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Kriminalgeschichte des Christentums Band 1: Die Frühzeit. Von den Ursprüngen im Alten Testament bis zum Tod des hl. Augustinus (430)
Kriminalgeschichte des Christentums
Band 1: Die Frühzeit. Von den Ursprüngen im Alten Testament bis zum Tod des hl. Augustinus (430)




Karlheinz Deschner

Rowohlt
EAN: 9783499199691 (ISBN: 3-499-19969-6)
544 Seiten, paperback, 13 x 19cm, Mai, 2013

EUR 16,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
«Es geht mit also um eine Geschichte der Handlungs- und Verhaltensformen der Christenheit, jenseits aller institutionellen und konfessionellen Schranken. Ich schreibe die Geschichte der unentwegten Verschränkung von sogenannter weltlicher und geistlicher Politik, samt den säkularisierten Folgen dieser Religion: die Kriminalität in der Außenpolitik, in der Agrar-, Handels- und Finanzpolitik, in der Bildungspolitik, in der Kultur, der Zensur bei der fortgesetzten Verbreitung von Unwissenheit und Aberglauben der skrupellosen Ausnutzung der Sexualmoral, des Eherechts, des Strafrechts. Ich schreibe die Geschichte der klerikalen Kriminalität bei privater Bereicherung, beim Ämterschacher, beim frommen Betrug, im Wunder- und Reliquienkult, bei den verschiedesten Arten der Fälschungen etc., etc. Kurzum: Ich schreibe eine Geschichte des Verbrechens in der ganzen Breite des staatlichen, kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens der Christenheit.»

(Karlheinz Deschner)



Stimmen zum Buch:



Deschner ist ein moderner Aufklärer, der noch immer der Vernunft vertraut und in der Entzauberung des Mythos vom seligen und seligmachenden Christentum nicht die Notwendigkeit eines neuen Mythos sieht. Dies unterscheidet wohltuend von mancher modernen Kirchenkritik, die dann auf ein wie immer geartetes Christentum setzt. Deschner läßt hier keinen Ausweg. (Frankfurter Rundschau)



Karlheinz Deschner, geboren 1924 in Bamberg, verstorben 2014 in Haßfurt am Main. Im Krieg Soldat, schloß sein Studium der Theologie, Philosophie, Literaturwissenschaft und Geschichte mit der Promotion ab. Seit 1957 veröffentlicht Deschner seine entlarvenden und provozierenden Geschichtswerke zur Religions- und Kirchenkritik. Für sein aufklärerisches Engagement und für sein literarisches Werk wurde Karlheinz Deschner 1988 - nach Wolfgang Koeppen, Hans Wollschläger, Peter Rühmkorf - mit dem Arno-Schmidt-Preis ausgezeichnet. Im Juni 1993 erhielt er - nach Walter Jens, Dieter Hildebrandt, Gerhard Zwerenz, Robert Jungk - den Alternativen Büchnerpreis und im Juli 1993 - nach Andrej Sacharow und Alexander Dubcek - als erster Deutscher den International Humanist Award. Im September 2001 erhielt Deschner den Erwin-Fischer-Preis des Internationalen Bundes der Konfessionslosen und Atheisten, im November 2001 den Ludwig-Feuerbach-Preis des Bundes für Geistesfreiheit Bayern, Augsburg.
Rezension
Wer eine kritische Kirchnengeschichte sucht, die nicht aus christlicher Perspektive verfasst ist, sei auf Deschners voluminöse "Kriminalgeschichte des Christentums" verwiesen. Der erst unlängst 2014 verstorbene Autor Karl-Heinz Deschner war über viele Jahrzehnte einer der schärften Kirchen- und Religionskritiker und quasi "Vorzeige-Atheist" in der Bundesrepublik Deutschland. Seine 10-bändige "Kriminalgeschichte des Christentums" ist - genauso wie allzu viele kirchentreue und christentums-bejahende Kirchengeschichtsdarstellungen - nicht frei von Tendenz, aber Deschner macht diese kirchen- und religionskritische Tendenz allenthalben deutlich, bewußt und transparent: im Gegensatz zu den theologischen Jasagern will er den vielen vergessenen Gräbern der Opfer der Kirche ein Denkmal setzen. Insofern sollte die schulische Religionspädagogik, wenn sie kirchengeschichtliche Themen behandelt, neben all der kirchengeschichtlichen Standardliteratur immer auch einen Blick in diese "alternative", kirchen- und religionskritische Kirchengeschichte, verfasst aus dezidiert atheistischer Perspektive werfen. Dabei begreift sich Deschners "Kriminalgeschichte" nicht nur als eine Kirchen- oder Religionsgeschichte, sondern als Geschichte der abendländischen Zivilisation schlechthin. Die christlichen Kirchen und die universitären Historiker freilich suchen weiterhin diese Form von moralisch-humanistisch-atheistisch positionierter Geschichtsschreibung totzuschweigen. Der hier anzuzeigende Band 1 behandelt den frühesten Zeitraum der Entstehung und Entwicklung des Christentums: "Von den Ursprüngen im Alten Testament bis zum Tod des hl. Augustinus (430)".

