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Gesellschaft, Religion und Ästhetik in der Erziehungsphilosophie John Deweys
Gesellschaft, Religion und Ästhetik in der Erziehungsphilosophie John Deweys




Hansjörg Hohr, Hein Retter

Reihe: Studien zur historisch-systematischen Erziehungswissenschaft


Verlag Julius Klinkhardt
EAN: 9783781516502 (ISBN: 3-7815-1650-4)
307 Seiten, paperback, 17 x 24cm, 2009

EUR 32,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
John Dewey (1859-1952) ist als Repräsentant der internationalen Reformpädagogik, als Philosoph der Demokratie und als Mitbegründer des Pragmatismus die führende geistige Gestalt Amerikas in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Der vorliegende Band macht die Rolle von Politik, Religion und Ästhetik in der Erziehungsphilosophie Deweys deutlich. In den rezeptionstheoretischen Überlegungen werden neben den modernen auch die vormodernen, neben den liberalen auch die antiliberalen Tendenzen seines Denkens aufgezeigt. Zentrale, von Erziehungswissenschaftlern formulierte Thesen zur Dewey-Rezeption erweisen sich dabei als Mythenbildungen.
Rezension
Der amerikanische Philosoph und Pädagoge John Dewey (1859-1952) richtete sein philosophisches Primärinteresse auf die Rechtfertigung der Naturwissenschaften gegenüber der traditionell-philosophischen Kritik, so dass Deweys Pragmatismus die Philosophie im traditionellen Sinne quasi abzuschaffen sucht. Pädagogisch zielt er auf die Demokratisierung sämtlicher Lebensbereiche, dazu
eröffnete er 1896 eine Versuchsschule in Chicago, die laboratory school, die der Universität angeschlossen war; sie wirkte später als Vorbild auf die Bielefelder Laborschule Hartmut von Hentigs.
Der pädagogische Ansatz "Learning by doing" geht auf Dewey zurück: Das Lernen muss auf Erfahrung aufgebaut sein. Der vorliegende Band macht die Rolle von Politik, Religion und Ästhetik in der Erziehungsphilosophie Deweys deutlich.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 8

Religion, Demokratie und Pragmatismus bei John Dewey

von Hein Retter 11

1 Historische Vergegenwärtigung 12

1.1 Zur Bedeutung Deweys 12
1.2 Die christliche Gesellschaft Amerikas 16
1.3 Vom Ursprung des Politischen und des Religiösen bei Dewey 25
1.4 Der junge Dewey - Christ und Demokrat 29

2 Wissenschaft und Gesellschaft 38
2.1 Geburtsjahre des Pragmatismus 38
2.2 Progressive Erziehung 41
2.3 Wissenschaftliche Professionalisierung der Pädagogik 52
2.4 Sozialorganische Demokratie 58

3 Barrieren 67

3.1 Gesellschafts- und Staatskritik 67
3.2 Kulturelle Autonomie und Integration 73
3.3 Hegel, Kant und der deutsche Militarismus 83
3.4 Der Wandel vom Kriegsgegner zum „Falken" 1917 88

4 Dewey und die Polen 93

4.1 Das Philadelphia Projekt 93
4.2 Anzia Levitas 98
4.3 Die Gründung der Zweiten Republik Polen 99
4.4 Rousseaus Betrachtungen über die Regierbarkeit Polens 103

5 Atheismus 105

5.1 Das Böse als Abspaltung 105
5.2 Religiöse Erfahrung 110
5.3 Allgemeiner Glaube und Pluralität der Religionen 118
5.4 Reinhold Niebuhr, Robert Ulich, Eugen Rosenstock-Huessy 126

6 Unser Dewey - deutsche Rezeptionsprobleme 137

6.1 Das Missverständnis als Missverständnis 137
6.2 Eine deutsche Verschwörung 146
6.3 Rezeptionsschranken und -Chancen 158
6.4 Pragmatismus und Faschismus 166
6.5 Naturalismus- Freund oder Feind der Erziehungswissenschaft? 181
6.6 Dewey neu lesen 192

Literatur 199

Erfahrung als ästhetische Erfahrung - Zu John Deweys Ästhetik
von Hansjörg Hohr 208

1 Vorbemerkung 209

2 Entfaltung in der Einheit der Erfahrung 211


2.1 Ästhetik des Alltags 212
2.2 Ideale Erfahrung 214
2.3 Kontinuität. Differenzierung und Integration 216

3 Ausdruck 219

3.1 Gestaltung als Abgrenzung zu Gefühlsausbruch und Routine 219
3.2 Kunst als Integration und Erfüllung 222
3.3 Die schönen Künste als distinkt ästhetisch 224
3.4 Abgrenzung zur Aussage 225
3.5 Zusammenfassung zum Begriff ästhetische Erfahrung 227

4 Das Verfahren des Ausdrucks 229

4.1 Beschreibung und Handeln 229
4.2 Metaphorische Bedeutung 230
4.3 Transformatives Wiedererkennen 231
4.4 Subjektive Brechung des Allgemeinen 233
4.5 Die Eigendynamik des Mediums 234
4.6 Individualisierung 235
4.7 Abstraktion 237
4.8 Fiktion, schöner Schein und lebendige Form 238
4.9 Zusammenfassung 240

5 Ausdruck und Form 242

5.1 Form als Medium 242
5.2 Die Einheit von Form und Inhalt 243
5.3 Form als Selbstoffenbarung 244
5.4 Form als unabschließbare Deutung 246
5.5 Form als vermittelte Unmittelbarkeit 249
5.6 Form als Medium des Denkens 250
5.7 Rhythmus als Form 252
5.8 Zusammenfassung - Form als signifikante Struktur 254

6 Wahrnehmung 256

6.1 Ganzheitlichkeit 256
6.2 Räumliche und zeitliche Struktur 258
6.3 Nähe und Distanz 259
6.4 Emotion und Lebensbezug im Ausdruck 260
6.5 Zusammenfassung zur Wahrnehmung 262

7 Die Funktion der Emotion in der Erfahrung 263

7.1 Der vitale Impuls als Beginn 263
7.2 Emotion als Subjekt und Objekt der Erfahrung 264
7.3 Emotion als Eigenschaft und Phase der Erfahrung 266
7.4 Emotion als Bewegung und Entfaltung 267

8 Eine Rekonstruktion 271

8.1 Einige Probleme der Ästhetik bei Dewey 271
8.2 Erfahrung als Erleben und Mitteilung des Seins 273
8.3 Kunst als besondere Erlebnisform 275

9 Zur Frage der pädagogischen Anschlussfähigkeit 278

9.1 Interaktion: Subjekt-Objekt-Relation 278
9.2 Autopoiesis 280
9.3 Emotion: Impuls-Interesse-Absicht 282
9.4 Situation: Pädagogik des Hier und Jetzt 283
9.5 Imagination 284
9.6 Mittel und Ziele 285
9.7 Tun und Durchmachen (doing and undergoing) 286
9.8 Form: Erziehung des Erlebens 287

Literatur 290

Beziehungen zwischen religiöser und ästhetischer Erfahrung bei Dewey

von Hein Retter und Hansjörg Hohr 292

1 Biographischer Zugang zum Thema 292
2 Einschränkungen und Chancen 294
3 Allverbundenheit 298
4 Geglückter Lebensvollzug 300

Namensverzeichnis 303