Dieser Band beinhaltet sechs der gelungensten Erzählungen Nikolai Gogols: Die vier humoristisch-grotesken Petersburger Novellen und zwei tragisch-komische Geschichten aus Kleinrussland. Inspiriert von der Schwarzen Romantik thematisieren die Erzählungen die russische Gesellschaft zu Beginn des 19. Jahrhunderts und das Problem der Einsamkeit. In der „Nase" schildert Gogol das absurde Erlebnis eines Barbiers, der eines Morgens die Nase eines seiner Kunden in seinem Frühstücksbrot findet. Die Geschichte "Altväterische Gutsbesitzer" berichtet vom abgeschiedenen Leben eines alten ukrainischen Gutsbesitzerehepaars, in "Der Newski-Prospekt" dagegen verliebt sich ein junger Maler in eine Prostituierte. Die Erlebnisse eines unglücklich in die Tochter des Chefs verliebten Büroangestellten sind im "Tagebuch eines Wahnsinnigen" festgehalten und in "Die Kalesche" bringt ein Kavallerieregiment einen Gutsbesitzer in Verlegenheit. "Der Mantel" schließlich beschreibt den tragischen Verlust eines lang ersparten Wintermantels, eine Geschichte also, die wie die "Nase" eine pikant-erotische Symbolik innehat. Sämtliche Erzählungen zeichnen sich durch eine groteske Entfremdung des Alltags aus. Sie sind sprachlich virtuos, mitreisend, spannend, gruselig und gleichzeit humorvoll. Gogol hat die russische Literatur entscheidend geprägt, seine Geschichten zählen zur Weltliteratur und dürfen in ihrer Funktion als Vorbilder für deutsche Autoren im Deutschunterricht nicht fehlen.

Georg Pfahler, lehrerbibliothek.de

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