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Max Beckmann 1884-1950
Der Weg zum Mythos
Reinhard Spieler
Taschen
EAN: 9783836532518 (ISBN: 3-8365-3251-4)
200 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 26 x 32cm, 2011
EUR 14,99 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Der existenzielle Expressionist
Max Beckmanns (1884-1950) zentrales Thema war die Einsamkeit des Menschen im 20. Jahrhundert, der von Katastrophen bedroht und zwischen Materialismus und geistiger Freiheit hin und her gerissen war. Seine frühen Bilder zeigen impressionistischen Einfluss und einen Hang zu biblischen, historischen und allegorischen Sujets. Der Erste Weltkrieg hinterließ einen tiefen Eindruck bei ihm: Mit prägnanten Formen und harten Konturen zeigen seine eindrucksvollen Gemälde und Grafiken, die irgendwo zwischen Expressionismus und Neuer Sachlichkeit angesiedelt sind, den Menschen an der Grenze seiner körperlichen und geistigen Belastbarkeit. Später wurde sein Stil weniger hart und streng, und seine Farben wurden strahlender, doch die Monumentalität blieb. Theater, Zirkus und Varieté wurden zu Parabeln für menschlichen Leben.
In Beckmanns Arbeit geht es um die fundamentalen Bedingungen der menschlichen Existenz und die tragische Verstrickung des Menschen, dessen Leben vom Willen der Götter, von Sexualität und der Gesellschaft bestimmt ist. Seine unerbittliche Suche nach Wissen, seine kompromisslose Hingabe an das Bild und sein Glaube an die Macht von Form und Farbe verleihen Beckmanns Werk einen unverwechselbaren, faszinierenden Charakter und haben ihn zu einem der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts gemacht.
Der Autor:
Reinhard Spieler, geboren 1964, studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Neuere deutsche Literatur in München, Berlin und Paris. Er promovierte 1997 über die Triptychen von Max Beckmann. Seit 2007 ist er Direktor des Wilhelm-Hack-Museums in Ludwigshafen am Rhein und Lehrbeauftragter an der Kunstakademie Düsseldorf und den Universitäten Düsseldorf, Bern und Heidelberg. Er hat zahlreiche Publikationen zur Kunst der Klassischen Moderne und zur zeitgenössischen Kunst verfasst.
Rezension
Max Beckmann, der deutsche Maler, Graphiker, Bildhauer und Autor (*1884 in Leipzig; †1950 in New York) und vielleicht neben Ernst Ludwig Kirchner bedeutendste deutsche Maler des 20. Jahrhunderts, blieb figürlich-gegenständlich, als andere sich dem Abstrakten zuwendeten. Den Künstlergruppen seiner Zeit ging er aus dem Weg. Gleichwohl brach er mit Konventionen und vieles verbindet ihn über das Absurde, die Gewalt und die Katastrophen mit den Expressionisten und Surrealisten: Max Beckmann malt eine aus den Fugen geratene Welt - und die menschliche Existenz inmitten dieser. Er spiegelte in seinen Werken vor allem die epochalen Erschütterungen der ersten Hälfte des 20. Jhdts., die er auch am eigenen Leibe spürte: vom kulturellen Aufbegeheren am Ende des Kaiserreichs über die Schrecken des 1. Weltkriegs, die Kämpfe um die Weimarer Republik, die Krise der Weltwirtschaft 1929, die Nazi-Diktatur und sein Exil, mit dem er Deutschland für immer den Rücken kehrte. - Der im Preis-Leistungsverhältnis günstige Band bietet präzise Texteinführungen und hochwertige Bildreproduktionen, die sich insgesamt zu einer gelungenen Einführung in das Werk Max Beckmanns verdichten.
Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die fundamentalen Bedingungen der menschlichen Existenz und die tragische Verstrickung des Menschen, dessen Leben vom Willen der Götter, von Sexualität und der Gesellschaft bestimmt ist
Inhaltsverzeichnis
7 Ein Selbst zu werden
11 Orientierung und Selbstbehauptung 1899-1915
25 Der Erste Weltkrieg: Neubeginn in der Graphik
51 Beruhigung der Formen. Die zwanziger Jahre in Frankfurt
75 Der Weg zum Mythos
105 Abfahrt und Versuchung. Welt-Bilder der dreißiger Jahre
123 Existenzkampf im Exil: Amsterdam 1937- 1947
163 Zu neuen Ufern: USA 1947-1950
192 Anmerkungen
195 Max Beckmann: Leben und Werk
200 Danksagung, Bildnachweis und Bibliographie
Weitere Titel aus der Reihe Taschen 25 |
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