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Umschlagtext
Das Buch Lehramtsprüfungen thematisiert die Beurteilungsunsicherheiten bei solchen Prüfungen. Hierbei sehen nicht nur die Prüflinge, sondern ebenso die Prüfer selbst die Prüfung der Lehrfähigkeit durch Lehrproben zu einem großen Teil sehr kritisch. Sie beklagen den Charakter der Momentaufnahme und wünschen sich ein anderes Vorgehen.
- Das Buch zeigt Möglichkeiten auf zur Beurteilung von Lehrproben mit offenen Lernformen; - es stellt Wahrnehmungsfehler und Irrtümer im Prüfungsprozess dar; - es umreißt den Kompetenzbegriff und die Möglichkeiten der Kompetenzmessung; - es gibt Anhaltspunkte zum neuen Lehrerleitbild und - es konkretisiert die Erziehungsaufgabe der Lehrenden. In dem vorliegenden Werk werden die Argumente für eine Abschaffung der Lehrproben gebündelt und gleichzeitig mögliche Alternativen entworfen. Es will zu einer längst überfälligen Diskussion und zur Veränderung der Prüfungspraxis anregen, z.B. - durch Elemente einer möglichen Praxisprüfung und - Elemente einer Ausbildungsnote oder - durch den kompletten Wegfall der Prüfung sowie - einem alternativen Bewertungspaket. Die Argumentationsstränge dieser Publikation sind gut überschaubar angelegt, so dass sich auch alle angehenden Lehrer Studierende sowie Referendarinnen und Referendare an der Diskussion beteiligen können. Eberhard Schwenk, Dipl.-Päd., Seminarschulrat i.R., Studium an der PH Freiburg, ab 1975 Lehrer an Grundschulen, 1980 Diplom in Schulpädagogik an der PH Heidelberg, seit 1982 Lehrer an HS und Pädagoge am Staatlichen Seminar (GHS) Pforzheim, dort zuletzt Bereichsleiter für ästhetische Bildung, seit 2006 auch Multiplikator / Fortbildner für Berufseinsteiger und seit | August 2012 pensioniert. Arbeitsschwerpunkte: Praktisches Lernen, handlungs- und produktions-orientierter Unterricht, Medienerziehung, Seminardidaktik, Fortbildung und Prüfungsdidaktik. Autor zahlreicher Beiträge in den Fachzeitschriften: Praxis Deutsch, Lehren und Lernen, Seminar (Organ des BAK) und Karlsruher Pädagogische Beiträge (Organ der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe). Medienentwickler, Schulbuchautor und Mitautor der Freiarbeitskiste „Schreiben und Rechtschreiben" einschließlich des Modellwortschatzes im Schroedel-Verlag. Mitautor der „Trainingsprogramme zur Steigerung der Analysekompetenz" im Schneider Verlag Hohengehren und ebenda Mitautor der Bücher „Kasuistik in der Lehrerbildung" und „Prü-fungsPraxis". Autor des Buches „Portfolio-Praxis". Rezension
Für so manchen Studienreferendar ist die Zeit der Ausbildung im Studienseminar ein Horror. Viele Faktoren sielen dabei eine Rolle. Vor allem das Ritual der Lehrproben ist nach wie vor eine mühsame inszenierte Schauveranstaltung, die viel Vorbereitung, Nervenstärke und manchmal auch Glück verlangt. Der Referendar muss sich auf unterschiedliche Ausbilder mit unterschiedlichen Erwartungen einstellen. Methodenauswahl, didaktisches Konzept, Heterogenität, Aktivierung und Motivierung werden in einem beratenden Gespräch kritisch betrachtet. Und dann erhält der Anwärter noch eine abschließende Note. Immer wieder wird darüber nachgedacht, dieses Überprüfungsszenarium abzuschaffen oder neu zu gestalten. Im vorliegenden Band führt Eberhard Schwenk interessante „Argumente für eine Abschaffung der Lehrproben und mögliche Alternativen“ ins Feld. Vor allem die sich zunehmend ändernde Lehrerrolle und die vielfältigen Formen offenen Unterrichts und selbstgesteuerten Lernens verlangen auch neue Methoden und Kriterien der Beurteilung. Gerade die Kompetenzorientierung kann hier im Bereich der Bewertungsunsicherheit richtungsweisend sein. Aber auch die Urteilsfähigkeit der Prüfer kann hier kritisch angefragt werden. Bei seiner kritischen Bestandsaufnahme folgert der Autor auch einige wichtige Konsequenzen: Abkehr von einer kommulativen Abschlussprüfung, Abkehr von Momentaufnahmen, Flexibilisierung von Prüfungen, Orientierung am Können des Prüflings, kompetenzorientierte Prüfungen oder die Qualifizierung der Prüfer. Eine anregende Literatur, die hoffentlich an den richtigen Entscheidungsstellen Nachdenken, Diskussion und Konsequenzen auslösen!
Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de Inhaltsverzeichnis
Vorwort S. 6
0. Problemaufriss S. 9 0.1 Beurteilung von offenen Unterrichtsformen S. 9 0.1.1 Merkmale offenen Lehrerverhaltens S. 10 0.2 Spezielle Probleme in Prüfungen S. 11 0.3 Aspekte für Planung und Entwurf S. 14 0.4 Durchführung von Lehrproben mit offenem Lernen S. 15 0.5 Folgerungen S. 19 1. Brauchen wir überhaupt noch Lehrproben? S. 22 1.1 Festhalten an mehreren Irrtümern S. 23 1.2 Die Kompetenzorientierung soll es richten S. 26 1.2.1 Kompetenzorientierter Unterricht S. 31 1.2.2 Bildungsstandards S. 32 1.2.3 Vom lernzielorientierten zum kompetenzorientierten Unterricht S. 36 1.2.4 Kompetenzmessung S. 38 1.2.5 Bildung und Kompetenz S. 41 1.2.6 Bildung als Ware S. 42 1.2.7 Sinnvolle Verwendung des Kompetenzbegriffs S. 44 1.3 Folgerungen S. 45 2. Das Lehrerleitbild S. 47 2.1 Ableitungen vom Lehrerleitbild S. 49 2.1 Folgerungen S. 50 3. Lehrproben in der aktuellen Diskussion S. 52 3.1 Kritische Positionen S. 52 3.2 Ein Blick über den Tellerrand S. 54 3.3 Umrisse einer Veränderung S. 55 3.4 Folgerungen S. 56 4. Elemente einer Praxisprüfung für Lehrer S. 58 4.1 Diagnostik und Falldiagnostik S. 58 4.2 Individuelles Fördern S. 61 4.3 Gestaltung von Beratungsgesprächen S. 63 4.4 Folgerungen S. 64 5. Ausbildungsnote von Schule und Seminar S. 67 5.1 Elemente der Ausbildungsnote S. 67 5.2 Qualitätskriterien der Beurteilung S. 68 5.3 Folgerungen S. 70 6. Oder: Lassen wir Praxisprüfungen ganz weg!? S. 72 6.1 Kompetenzprofile können Noten ersetzen S. 75 6.2 Portfolios sind mehr als eine Ergänzung S. 79 6.2.1 Biografischer Ansatz S. 81 6.2.2 Anteil des Portfolios S. 83 6.3 Brauchen wir das Fremdprüferprinzip? S. 84 6.4 Beurteilung ohne Noten S. 85 6.5 Folgerungen S. 86 7. Rechtliche Aspekte bei Lehramtsprüfungen S. 88 7.1 Bisherige Anerkennungspraxis S. 89 7.2 Internationale Anerkennung S. 90 8. Zusammenfassung S. 92 9. Ausblick und Vision S. 98 Literatur S. 101 Relevante Internetquellen S. 105 Bildnachweis S. 105 Autor S. 106 |