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Laborschule - Modelle für die Schule der Zukunft
Laborschule - Modelle für die Schule der Zukunft




Susanne Thurn, Klaus-Jürgen Tillmann (Hrsg.)

Verlag Julius Klinkhardt
EAN: 9783781513778 (ISBN: 3-7815-1377-7)
284 Seiten, kartoniert, 15 x 21cm, 2005

EUR 18,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Laborschule Bielefeld wurde 1974 von Hartmut von Hentig gegründet. Als Versuchsschule des Landes NRW hat sie den Auftrag, neue Formen des Lehrens, des Lernens und des Lebens in der Schule zu entwickeln, zu erproben, zu reflektieren und zu evaluieren. Sie erfüllt ihren Auftrag in enger Zusammenarbeit mit der "Wissenschaftlichen Einrichtung Laborschule" der Universität Bielefeld.



Die Laborschule nimmt Kinder bereits im Alter von 5 Jahren auf und behält sie in einem gemeinsamen Bildungsgang bis zum Ende ihrer Pflichtschulzeit (10. Schuljahr). In ihr gilt die Verschiedenheit der Kinder als Reichtum, nicht als Problem. In ihr wird das Leben in der Gemeinschaft der "polis" von allen verantwortet. In ihr wird Belehrung so weit wie möglich und sinnvoll durch Erfahrung und Lernen des Lernens ersetzt. In ihr gibt es keinerlei äußere Leistungsdifferenzierung und wird auf Noten bis zum Ende des 9. Schuljahres verzichtet.



Das Buch stellt die Laborschule in bildungspolitisch schwierigen Zeiten als ein mögliches "Modell für die Schule der Zukunft" vor und damit zugleich zur Diskussion. Es beschäftigt sich in kritischer Auseinandersetzung mit Theorien sowie der eigenen Praxis mit Themen wie den folgenden:



– Bildung für Alle

– Autonomie von Schule

– Lernen, Leistung, Zeugnisse

– integrative Pädagogik

– geschlechterbewusste Pädagogik

– Rhythmisierung des Schultages

– Lernen in altersgemischten Gruppen

– Lernen in Projekten

– Lernen in anderen Räumen – die Architektur.
Rezension
In den vergangenen Jahren wurde viel über Schulentwicklung und die Qualität von Schulen diskutiert. Das Thema gute Schule wurde in besonderer Form von dem Pädagogen Hartmut von Hentig geprägt. 1974 gründete er die Laborschule Bielefeld, in der besondere Formen des Lehrens und Lebens erforscht werden. Es ist eine staatliche Versuchsschule des Landes Nordrhein-Westfalen, die unter wissenschaftlicher Begleitung ihre Ergebnisse der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt. Von besonderem Interesse sind sicherlich die pädagogischen Leitlinien der Laborschule: Sie will einen Leben- und Erfahrungsraum für die Kinder bieten. Unterschiede zwischen den Kindern werden bewusst bejaht und als Bereicherung verstanden. Die Schule versteht sich als Gemeinschaft von Menschen, die einander in ihrer Unterschiedlichkeit akzeptieren und achten. Sie ist eine Brücke zwischen dem Leben des kleinen Kindes in der Familie und dem Leben des Erwachsenen in der Gesellschaft. Sie ist selbst in sich gestuft.Der vorliegende Band stellt die Laborschule als ein Modell für die Zukunft vor, indem alle wesentlichen Bereiche aus dem Schulalltag erläutert und reflektiert werden. Beeindruckend ist die Lebendigkeit und Freude, die an dieser Schule herrscht. Sie könnte neben dem pädagogischen Ansatz ein maßgeblicher Impuls für die Weiterentwicklung anderer Schulen sein kann.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Einführung
1. Susanne Thurn und Hans-Jürgen Tillmann:
Die schulpädagogische Diskussion heute -und was die Laborschule dazu beitragen kann

Die andere Schule

2. Hans-Joachim Knopffund Klaus-Dieter Lenzen:
Mehr Erfahrung, weniger Belehrung:
eine Schule bietet viel mehr als nur Unterricht
3. Annemarie von der Groeben:
Orientierung in der Welt: eine Schule bemüht sich um Bildung für alle
4. Susanne Thurn:
Lernen, Leistung, Zeugnisse: eine Schule (fast) ohne Noten
5. Irene Demmer-Dieckmann:
Gemeinsamkeit und Vielfalt:
Konzept und Erfahrungen einer Schule ohne Aussonderung
6. Klaus-Jürgen Tillmann:
„Autonomie": eine Schule regelt ihre Angelegenheiten selbst
7. Hartmut von Hentig:
Lernen in anderen Räumen: die Gebäude der Laborschule

Reformpädagogik konkret

8. Paula G. Althoff, Gudrun Husemann und Susanne Thurn:
„Wir werden immer größer ": Altersmischung von Anfang an
9. Christine Biermann, Brigitte Lintzen und Marlene Schütte:
Kritische Koedukation trägt Früchte:
Die Entwicklung des Konzepts einer geschlechterbewussten Pädagogik
10. Gerd Fischer u. a.:
Learning for Europe: Schülerinnen und Schüler unterwegs im Ausland
11. Rita Deterding u. a.:
Die Fächergrenzen überwinden: Projektunterricht im Schulalltag
12. Heide Bambach und Annemarie von der Groeben:
Zeit zum Aufwachsen - Rhythmisierung des Schultags
13. Christoph Heuser:
Selbstständiges Lernen an der Laborschule -
Strukturen, Erfahrungen, Perspektiven

Rückfragen

14. Wiltrud Döpp und Gerhild Schulz:
Wo kommt der Schwung her?
oder: Auch Lehrerinnen und Lehrer an der Laborschule werden älter
15. Karin Kleinespel und Beate Wischer:
Was passiert nach dem Schulabschluss?
oder: vom „Schonraum" in die „Wirklichkeit"
16. Wolfgang Klaßi (im Interview):
Wem nützt eine solche Versuchsschule?
oder: Laborschulpädagogik und das Regelschulwesen

Anhang

17. Annemarie von der Groeben:
Die Laborschule - ein Grundkurs

Literatur
Autorinnen und Autoren