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Kriegsfolgen Wie der Kampf um die Ukraine die Welt verändert
Kriegsfolgen
Wie der Kampf um die Ukraine die Welt verändert




Hannes Hofbauer, Stefan Kraft (Hrsg.)

Promedia
EAN: 9783853715116 (ISBN: 3-85371-511-7)
256 Seiten, paperback, 15 x 21cm, 2023

EUR 23,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
In diesem Buch werden die Vorgeschichte des Konflikts, der Kriegsgang selbst, die Beteiligung des westlichen Bündnisses über Waffenlieferungen für die Ukraine und Sanktionen gegen Russland, das Erstarken der politischen Rechten in Kiew und Moskau sowie die Rolle der Medien im transatlantischen Raum durchleuchtet. Dem Vormarsch der NATO und dem wirtschaftlichen Ausgriff der EU in Richtung Osten steht das Konzept "russki mir" gegenüber, das die Zusammenführung der "russischen Welt" betreibt. Die Ukraine ist zwischen Ost und West - nicht zum ersten Mal in der Geschichte - zum Spielball im geopolitischen Ringen geworden.Die von Brüssel ausgerufene Parteinahme für Kiew hat in Windeseile zu einer russophoben Stimmung im Westen geführt, die selbst vor verstorbenen russischen Künstlern - und erst recht vor lebenden - nicht Halt macht. Das Canceln russischer Kultur stellt der sogenannten "Wertegemeinschaft" ein katastrophales Zeugnis aus und erinnert in Vielem an ein längst überwunden geglaubtes Feindbild Russland. Dem entgegenzutreten und die Hintergründe des Krieges vorurteilsfrei zu bewerten, haben sich die Autorinnen und Autoren dieses Bandes zur Aufgabe gemacht.

Die Herausgeber:

Hannes Hofbauer, geboren 1955 in Wien, Studium der Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Publizist und Verleger. Von ihm ist u.a. erschienen: „Feindbild Russland. Geschichte einer Dämonisierung“ (2016) sowie „Zensur. Publikationsverbote im Spiegel der Geschichte“ (2022).

Stefan Kraft, geboren 1975 in Wien, Verleger und Publizist. Von ihm erschien u.a. (als Herausgeber) „Der junge Marx“.
Rezension
Dieses Buch bietet eine dem mainstream im Westen entgegengesetzte Wahrnehmung und Darstellung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, will "einer russophoben Stimmung im Westen" wehren und ist damit ein Beleg für die Meinungsfreiheit in westlichen Demokratien; andersherum hätte eine solche "Gegendarstellung" in Rußland wohl keine Chance auf Veröffentlichung ... Das Buch beleuchtet die Vorgeschichte des Konflikts, den Krieg selbst, die Beteiligung des westlichen Bündnisses über Waffenlieferungen für die Ukraine und Sanktionen gegen Russland, das Erstarken der politischen Rechten in Kiew und Moskau sowie die Rolle der Medien im transatlantischen Raum. Dem Vormarsch der NATO und dem wirtschaftlichen Ausgriff der EU in Richtung Osten steht das Konzept „russki mir" gegenüber, das die Zusammenführung der „russischen Welt" betreibt. Die Ukraine ist zwischen Ost und West — nicht zum ersten Mal in der Geschichte — zum Spielball im geopolitischen Ringen geworden.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Pressestimmen:
Hervorzuheben ist die Einsicht der Herausgeber, dass der Krieg die Gesellschaften »als Ganzes … politisch nach rechts rückte – sowohl in der Ukraine und Russland als auch in westlichen Ländern wie Deutschland und Österreich«. Dies ist aber auch ein Zeichen für die Schwäche der Linken, ihr weitgehendes Einknicken vor der Kriegsrhetorik in ihren jeweiligen Ländern. Nur ansatzweise wird der Konflikt mit Russland und der Krieg in der Ukraine im größeren Zusammenhang neuer Weltordnungskriege debattiert. Letztlich gilt nach wie vor das Diktum von Karl Liebknecht: Der imperialistische Hauptfeind steht im eigenen Land. Linke aller Länder müssen gegen Rüstungsexporte, Aufrüstung, Sanktionspolitik und die Zerstörung sozialer wie demokratischer Strukturen sowie für Dialog und diplomatische Lösungen streiten.
Stefan Bollinger, Neues Deutschland, 27.04.2023

Die Texte des Buches sind tatsächlich ein Stück Gegenöffentlichkeit in einer Deutsch-EU, die sich auch im Ukraine-Konflikt in einer innerkapitalistischen Auseinandersetzung befindet; und dabei sowohl außen- als auch innenpolitisch aufrüstet.
Peter Nowak, Telepolis, 15.06.2023

Der Band mit seinen jeweils übersichtlichen, meist gut lesbaren und in sich geschlossenen Texten (…) ist empfehlenswert. Er schlägt eine Schneise durch das Dickicht der Kriegspropaganda und enthält zudem ermutigende Sätze wie den folgenden von Thomas Fazi. Sein Beitrag schlägt einen Bogen von Corona zum Krieg: „Angst und Repression sind kein Ersatz für einen tatsächlichen Konsens, und in dessen Lücke werden zwangsläufig neue Formen des Widerstands und neue politische Möglichkeiten entstehen.“
https://www.hintergrund.de/kurzmeldung/eine-schneise-durch-das-dickicht-der-propaganda/?highlight=kriegsfolgen
Helge Buttkereit, Hintergrund, 12.06.2023

