. Wirkungsgeschichte 308

III. Wilhelm Dilthey (1833-1911) 311

1. Leben und Werke 311
2. Dilthey als Geisteshistoriker 313
3. Dilthey als Philosoph der Geisteswissenschaften. Der Ansatz 316
a) Die Geisteswissenschaften, ihr Grund und ihr Zusammenhang (Erstes Buch) 317
b) Ablehnung der früher herrschenden, metaphysischen Grundlegung (Zweites Buch) 321
4. Diltheys Philosophie der Geisteswissenschaften. Die spätere Weiterentwicklung 323
a) Die Idee einer beschreibenden Psychologie323
b) Die Trias Erleben – Ausdruck – Verstehen 325
c) »Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften« (1910) [GS VII (1927)] 326
d) »Das Leben« 327
e) »Die Typen der Weltanschauung und ihre Ausbildung in den metaphysischen Systemen« (1911)329
5. Wirkungen und Würdigung 329

IV. Henri Bergson (1859-1941) 331

1. Leben und Werke 331
2. Zeit und Freiheit 332
3. Das Gedächtnis zwischen Gehirn und Geist 337
4. Schöpferische Evolution 341
5. Die zwei Quellen der Moral und der Religion 347

E. Universitätsphilosophie 349

I. Hermann Lotze (1817-1881) 351

1. Leben und Werke 351
2. Die Logik in Lotzes »System der Philosophie« 353
3. Die Metaphysik in Lotzes »System der Philosophie« 355
a) Zur Metaphysik überhaupt 355
b) Das »geistige Dasein«: die Seele 358
c) Lotzes philosophische Theologie (»Mikrokosmus«, IX) Buch) 360

II. Franz Brentano (1883-1917) 364

1. Leben und Werke 364
2. Brentanos »Psychologie vom empirischen Standpunkt« (Erster Band, 1874) 367
a) Grundlegung 367
b) Intentionalität als Eigenschaft der psychischen Phänomene 369
c) Das innere »Bewusstsein« 371
3. »Von der Klassifikation der psychischen Phänomene« (Zweiter Band, 1911) 371
a) Problemgeschichte 371
b) Es gibt nur drei Grundklassen psychischer Phänomene) 372
c) Vorstellen und Urteilen sind verschiedene Grundklassen) 372
d) Gefühl, Begehren und Wollen gehören in dieselbe Grundklasse) 374
4. Hinweise auf weitere Schriften Brentanos 376
a) Zur Ethik 376
b) Zur Metaphysik 377
5. Die Brentano-Schule 377

III. Der Neukantianismus der Marburger Schule 379

1. »Zurück zu Kant« – und dann weiter 379
2. Hermann Cohen (1842-1918) 382
a) Leben und Werke 382
b) Cohens Theorie der Erkenntnis384
c) Auf dem Weg zur Einheit der Kultur386
d) Cohens Religionsphilosophie 387
3. Paul Natorp (1854-1924) 387
a) Leben und Werke 387
b) »Transzendentalpsychologie« 388
4. Nachtrag zu Heideggers Kant 389

IV. Denker des Südwestdeutschen Neukantianismus 391

1. Wilhelm Windelband (1848-1915) 391
2. Heinrich Rickert (1863-1936) 393#

Werke 397
Literatur 402
Sachregister 413
Namenregister 421
Weitere Titel aus der Reihe Kohlhammer Kenntnis und Können