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Leiden Annehmen und widerstehen Neuausgabe mit einem Vorwort von Fulbert Steffensky

(Originalausgabe 1973)
Leiden
Annehmen und widerstehen


Neuausgabe mit einem Vorwort von Fulbert Steffensky



(Originalausgabe 1973)

Dorothee Sölle

Kreuz Verlag
EAN: 9783946905547 (ISBN: 3-946905-54-4)
208 Seiten, hardcover, 13 x 21cm, August, 2018

EUR 20,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Niemand will leiden, aber das Leid gehört zum Leben dazu. Trotzdem versucht der Mensch seit eh und je dem Leid aus dem Weg zu gehen, um sein Glück zu finden. Dorothee Sölle schlägt etwas anderes vor: Sie stellt sich der Macht und Ohnmacht des Leides, und sie sucht nach einem Weg, trotz der Wahrnehmung des Leidens, den Grund der Hoffnung unter den Füßen nicht zu verlieren. Ihre wichtigste Botschaft: Die verwandelnde Kraft der Liebe. Ein großes Buch einer großen Autorin.

Dorothee Sölle (1929–2003) zählt zu den profiliertesten Theologinnen des 20. Jahrhunderts. Ihr Auftreten auf Kirchentagen, ihr Engagement in der Friedensbewegung und für die Bewahrung der Schöpfung, ihr Eintreten für Gerechtigkeit, ihr Protest gegen Krieg und Gewalt zeigen eine Theologie, die ohne gesellschaftliche Relevanz nicht zu denken ist.
Rezension
In diesem erstmals 1973 erschienenen wirkmächtigen Buch der bekannten Theologin Dorothee Sölle (1929-2003) formuliert die Autorin im Sinne Hiobs und der Theodizee eine scharfe Kritik an der christlichen Tradition, nach der das Leiden einen tieferen religiösen Sinn habe z.B. als göttliche Prüfung oder göttliches Gericht. Vielmehr gilt es nach Sölle, Leiden nicht als von Gott gesandt fraglos zu erdulden sondern es zu bekämpfen. Christlicher Masochismus und nachchristliche Apathie sind gleichermaßen abzulehnen; vielmehr ist christliche Sym-Pathie gefordert; denn es gibt kein fremdes Leid, sondern Christen sind von von jedem Leiden in der Welt immer auch selbst betroffen. Das Ziel im Umgang mit Leiden ist nicht die Suche nach einem verborgenen Sinn darin, sondern das Leid vom Tod Jesu her solidarisch zu bekämpfen.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort von Fulbert Steffensky 7
Vorwort von Dorothee Sölle 13

Einleitung: Die beiden Fragen 15

I. Zur Kritik des christlichen Masochismus 23

1. Eine Ehe 24
2. Die Dimensionen des Unglücks 27
3. Bedingungslose Unterwerfung 31
4. Der theologische Sadismus 36
5. Isaaks Opferung 43

II. Zur Kritik der nachchristlichen Apathie 49

1. »Wenigstens Tierschutz für Häftlinge« 50
2. Die Apathie der Gesellschaft 53
3. Der apathische Gott der Christen 58
4. Politische Apathie — am Beispiel Vietnam 63
5. Den Hass in Stärke verwandeln 67

III. Leiden und Sprache 79

1. Aus dem Leben eines Arbeiters 80
2. Das stumme Leiden 87
3. Phasen des Leidens 90
4. Der stumme und der redende Gott 94
5. Gethsemane 98

IV. Die Wahrheit der Annahme 107

1. Das wiedergefundene Licht 108
2. Mystische Leidenstheologie 114
3. Ataraxie und Kreuzesminne 120
4. Das Affirmative im Christentum 124
5. Hiob ist stärker als Gott 130

V. Leiden und Lernen 141

1. Ein Volkslied aus Chile 142
2. Der bittere Christus 148
3. Ich und der Vater sind eins 155
4. Leiden und Atheismus 163
5. Das Kreuz 167

VI. Die Religion der Sklaven 173

1. Simone Weil, toujours Antigone 174
2. Selig sind, die Leiden erfahren 181
3. Das Paradox 185
4. Es gibt kein fremdes Leid 194
5. Noch einmal: Iwan und Aljoscha 198

Anmerkungen 203