Zu den Autor*innen gehören unter anderem der langjährige Attac-Aktivist Peter Wahl, der Politikwissenschaftler Eberhard Crome, der Bundestagsabgeordnete der Linkspartei Andrej Hunko und der Theologe Eugen Drewermann. Mit Olga Baysha aus Charkiw kommt eine ukrainische Stimme zu Wort, die nicht in den Chor derer einstimmt, die den Kampf um westliche Freiheit kontra russische Tyrannei beschwören. Sie charakterisiert den Regierungsstil des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selensky als »autoritären Populismus«. Oppositionelle Politiker*innen werden durch den Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrat ihrer Rechte beraubt, Journalist*innen verfolgt und zum Schweigen gebracht. Solche Tatsachen würden jedoch heute von bedingungslosen Verteidiger*innen der ukrainischen Regierung als russische Propaganda abgetan.
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1174251.ukraine-krieg-autoritaere-populismen.html
Peter Nowak, Neues Deutschland, 25.06.2023

Das Buch empfiehlt sich für alle die sich jenseits von NATO-Pressestellen und Russia-Today-Propaganda eine differenzierte Meinung zu Bilden versuchen.
https://www.friedensnews.at/2023/06/04/kampf-um-ukraine-veraendert-welt/
Andreas Hermann Landl, friedensnews.at, 04.06.2023

Dieses Buch ist unbedingt lesenswert, für uns alle, die sich sehr um die “Kriegsfolgen” sorgen, die uns letztlich alle betreffen und die auch wir schmerzlich zu spüren bekommen.
Evelyn Hecht-Galinski, www.sicht-vom-hochblauen.de, 03.05.2023

So kann das Buch als kompakte Zusammenfassung unterschiedlicher Aspekte des Ukraine-Krieges gesehen werden, die auch für gut informierte Leserinnen und Leser viele neue aufschlussreiche Details beinhaltet. Vor allem aber kann angesichtes der vorhandenen Kontroversen zur Sichtweise des Konfliktes durch die Autoren-Zsammenstellung keine Einseitigkeit unterstellt werden. Dieser Anspruch durch die Herausgeber wird uneingeschränkt eingelöst.
Karl-Heinz Peil, Friedensjournal 3/2023, 24.04.2023

17 Autorinnen und Autoren setzen sich – „jenseits von ukrainisch-/westlicher und russischer Propaganda“ -auseinander mit der Entstehung des Konflikts, dem Kriegsverlauf, den Pro- und Contra-Positionen, Bündnissen und Feindschaften und Opfern. Sie kritisieren den Krieg, analysieren die Ziel- und Schuldzuschreibungen, verweisen auf Kriegstreiber, und sie diskutieren die jeweils einseitigen, politischen, propagandistischen öffentlichen Mediendarstellungen.
https://www.socialnet.de/rezensionen/30626.php
Jos Schnurer, socialnet.de, 19.04.2023
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7

Vom Konflikt zum Kriegsgang

Andrea Komlosy
Historische Momente der ukrainischen Staatsbildung (1917−1991) 13

Thomas Fazi
Vom Krieg gegen Corona zum Krieg gegen Russland 31

Peter Wahl
Der Krieg, der vor dem Krieg begann 43

Hannes Hofbauer
Von Vilnius 2013 nach Minsk 2015: Wie sich Europa auf die Konfrontation mit Russland vorbereitete 55

Ralph Bosshard
Verlauf des Kriegs in der Ukraine – ein erstes Fazit 71

Jochen Scholz
Wer über die Weltinsel herrscht. Konsequenzen für Europa 83

Das Kriegsgeheul und der Vormarsch der politischen Rechten

Stefan Kraft
Luxemburg, Lenin und Putins »Russki Mir« 101

Olga Baysha
Selenskyjs autoritärer Populismus: Vom Frieden zum Krieg 111

Boris Kagarlitsky
Die Sackgasse des Krieges und die Bedrohung des Friedens 123

Andrej Hunko
Kiews »Schwarze Listen« 135

Erhard Crome
Deutsche Kriegspfade 147

Eugen Drewermann
Ohne NATO leben – Ideen zum Frieden? 161

Wirtschaftskrieg und Entwestlichung

Florian Warweg
Nord Stream als Kriegsgrund 173

Werner Rügemer
Ukraine: Extremes Muster neoliberaler Neuordnung 183

Hannes Hofbauer
Vom US-/EU-Sanktionsregime gegen Russland zur Entwestlichung Eurasiens 195

Die Medien als treibende Kraft

Sabine Schiffer
Das Narrativ von den Guten und den Bösen 223

Sabine Kebir
Wording und Framing in Kriegszeiten 237

Zitate zum Krieg 249
AutorInnenbiographien 253