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG ZUM GESAMTWERK: Über den Themenkreis,
die Methode, das Objektivitätsproblem und die Problematik aller Geschichtsschreibung 11

1. KAPITEL: Der Auftakt im Alten Testament 71

Israel 72 • Die Landnahme und der «liebe Gott» 73 • Todesstrafe und «Heiliger Krieg» 78 • Die Greuel Davids und der modernen Bibelübersetzer 85 • Juda, Israel und «der Schrecken des HERRN» 89 • Klerikale Reaktion und beginnende Priesterherrschaft 96 • Viel Geld für «Gott» — «hl. Geld» 100 • Das makkabäische Sakralkriegertum 104 • Der Jüdische Krieg (66-70 n. Chr.) 112 • «Gottes Endkrieg» unter Bar Kochba (131-136) 115

2. KAPITEL: Der zweitausendjährige Kampf gegen die Juden wird eröffnet 117

Duldung der jüdischen Religion durch den heidnischen Staat 119 • Interpretatio Christiana 121 • Die Judenfeindschaft des Neuen Testaments 124 • Kirchlicher Antijudaismus vom 2. bis ins 4. Jahrhundert 126 • Kirchenlehrer und Antisemit Ephräm 131 • Kirchenlehrer und Antisemit Johannes Chrysostomos 133 • Die hl. Judenfeinde Hieronymus und Hilarius von Poitiers 137 • Antijüdische Lügen der Kirche und ihr Einfluß auf das staatliche Recht 539

3. KAPITEL: Die Verteufelung von Christen durch Christen beginnt 143

Am Anfang des Christentums stand keine «Rechtgläubigkeit» 144 • «Verketzerung» im Neuen Testament 147 • Mißachtung von Eltern, Kindern, «falschen Märtyrern» um Gottes willen 152 • Das hohe Lied der Liebe und die «Bestien» des 2 Jahrhunderts (Ignatius, Irenäus, Clemens Alexandrinus) 155 • Die «Tiere in Menschengestalt» des 3. Jahrhunderts (Tertullian, Hippolyt, Cyprian) 159 • Der «Gott des Friedens» und die «Söhne des Teufels» im 4. Jahrhundert (Pachomius, Epiphanius, Basilius, Euseb, Johannes Chrysostomos, Ephräm, Hilarius) 163 • Der hl. Hieronymus und sein «Schlachtvieh für die Hölle» 169

4. KAPITEL: Der Angriff auf das Heidentum erfolgt 183

Die antiheidnische Thematik im frühen Christentum 186 • Kompromisse und Heidenhaß im Neuen Testament 191 • Die Diffamierung des Kosmos, der heidnischen Religion und Kultur (Aristides, Athenagoras, Tatian, Tertullian, Clemens u. a.) 192 • Die Christenverfolgungen im Spiegel kirchlicher Geschichtsschreibung 199 • Die heidnischen Kaiser — retrospektiv 203 • Celsus und Porphyrios — die ersten bedeutenden Gegner des Christentums 207

5. KAPITEL: Der hl. Konstantin, der erste christliche Kaiser. «Signatur von siebzehn Jahrhunderten Kirchengeschichte» 213

Die edlen Ahnen und der Schrecken am Rhein 214 • Krieg gegen Maxentius 218 • Erste Privilegierung des christlichen Klerus 224 • Krieg gegen Maximinus Daia 225 • Krieg gegen Licinius 230 • Wachsende Begünstigung des katholischen Klerus 235 • Konstantin als Heiland, Erlöser und Stellvertreter Gottes 241 • Von der Kirche der Pazifisten zur Kirche der Feldpfaffen 247 • Ein christliches Familienleben und die Verschärfung des Strafrechts 263 • Konstantins Kampf gegen Juden, «Ketzer», Heiden 272

