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Max Beckmann Der Maler seiner Zeit
Max Beckmann
Der Maler seiner Zeit




Uwe M. Schneede

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406555169 (ISBN: 3-406-55516-0)
302 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 25 x 31cm, 2009, mit 149 Abb. davon 130 in Farbe

EUR 58,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Max Beckmann (1884 – 1950) hat seiner Zeit ihre Bilder gegeben. In seiner Kunst reagierte er sensibel, eigenwillig und mit bis heute fesselnden Schöpfungen auf die großen Erschütterungen vom Niedergang des deutschen Kaiserreichs bis zum Nationalsozialismus und dem Korea-Krieg.

Uwe M. Schneede legt mit dieser reich bebilderten Monographie eine neue Gesamtdeutung von Beckmanns Leben und Werk vor, die auf bisher ungenutzten Quellen beruht. Dabei stellt er erstmals den historischen und autobiographischen Kern von Beckmanns Bildern durchgehend in den Vordergrund. Der Maler, der von den Nationalsozialisten schließlich als "entartet" verfemt und ins Exil getrieben wurde, musste schon den Ersten Weltkrieg und die Krisen der Weimarer Republik am eigenen Leib erfahren.

Schneede, ausgewiesener Beckmann-Experte und einer der besten Kenner der Kunst des 20. Jahrhunderts, zeigt, wie diese Erfahrungen in Beckmanns Bildern verdichtet zum Ausdruck kommen. Er verfolgt, welche malerischen Mittel der Künstler in den verschiedenen Phasen seines Werks fand, um seine Zeit auf seine ureigene Weise zu deuten. Als erster kann Schneede dabei auf bisher unveröffentlichte Tagebuchaufzeichnungen von Max Beckmann und seiner zweiten Frau Mathilde ("Quappi") zurückgreifen. Auf diese Weise gelingt ihm ein bewegendes und schlüssiges Portrait des wichtigsten deutschen Künstlers aus dem 20. Jahrhundert.
Rezension
Der deutsche Maler, Graphiker, Bildhauer und Autor Max Beckmann (*1884 in Leipzig; † 1950 in New York), der vielleicht neben Ernst Ludwig Kirchner bedeutendste deutsche Maler des 20. Jahrhunderts, formte einen figurenstarken Stil, den er ab 1911 der aufkommenden Gegenstandslosigkeit entgegensetzte. Den Künstlergruppen seiner Zeit ging er aus dem Weg. Er spiegelte in seinen Werken vor allem die epochalen Erschütterungen der ersten Hälfte des 20. Jhdts., die er auch am eigenen Leibe spürte: vom kulturellen Aufbegeheren am Ende des Kaiserreichs über die Schrecken des 1. Weltkriegs, die Kämpfe um die Weimarer Republik, die Krise der Weltwirtschaft 1929, die Nazi-Diktatur und sein Exil, mit dem er Deutschland für immer den Rücken kehrte. Diese monumentale Biographie und Werkbetrachtung deutet das Werk Max Beckmanns stark aus biographischer Perspektive. Als erster kann der Autor dabei auf bisher unveröffentlichte Tagebuchaufzeichnungen von Max Beckmann und seiner zweiten Frau Mathilde zurückgreifen. Auf diese Weise gelingt ihm ein schlüssiges Portrait des wichtigsten deutschen Künstlers aus dem 20. Jahrhundert als "Maler seiner Zeit".

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
"Neues vom deutschen Jahrhundertmaler Max Beckmann (1884 bis 1950) in einer exemplarisch geglückten, spannenden Monografie. Gestützt auf unveröffentlichte Quellen und anhand einer Auswahl von rund 130 textnah kommentierten Werken (darunter vier Triptychen), apostrophiert Autor Uwe M. Schneede den im Kaiserreich angefeindeten und 1937 von den Nazis ins Exil getriebenen Großkünstler überzeugend als stets widerständigen ‘Maler seiner Zeit’."
A. N., art, November 2009
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
«Jedenfalls trage ich das Gesicht der Zeit wie kein anderer»

1 EIGENSINNIG IN DER MODERNE 1900–1914

Der Einstieg in die Welt der Kunst
Et in arcadia ego
Zeitgenössische Historien
Das Gesellschaftsbild, szenisch
Die Metropole und ihre Ränder
Was ist zeitgemäße Malerei? Beckmann gegen den Blauen Reiter
Mitten im Kampf um die neue Kunst
«Ein fabelhaftes Talent, aber unausgegohren». Erste Meinungen

2 ERSCHÜTTERUNGEN 1915–1919

Der Krieg, die Meisterklasse
Die Wendung. Drastik und Groteske
Das innerlich zerstörte Bild: Auferstehung
Übergangswerke. Der «gotische» Beckmann
Die Nacht: Mechanismus der Gewalt im Revolutionsjahr
Ich und die höllische Welt

3 «BÄNDIGUNG DER CHIMÄRE DURCH DIE FORM» 1919–1924

Beckmann, der Frankfurter
Die Stadt: Bild und Symbol
Selbstbildnisse; der stigmatisierte Narr
Der «Cyclus der Circusbilder»

4 MALERISCHE FREIHEIT 1925–1932

«Einige glückliche Lebensmomente»
Beruhigte Form
Der Künstler als Souverän – zwei Texte, zwei Bilder
«Die Intensität der Moderne muß tiefer liegen». Beckmann und Paris
Die Farbe Schwarz
Das vervielfachte Stilleben
Weitere neue Bildmittel: die Landschaften
Der «Beckmannconcern»

5 REALITÄT UND UTOPIE 1933–1937

Gewalt und Freiheit: Departure (Abfahrt), 1932 /33
Paare, Geschlechter
Trotziges Hoffen: Versuchung, 1936 /37

6 MALEN ALS WIDERSTAND 1937–1947

Emigration nach Amsterdam; drei Selbstbildnisse
«Das Unsichtbare sichtbar machen durch die Realität.» Die Londoner Rede
«Vollkommenste Unsicherheit» Leben unter deutscher Besatzung
Malen, um zu überleben
Sehnsuchtslandschaften
Varieté und Malerei
«Phantasiepalast der Kunst» – das Schauspieler-Triptychon
Auskehr: Abtransport der Sphinxe, 1945

7 EINSCHUB: DAS ENTSTEHEN DER BILDER UND IHRER BEDEUTUNGEN

An der Staffelei
Schichtungen, Vertiefungen
Der Blick ins Bild; der Blick aus dem Bild
Verschränkung als Methode
Die Synthese der Moderne und der Mythos

8 ERLÖSENDE EINBILDUNGSKRAFT 1947–1950

Die letzten Jahre in den USA
Beginning, 1946 – 49. Autobiographisches als Modell
Über die Zeichnungen, besonders die letzten
Das Vermächtniswerk: Argonauten
«Das Auge der Epoche»

ANHANG

Lebensdaten
Anmerkungen
Literatur
Register
Bildnachweis