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Metaphern des Unbewussten Eine kritische Einführung in die Psychoanalyse
Metaphern des Unbewussten
Eine kritische Einführung in die Psychoanalyse




Günther Bittner

Kohlhammer
EAN: 9783170155510 (ISBN: 3-17-015551-2)
341 Seiten, paperback, 15 x 23cm, 1998

EUR 29,65
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
In dieser Einführung werden die wichtigsten Lehrstücke Freuds - der Traum, das Unbewusste, die frühkindliche Sexualität, die Trieb- und Krankheitslehre sowie die Therapeutik - in ihrer ursprünglichen Konzeption vergegenwärtigt und auf dem Hintergrund der seit Freud bis heute geführten Diskussion kommentiert. Deutlich wird, wie sich in den analytischen Theorien sich wandelnde Lebensgefühle, historisch wechselnde Konfliktlagen, zeitbedingte Denkmuster und nicht zuletzt subjektive Anliegen ihrer Protagonisten spiegeln. Das Buch entwirft von hier aus die Grundlinien einer neuen Psychoanalyse, die (jenseits einer nur Insidern zugänglichen Terminologie) wieder in der Lage ist, Seismograph der unbewussten Konflikte und Befindlichkeiten unserer Zeit zu sein, unbewusstes Leiden der Menschen zu artikulieren und auf den Punkt zu bringen.

Der Autor: Prof. Dr. Günther Bittner ist Diplompsychologe und Psychoanalytiker und lehrt Pädagogik an der Universität Würzburg.
Rezension
Eine kritische Abhandlung zur Psychoanalyse legt der Autor hier vor. Er vermisst vor allem die Kraft und Lebendigkeit, die die Psychoanalyse ursprünglich auszeichnete. Stattdessen sei sie in abstrakte "Wahrheiten" abgesunken, die niemanden mehr vom Stuhl reißen. Dieses System von Abstraktionen, die den Anspruch auf "Wahrheit" erlebt, will der Autor mit seinen Anregungen wieder in lebendige Methaphern zurückverwandeln. Dabei referiert er kritisch die Theorien Freuds und versucht zu verdeutlichen, dass sich diese Theorie im Laufe der Zeit weiterentwickelt wurde. Es wird deutlich, dass es Günther Bittner nicht um die Erledigung der Psychoanalyse geht, sondern um deren Bedeutung und Weiterentwciklung in unserer Zeit.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7
Einleitung 11

1. Für eine „neue" Psychoanalyse: Zwei Krankengeschichten als Exempel
(mit einem Beitrag von Rüdiger Bittner) 17
1.1 Freuds „Rattenmann" - neu interpretiert 17
1.2 Eine Zwangsneurose heute 31

2. Zur Wissenschaftstheorie der Psychoanalyse 37
2.1 Die problematische Selbst-Verortung der Psychoanalyse
zwischen Naturwissenschaft und Hermeneutik 37
2.2 Psychoanalyse - eine hermeneutische Psychologie 54
2.3 Drei eigene Thesen 67

3. Theorie-Stücke 77
3.1 Der Krankheitsbegriff 77
3.2 Die Traumdeutung 93
3.3 Frühkindliche Sexualität 107
3.4 Die Triebe 120
3.5 Objektbeziehungen 146
3.6 Abwehr, Verdrängung, Tarnung 166
3.7 Das Unbewusste 184
3.8 Das Strukturmodell der Psyche 206

4. Die psychoanalytische Behandlung 230
4.1 Von der „wilden" Psychoanalyse zur Fetischisierung
des Settings - und wieder zurück 230
4.2 Experimentelle Psychoanalyse: Ferenczis mutuelle Analyse
als Exempel 247
4.3 Psychoanalytischer Fundamentalismus:
Melanie Kleins Wahrheit und die Ideologie der Kleinianer255
4.4 Übertragung versus Beziehung 262
4.5 Die Deutung 275
4.6 Ein Sonderfall: die Lehranalyse 292

5. Psychoanalyse und die Geisteswissenschaften 301
5.1 Theologie: psychoanalytische Religionskritik
oder Begründung einer Seelsorgepraxis;1 304
5.2 Literaturwissenschaft: der Text „auf der Couch"? 307
5.3 Pädagogik: Sensibilisierung für das Subjektive
statt psychoanalytische Deduktionen 312

Literatur 321