6. KAPITEL: Persien, Armenien und das Christentum 187

Der hl. Gregor vernichtet das armenische Heidentum und begründet ein vererbbares Patriarchat 290 • Der erste christliche Staat der Welt — Krieg über Krieg «für Christus» 292 • Konstantinische Offensivpläne und Kirchenvater Afrahats «Unterweisungen von den Kriegen» 296

7. KAPITEL: Konstantins christliche Söhne und ihre Nachfolger 305

Etablierung der ersten christlichen Dynastie durch Verwandtenmassaker 306 • Erste Kriege zwischen frommen Christen 308 • Christlicher Regierungsstil des Konstantius 311 • Ein Kirchenvater predigt Raub und Mord 316 • Erste Tempelstürme, Folter und Justizterror unter Konstantius 359 • Abschlachtungen unter dem rechtgläubigen Gallus 324 • Heidnische Reaktion unter Julian 325 • Christliche Schauermärchen 334 • Jovian, Valentinian I. und Valens 340 • Ströme von Blut unter dem Katholiken Valentinian 1. 342 • Furcht und Zittern unter dem Arianer Valens 347

8. KAPITEL: Kirchenlehrer Athanasius (ca. 295-373) 351

Das komplizierte Wesen Gottes und die Domäne der Finsternis 352 • Nicht Kampf um den Glauben: um die Macht, um Alexandrien 357 • Das Konzil von Nicaea und das «Konstantinische» Glaubensbekenntnis 362 • Charakter und Taktik eines Kirchenlehrers 366 • Weitere Diffamierungen durch Athanasius, Fälschungen und der Tod des Arius 370 • «Schlachtfeld» Alexandrien unter den Patriarchen Athanasius und Gregorios 376 • Antiochien und das meletianische Schisma 379 • Bürgerkriegsähnliche Zustände in Konstantinopel und Kriegsdrohung aus dem katholischen Westen 382 • Rückkehr des Athanasius (346), neue Flucht (356) und sechsjähriger Unterschlupf bei einer zwanzigjährigen Schönheit 385 • Die Synoden von Arles, Mailand, Rimini, Seleukia und das tragikomische Schauspiel der Bischöfe Lucifer von Cagliari und Liberius von Rom 388 • Gewissenlose Konzilsväter und Patriarch Georg, ein arianischer «Wolf», Monopolherr und Märtyrer 393

9. KAPITEL: Kirchenlehrer Ambrosius (um 333 oder 339-397) 399

Ambrosianische Politik — Vorbild für die Kirche bis heute 400 • Der hl. Ambrosius treibt zur Vernichtung der Goten — und erlebt «den Untergang der Welt ...» 405 • Kaiser Theodosius «der Große»: Kampf für den Katholizismus und «Blut vergießen wie Wasser» 455 • Die Bekämpfung des Heidentums durch Ambrosius 421 • Ambrosius vernichtet das arianische Christentum des Westens 425 • Funde eines Kirchenlehrers oder «l'eleinento soprannaturale» 431 • Das Kesseltreiben gegen Priscillian — die ersten Hinrichtungen von Christen durch Christen 435 • Kirchenlehrer Ambrosius: ein fanatischer Judenfeind. Erstes Niederbrennen von Synagogen mit Billigung und auf Befehl christlicher Bischöfe 438 • Eine zwielichtige diplomatische Mission des Ambrosius und ein Krieg zwischen katholischen Herrschern 442 • Zwei Massaker eines «notorisch christlichen» Kaisers und die Verklärung des Blutbads durch Augustin 445 • Theodosius «des Großen» Kampf gegen die «Ketzer» 449 • Mit Gesetzgebung und Krieg gegen das Heidentum 453

10. KAPITEL: Kirchenlehrer Augustinus (354-430) 461

«Genie auf allen Gebieten der christlichen Lehre» und Kampf «bis zum letzten Augenblick» 464 • Augustins Feldzug gegen die Donatisten 469 • Die Niederringung des Pelagius 492 • Augustins Angriff auf das Heidentum 503 • Der Bischof von Hippo und die Juden 511 • Augustinus sanktioniert den «gerechten Krieg», den «heiligen Krieg» und gewisse Angriffskriege 514

NACHBEMERKUNG 531

Über den Autor 535

Die Anmerkungen, Literaturhinweise und Register wird der Leser am Ende des zweiten Bandes finden, der die Darstellung der Antike abschließt.