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Literatur für Jungen - Literatur für Mädchen Wege zur Lesemotivation in der Schule
Literatur für Jungen - Literatur für Mädchen
Wege zur Lesemotivation in der Schule




Monika Plath, Karin Richter (Hrsg.)

Schneider Verlag Hohengehren
EAN: 9783834007308 (ISBN: 3-8340-0730-7)
188 Seiten, paperback, 16 x 23cm, 2010

EUR 19,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
In zehn Beiträgen dokumentiert der Band die Frühjahrstagung 2009 der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, die sich mit dem Thema Literatur für Jungen – Literatur für Mädchen beschäftigte. Ergebnisse neuer empirischer Erhebungen zum Lese- und Medienverhalten von Kindern und Jugendlichen sowie Reaktionen von Kindern zu literarischen Texten standen im Mittelpunkt der Referate, während in den Arbeitsgruppen Erfahrungen aus Unterrichtsprojekten zu Märchen, Sagen, Mythen und Theaterstücken vorgestellt und diskutiert wurden. Die Dokumentation der Workshops erfolgt nach einem Muster, das konkrete Vorschläge für eine Umsetzung im Unterricht besonders akzentuiert. Der Eröffnungs-Vortrag von Paul Maar lässt die Brisanz des Tagungsthemas erkennen: Aus einer Fülle der an ihn gerichteten Kinderbriefe stellt der Autor Reaktionen von Jungen und Mädchen zu Kartoffelkäferzeiten, zu Lippels Traum und zum Sams vor, die offenbaren, wie ‚fragwüdig’ viele allgemein verbreitete Ansichten über geschlechtsspezifische Literaturrezeption sind. Der Beitrag wird ergänzt durch Ergebnisse einer Magisterarbeit, in der Kinderbriefe zu Paul Maars Sams unter geschlechtsspezifischer Perspektive betrachtet wurden (Daniela Ulbrich/Monika Plath). In zwei weiteren Aufsätzen stehen neueste empirische Befunde zum Lesen im Mittelpunkt. Der Beitrag von Monika Plath und Karin Richter rückt auf der Grundlage einer Untersuchung von 2008/09 (an sechs Grundschulen in Sachsen) geschlechtspezifische Mediennutzung und Leseinteressen von Jungen und Mädchen im Grundschulalter ins Zentrum und vergleicht die neuen Daten mit Befunden der Erfurter Studie von 2001. Friederike Pronold-Günthner wendet sich den Identifikationsfiguren von Kindern und Jugendlichen (Klasse 5, 7 und 9) zu und zeigt insbesondere die geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Auseinandersetzung mit den literarischen Figuren. Die Arbeitsgruppen-Beiträge von Monika Plath (Hans Christian Andersen „Des Kaisers neue Kleider“), Leonore Jahn („Der trojanische Krieg“), Karin Richter/Bärbel Schwenk-Kories („Krabat“), Susanne Heinke (Dramatisierung von Märchen), Franz-Josef Payrhuber (Theaterstücke in der Sekundarstufe) akzentuieren die geschlechtsspezifischen Besonderheiten im Zugang zu den Texten, verweisen zugleich aber auf Übereinstimmungen in der literarischen Rezeption von Jungen und Mädchen.



Die Herausgeberinnen:

Dr. Monika Plath, wiss. Mitarbeiterin an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erfurt; Arbeitsschwerpunkte: Empirische Forschungen zur Lesemotivation, Kinderliteratur und Kindermedien in der Schule.

Prof. Dr. Karin Richter, Professorin an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erfurt; Arbeitsschwerpunkte: Kinder- und Jugendliteraturforschung, Kinderliteratur im pädagogischen und medialen Kontext, Lese- und Kindheitsforschung.
Rezension
Seit der Veröffentlichung der PISA-Ergebnisse stehen die Themen der geschlechstspezifischen Leseförderung und deren Umsetzung in Familie, Schule und außerschulischen Bereichen im Blickpunkt des Interesses. Dieses Themas nimmt sich die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur auf ihrer Frühjahrstagung 2009 an, die in diesem Band dokumentiert ist. Dabei kommen nicht nur Wissenschaftler zu Wort, sondern auch Schriftsteller, Künstler, Lehrer und Literaturvermittler: Theorie und Praxis finden zusammen. Insbesondere der Eröffnungs-Vortrag von Paul Maar lässt die Brisanz des Tagungsthemas erkennen: Aus einer Fülle der an ihn gerichteten Kinderbriefe stellt der Autor Reaktionen von Jungen und Mädchen zu Kartoffelkäferzeiten, zu Lippels Traum und zum Sams vor, die offenbaren, wie ‚fragwüdig’ viele allgemein verbreitete Ansichten über geschlechtsspezifische Literaturrezeption sind.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort III

PAUL MAAR
Kinderpost von Jungen und Mädchen 1

DANIELA ULBRICH / MONIKA PLATH
Kindliche Reflexionen zu Paul Maars Sams-Geschichten im Geschlechtervergleich 15

MONIKA PLATH / KARIN RICHTER
Literatur für Mädchen – Literatur für Jungen.
Geschlechtsspezifische Leseinteressen und Rezeptionsmuster 27

FRIEDERIKE PRONOLD-GÜNTHNER
Helden und Heldinnen im Jugendbuch als Identifikationsfiguren.
Ergebnisse einer empirischen Erhebung in den Klassenstufen 5, 7 und 9 63

MONIKA PLATH
Hans Christian Andersens Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ im Urteil von Mädchen und Jungen.
Modelle für den Literaturunterricht in Klasse 3 bis 6 91

LEONORE JAHN
Der Trojanische Krieg im Interessenspektrum von Jungen und Mädchen.
Geschlechtsspezifische Zugänge in den Klassen 4 bis 6 111

KARIN RICHTER
Wege von Mädchen und Jungen zum Krabat-Mythos.
Ein fächerübergreifendes und medienintegratives Projekt in den Klassen 4 bis 8 129

BÄRBEL SCHWENK-KORIES
Erfahrungen mit Otfried Preußlers Roman „Krabat“ im Unterricht der 4. Klassenstufe 153

SUSANNE HEINKE
Möglichkeiten der dramatischen Umsetzung von kinderliterarischen Texten unter genderspezifischer Perspektive in der Grundschule und in der Sekundarstufe I 159

FRANZ-JOSEF PAYRHUBER
Von Froschköniginnen und Nachtschwärmern.
Anregungen zur schulischen Beschäftigung mit zwei Märchendramen 169


Abendveranstaltung
Aufführung von Studierenden der Universität Erfurt unter Leitung von Susanne Heinke 181

Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 185