Als Romantiker greift Brentano auch auf die Gattung des Kunstmärchens zurück und versetzt diese mit parodistischen Zügen. In dieser Erzählung hat der reisende Maler Wehmüller die Kunst des Schnellporträtierens erfunden. Zum Erstellen eines Portäts werden wenige persönliche Züge auf 'Schablonen' aufgetragen. Im Auftreten zweier Doppelgänger scheint sich seine Technik in der Realität zu verselbständigen. Phantastisch und lehrreich verfasst Brentano einen Lesegenuss auf hohem sprachlichen Niveau. Das ausführliche Nachwort von Enzensberger erläutert den zeitgeschichtlichen und philosophischen Hintergrund dieser Erzählung und trägt somit zum besseren Verständnis bei. Zu einem Schmuckstück wird das Buch durch die 13 ganzseitigen Zeichnungen von Hirsch, die einzelne Szene illustrieren. Von ihm stammt auch die Zeichnung auf dem Einband, der wie bei allen Büchern dieser Reihe, optisch sehr schön gestaltet ist.

Georg Pfahler, lehrerbibliothek.de

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