lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Kein Pausenbrot, keine Kindheit, keine Chance  Wie sich Armut in Deutschland anfühlt und was sich ändern muss Mitautor: Ulrike Strerath-Bolz

2. Auflage
Kein Pausenbrot, keine Kindheit, keine Chance
Wie sich Armut in Deutschland anfühlt und was sich ändern muss


Mitautor: Ulrike Strerath-Bolz



2. Auflage

Jeremias Thiel

Piper Verlag GmbH
EAN: 9783492061773 (ISBN: 3-492-06177-X)
224 Seiten, paperback, 14 x 20cm, 2020, Klappenbroschur

EUR 16,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Kein Pausenbrot, keine Kindheit, keine Chance

„Thiel punktet nicht nur durch seine berührende Geschichte, sondern durch Wissen, bedachte Aussagen und gute Argumente.“ - Die Welt

Als Jeremias Thiel elf Jahre alt ist, macht er sich auf den Weg zum Jugendamt. Er hält es zu Hause nicht mehr aus, hat Angst, der Armut und Verwahrlosung, die dort herrschen, niemals entkommen zu können. Seine Eltern sind psychisch krank und leben von Hartz IV, die häusliche Situation ist mehr als schwierig. Von da an lebt er im SOS-Jugendhaus, bis er als Stipendiat auf ein internationales College geht und im Herbst 2019 sein Studium in den USA beginnt. Er ist sich sicher, dass viele, die in ähnlichen Verhältnissen leben, nicht die Möglichkeit haben, sich daraus zu befreien. In diesem Buch erzählt Jeremias seine Geschichte und liefert zugleich einen bewegenden und aufrüttelnden Appell für mehr soziale Gerechtigkeit.

Jeremias Thiel, geboren 2001 in Kaiserslautern, wuchs unter schwierigen Bedingungen auf: Die Eltern sind langzeitarbeitslos, das Geld ist immer knapp. Als er elf ist, verlässt Jeremias die Familie auf eigene Initiative und lebt von da an im SOS-Kinderdorf. 2019 machte er Abitur am UWC in Freiburg. Derzeit studiert er Umwelt- und Politikwissenschaften am renommierten St. Olaf College in Minnesota.
Rezension
Hier spricht jemand, der in eigener Betroffenheit als Kind Armut in Deutschland erlebt hat, der als 11-Jähriger seine gehandicapte Hartz-IV-Familie organisieren mußte, mit manisch-depressivem Vater, spielsüchtiger Mutter, ADHS-krankem Bruder, der sich Druckbleistifte nicht leisten konnte, aber doch unbedingt einen haben wollte, weil seine Billig-Bleistifte immer abbrachen, - und weil die anderen alle Druckbleistifte hatten ... Und dieser Eine, Jeremias Thiel, hat es, weil er es nicht mehr aushielt, auf wundersame Weise und mit starkem eigenen Willen, geschafft, diese Herkunftsfamilie zu verlassen; er hat - wie nur wenige - die Wende vollzogen und teilt sein Leben in ein DAVOR und ein DANACH ein (vgl. Inhaltsverzeichnis); heute studiert er in den USA ... - Fazit: Ein Buch, das besonders auch Lehrkräften empfohlen sein mag; denn so fühlt sich Armut in Deutschland (aus Kinderperspektive) an!

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Prolog: Der Verrat 7
Mein zweigeteiltes Leben 14

DAVOR 17

Auf dem Kotten 18
Unscharfe Erinnerungen 23
Mein erster Schultag 28
In der Tagesgruppe 31
Meine Erstkommunion 37
Ein Geschenk für Papa 40
Besuch in der Psychiatrie 42
Kinderarmut in Deutschland 47
Brüder mit ungleichen Chancen 78
Kein Pausenbrot 86
Armutszeichen 92
»Niemand muss hungern in Deutschland« 102
Was Armut mit der Seele macht 106

DANACH 123

Interviews und Fernsehauftritte 124
Im Jugendhaus des SOS-Kinderdorfs 129
Was sich in Deutschland ändern muss 145
Warum ich SPD-Mitglied bin 165
Auf dem UWC in Freiburg 170
Blicke in eine andere Welt 182
Fremd in der eigenen Familie 188
Ohne Hilfe wäre es nicht gegangen 193
Jede Menge Resilienz 198
Geschafft 208
Geschafft? 214

Dank 219
Quellen und Hinweise zum Weiterlesen 222