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"Nur nicht reinstressen!"
Todes- und Jenseitsvorstellungen sowie Bewältigungsstrategien bei Jugendlichen




Steffi Bescherer

LIT
EAN: 9783643107312 (ISBN: 3-643-10731-5)
144 Seiten, paperback, 15 x 21cm, 2010

EUR 19,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der Tod, was er bedeutet, wie gerade junge Menschen mit ihm umgehen, die Frage nach dem, was nach dem Tod kommt, sind Themen, die in religionspädagogischer wie theologischer Hinsicht herausfordern. In der Schule und besonders im Religionsunterricht müssen Jugendliche mit diesen "Menschheitsproblemen" vertraut gemacht werden. Diese Arbeit beleuchtet die Seite der Schüler/innen und versucht ihre Vorstellungen zu Tod und Jenseits zu erhellen.



Steffi Bescherer (geb. 1984) studierte von 2004 bis 2010 Katholische Theologie und Latinistik für das Lehramt an Gymnasien an der Otto-Friedrich-Universität.
Rezension
Das Thema "Tod - Sterben - Jenseits" ist ein klassisches Thema des Religionsunterrichts; eher selten aber wird in der einschlägigen Literatur nach den Vorstellungen der Kinder und Jugendlichen zum Thema gefragt. Das tut diese Examensarbeit: Was denken und fühlen Jugendliche in Bezug auf Leben und Tod? Dabei werden auch alternative Weltdeutungen aus Jugendokkultismus und Gothicszene in den Blick genommen. Kindliche und juvenile Todeskonzepte geraten so umfassend in den Blick und werden durch eine qualitativ-empirische Untersuchung ergänzt in Form von Einzelinterviews mit Jugendlichen über die Themen Tod, Sterben und Todesbewältigung.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Workshop Religionspädagogik
Herausgegeben von Prof. Dr. Egon Spiegel
Inhaltsverzeichnis
Vorwort und Danksagung 9

0 Jugendliche Lebenswelten und kein Platz für den Tod? - Einleitende Gedanken 13


0.1 Klärung der persönlichen Motivation und des Ausgangspunktes der Untersuchung 15
0.2 Eine „Wegbeschreibung" durch die Arbeit - zum Vorgehen 16

1 Schlaglichter auf den gesellschaftlichen „Nährboden" und die Folgen für Heranwachsende und deren Lebensgestaltung 19

1.1 Neue Pluriformität der Religiosität unter Jugendlichen 20
1.2 Religionspädagogische Folgerungen: Was bedeutet das für die Thematisierung der Todesfrage bei Jugendlichen? 23

2 Nur eine andere Form religiös zu sein: Jugendokkultismus und religiös „angehauchte" Jugendkultur 25

2.1 Gefährliche Irrlehre oder Mittel zum (höheren) Zweck? - Zum jugendlichen Umgang mit Esoterik und Okkultismus 26
2.1.1 Da scheiden sich die Geister: Okkultfaszinierte und okkultabstinente Jugendliche 28
2.2 Grabschänder, Suizidale, Satanisten oder vielleicht von allem ein bisschen? Zur „todesschwangeren" Subkultur der Gothics 32
2.2.1 Exkurs: Subkulturen als Kinder ihrer Zeit - Zu Attraktivität und Zweck der „posttraditionalen Vergemeinschaftungsformen " 32
2.2.2 Die Schwarze Szene: „Teufelsbraten" oder „angesagte" Form der Beschäftigung mit transzendentalen Fragen? 34
2.2.3 Die spezifische Religiosität der Gothics, oder: Gibt es überhaupt die „ Gothic-Religion "? 39
2.3 Leitlinien der religionspädagogischen Einordnung 41

3 Beredtes Schweigen in der Religionspädagogik: Was bedeuten Tod und Jenseits im Lebenskontext und -gefühl heutiger Jugendlicher? 45

