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Payback Warum wir im Informationszeitalter gezwungen sind zu tun, was wir nicht tun wollen, und wie wir die Kontrolle über unser Denken zurückgewinnen
Payback
Warum wir im Informationszeitalter gezwungen sind zu tun, was wir nicht tun wollen, und wie wir die Kontrolle über unser Denken zurückgewinnen




Frank Schirrmacher

Blessing
EAN: 9783896673367 (ISBN: 3-89667-336-X)
240 Seiten, kartoniert, 14 x 22cm, 2009

EUR 17,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
WER FRISST WEN IN DER DIGITALEN GESELLSCHAFT?

Beherrschen wir die Computer? Oder werden wir von ihnen beherrscht? Haben wir nicht nur das Denken, sondern auch unsere Intuition längst an sie abgetreten? Multitasking ist Körperverletzung. Und Konzentrationsstörungen und chronische Überforderung sind die Zeichen eines existentiellen Wandels im Umgang mit uns selbst, an dessen Ende der Verlust des freien Willens stehen könnte.
Rezension
Frank Schirrmacher ist ein scharfsinniger Analytiker und hervorragender Journalist, der es versteht, Sachverhalte kompetent und unterhaltsam zu präsentieren. Natürlich reiht sich der vorliegende Band „Payback“ in eine Reihe aktueller Veröffentlichungen, die sich mit dem Fluch und Segen der der Informationsgesellschaft beschäftigen. Manche sprechen von einer zunehmenden Verblödung durch das Internet, einer copy&paste-Generation, die ungefiltert Wissen kopiert, ohne es wirklich zu verarbeiten. Schirrmacher geht in seiner Analyse noch einen Schritt weiter: „Warum wir im Informationszeitalter gezwungen sind zu tun, was wir nicht tun wollen, und wie wir die Kontrolle über unser Denken zurückgewinnen“. So der Untertitel des Buches. Und da scheint der Autor den Kern des Problems getroffen zu haben. Die neuen Medien sind nützliche Hilfsmittel. Doch wenn wir nicht lernen, sie aufgrund unseres Intellekts effektiv einzusetzen, sind sie nutzlos. Das scheint mir vor allem eine Grundkompetenz zu sein, die die Schulen vermitteln sollten. Deshalb sei dieses Buch besonders Pädagogen empfohlen, die aufgrund der vorliegenden Analyse Konsequenzen ziehen können für ihre Lehr- und Lernkonzepte.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Warum sind wir im Informationszeitalter gezwungen zu tun, was wir nicht tun wollen, und wie gewinnen wir die Kontrolle über unser Denken zurück?

Was wollte ich gerade tun? Wieso haben die Dinge kein Ende mehr? Was geschieht mit meinem Gehirn? Fast jeder kennt die neue Vergesslichkeit und die fast pathologische Zunahme von Konzentrationsstörungen. Dahinter steckt sehr viel mehr als nur Überforderung. Wir wissen mehr als je zuvor und fürchten doch ständig, das Wichtigste zu verpassen. Der Mensch ist nicht nur ein Fleisch- und Pflanzenfresser, er ist auch ein Informationsfresser. Informationen sind Vorteile und in der Informations-Nahrungskette siegt der, der am schnellsten und effektivsten Nachrichten sendet und empfängt. Aber diese neue Form des Darwinismus führt dazu, dass wir nicht mehr unterscheiden können, was wichtig ist und was nicht. Wir rufen unsere ganze Lebensbahn immer stärker wie Informationen ab und zerstören so unsere Fähigkeit, mit Unerwartetem umzugehen. Die Frage lautet, ob wir bereits begonnen haben, uns selbst wie Computer zu behandeln, und ob wir damit Gefahr laufen, den Menschen in mathematische Formeln zu verwandeln ...

Nicht die Technologien sind Schuld, sondern die Tatsache, dass immer häufiger nur noch das im Menschen gefordert und gefördert wird, was mit den Rechnern kompatibel ist. Eine Welt ohne Informationstechnologie ist nicht vorstellbar. Aber die pure Koexistenz von Mensch und Computer führt zum Sieg der künstlichen Intelligenz. Schon bald werden Computer zu Dingen fähig sein, die heute noch unvorstellbar scheinen. Sie werden unsere Wünsche besser kennen als wir selbst und in der Lage sein, sogar unsere Assoziationen in Software zu übersetzen. Wichtig aber ist, dass wir währenddessen unsere Fähigkeiten nicht verlieren. Wir können zurückfordern, was uns genommen wird, wenn wir die Stärken des Menschen neu bestimmen.

Ausgehend von Gesprächen mit den führenden Köpfen des Internet-Zeitalters und wichtigen Vertretern der modernen Psychologie zeigt Frank Schirrmacher, wie sich schon in den nächsten Jahren das Selbstbild des Menschen wandeln könnte und welche faszinierenden Antworten auf diese Krise möglich sind.
Inhaltsverzeichnis
ERSTER TEIL
Warum wir tun, was wir nicht tun wollen
MEIN KOPF KOMMT NICHT MEHR MIT 13
DAS NEUE HIRN 23
UNSER DENKAPPARAT VERWANDELT SICH 31
WARUM DER ARZT NICHT HELFEN KANN 39
DER DIGITALE TAYLORISMUS 43
WARUM WIR UNS MEHR UND MEHR DEN MASCHINEN ANPASSEN 51
WIE WIR DIE KUNST DES FLIEGENS VERLERNEN 55
CHAOS IM KURZZEITGEDÄCHTNIS 63
MULTITASKING IST KÖRPERVERLETZUNG 69
DIE COMPUTER LERNEN UNS KENNEN 75
COMPUTER KÖNNEN KEINE GESCHICHTEN ERZÄHLEN 83
WIR WOLLEN SEIN WIE SIE 87
DIE GRÖSSTE ENTTÄUSCHUNG IM LEBEN EINES COMPUTERS 93
DIE VERWANDLUNG DES MENSCHEN IN MATHEMATIK 99
REZEPTE FÜR DAS ZERLEGEN UND ZUBEREITEN
VON MENSCHEN 113
WENN MENSCHEN NICHT DENKEN 117
DER DIGITALE DARWINISMUS 121
Wer hat, dem wird gegeben 121
Informavores rex - Der König der Informationsfresser 126
Witterung und Futtersuche 129
Ausbeuter und Entdecker 134
Lebensraum und Jagdrevier 141
WO FÄNGT DER COMPUTER AN, WO HÖRT DAS HIRN AUF? 143
WIE DAS WERKZEUG SEINEN ERFINDER UMARBEITET 149
DIE ÄRA DER SANFTEN UND NÜTZLICHEN HERRSCHER 157

ZWEITER TEIL
Wie wir die Kontrolle über unser Denken zurückgewinnen können
DER DUFT, DER DIE WILLENSKRAFT LÄHMT161
DIE WISSENSCHAFT VON DER FATIGUE UND BURNOUT-ERSCHÖPFUNG167
WIR SIND BLIND FÜR DAS, WAS WIR NICHT ERWARTEN 173
DAS COUNTER-CLOCKWISE-EXPERIMENT 183
MODEN, TRENDS, BLASEN UND HYPES 191
ZUFÄLLE, DIE KEINE SIND 203
DIE ZUKUNFT DER BILDUNG 207
GLASPERLENSPIEL 219
DANKSAGUNG 225
ANMERKUNGEN 227
PERSONENVERZEICHNIS 239