3.1 Problemanzeige: Studien von gestern für die Jugendlichen von heute? Das zurückhaltende Interesse in der Religionspädagogik an jugendlichen Wegen der Todes- und Jenseitsthematisierung seit der Entdeckung des Themas in den 1980er Jahren 45
3.1.1 Ein Blick zurück und nach vorne: Die Entdeckung der Todesfrage bei Jugendlichen und die Verankerung des Themas im derzeit gültigen Lehrplan an bayrischen Gymnasien 46
3.1.2 „Auferstehung der Toten - Hoffnung ohne Attraktivität?" - Zu den Ergebnissen Thiedes (1991) 50
3.1.2.1 Die Entwicklung der Todeskonzepte bei Kindern und Jugendlichen nach Thiede (1991) 53
3.1.3 Die neueste Umfrage im Bistum Augsburg von Kuld, Rendle und Sauter (2000): „Tod - und was dann?" 58
3.2 ...und was bedeutet das für die Jugendlichen von heute? Versuch einer Transformation und Bündelung der vorliegenden Erkenntnisse für die Gegenwart 62
3.3 Aufbrechende Forschungsfragen, eigene Akzentuierungen und erste Annahmen 64

4 Die Suche nach Antworten in der Empirie mittels qualitativer Einzelinterviews 67

4.1 Die Grounded Theory als Auswertungsmethode 69
4.1.1 Geschichte und Anliegen eines prominenten Forschungsstils 70
4.1.2 Methodisch geleitetes Theoretisieren: Die Vorgehens weise der Grounded Theory 71

5 „Sterben und Tod: Was bedeutet das für dich und wie gehst du damit um?" - Eine empirische Untersuchung 79

5.1 Der Prozess der Datenerhebung: Bevor es ins Feld geht ... 79
5.1.1 Von offenen Fragen zum Fragebogen: Die Generierung eines Leitfadens 79
5.1.2 Vorüberlegungen, Auswahlmodalitäten und Rahmenbedingungen der Interviews 89
5.1.2.1 Religiöses Profil, Alterskohorte, Geschlechterverhältnis und Bildungsstand als Auswahlkriterien 90
5.1.2.2 Die Rahmenbedingungen der Interviews: Orte, Zeiten und Vertrauensverhältnis 91
5.1.2.3 Die Selektion zweier Jugendlicher zur Auswertung und deren Auswahlkriterien 93
5.2 Der Prozess der Datenauswertung nach der Methode der Grounded Theory 95
5.2.1 Konzepte im Widerstreit: ,Auf keinen Fall ein Schlusspunkt" vs. „Ich glaub' nicht, dass man da noch irgendwas macht..." 95
5.2.2 Versöhnter Pragmatismus in den Kategorien: Den eigenen Weg finden und sich nicht "reinstressen " 99
5.3 Die Interpretation der Ergebnisse anhand der Korrelation von Todesbild und Todesbewältigung 103
5.3.1 Der Zusammenhang des Todeshildes mit den Bewältigungsstrategien: Der Vorrang des Handelns vor der Spekulation 104
5.3.1.1 Wie man mit dem Tod klar kommen kann: Finde deinen eigenen Weg! (Manni) 104
5.3.1.2 Und was hilft gar nicht, mit dem Tod klarzukommen? „Naja, reinstressen" (Fee) 108

6 Zentrale Aspekte des juvenilen Todesverständnisses und -Umgangs: Gleichzeitigkeiten und Differenzen 115

7 Die Todes- und Jenseitsvorstellungen Jugendlicher als offene Frage: Was noch zu klären wäre 119

8 Anhang 123


8.1 Abkürzungs-und Literaturverzeichnis 123
8.2 Der Interviewleitfaden 128
8.3 Die transkribierten Interviews 131
8.3.1 Fee, weibl., 16 132
8.3.2 Manni, männl., 20 139
8.4 Soziographische Daten sowie religiöse Positionierung der übrigen Befragten 143