Eine weitere gelungene Kunst-Werkstatt. Wie gewohnt wird im Vorwort zunächst auf Besonderheiten dieser Werkstatt und den Umgang mit ihr hingewiesen. Auch wird eine Liste des Materials, aufgeteilt in „von Schülern benötigtes“ bzw. „vom Lehrer benötigtes“ Material bzw. Verbrauchsmaterial das zu besorgen ist zur Verfügung gestellt. Man sollte sich das Vorwort auf jeden Fall genau durchlesen, denn es werden wichtige Tipps und Hinweise, u.a. zur Sicherheit gegeben.
Der Arbeits-Pass enthält das komplette Angebot der Werkstatt. Aus ihm ist auch die jeweilige Sozialform des jeweiligen Angebotes ersichtlich. Außerdem wird jedes Großkapitel durch ein Kapitelsymbol, welches man auch als Lehrer im Inhaltsverzeichnis und auf jedem einzelnen Arbeitsblatt wieder findet, gekennzeichnet. Zusätzlich gibt es Experten-Pässe, eine Neuerung in den typischen Ruhr-Werkstätten. Dieser kann verschieden verwendet werden; entweder als abschließende Auszeichnung (die Kinder sind jetzt Tinguely-Experten) oder zur Kennzeichnung einzelner Schüler, die sich in einzelnen Bereichen der Werkstatt besonders gut auskennen und so als Ansprechpartner für die Mitschüler gekennzeichnet werde.
Die Werkstatt ist in fünf große Bereiche gegliedert (siehe Inhaltsverzeichnis), die alle Bereiche zu Jean Tinguely abdecken. Bevor es an die Praxis geht, erfahren die Kinder zunächst einiges über Tinguely, seine Kunst und seine Freunde, andere bekannte Künstler.
Anschließend lernen sie zunächst Beispiele aus Tinguelys Kunstverständnis kennen und machen ihre eigenen Erfahrungen mit der Umsetzung dieser Kunst, z.B. durch den Bau eines Wasserrades oder sie erstellen eigene Planzeichnungen zu (Phantasie-)Maschinen.
Abschließend sollten die Kinder eine eigene Vernissage ihrer Tinguely-Kunst machen. Nicht nur zur Würdigung ihrer Anstrengungen, sie lernen „nebenher“ auch die Organisation einer solchen Ausstellung. Tipps hierzu gibt es ebenfalls in der Werkstatt in Form von Arbeitsblättern, so dass die Kinder dies überwiegend eigenständig organisieren können.
Im Anhang gibt es Bilder von Tinguelys Kunst als vierfarbigen Druck. Wünschenswert wäre hier, wenn diese als Foliendruck vorliegen würden, damit sie gleich am Overhead-Projektor eingesetzt werden können.

Fazit:
Eine problemlos auch für fachfremde Lehrer einsetzbare Kunstwerkstatt. Die Kinder erfahren viel über Tinguely und seine eigene Kunstauffassung. Sie lernen bspw., dass auch Briefe Kunst sein können, sie erleben praktische Kunst u.v.m. Vor allem lernen sie, Kunst aus alltäglichen Materialien herzustellen und ihnen dadurch u.a. eine neue Bedeutung zu geben.

Anwendungsbereich: Grundschule, Sekundarstufe I, Förderschule
Zielgruppen: LehrerInnen; ErzieherInnen; Schulen; Jugendarbeit; Kunstprojekte
Klassen: 3 - 4
Altersstufen: 8 – 10 Jahre
Schulfächer: Kunst: fächerübergreifend

Zusatzinfos:
Beispielseiten sind auf der Website des Verlages einzusehen.
Neue Rechtschreibung, gültig ab August 2006.


Sylvia Schubert, Lehrerbibliothek.de

(entnommen der Verlagswebsite)

Alles bewegt sich, Stillstand gibt es nicht!
Der Künstler Jean Tinguely führte ein – im wahrsten Sinne – bewegtes Leben. 1960 warf er 15000 Flugblätter mit der Aufschrift „Es bewegt sich alles, Stillstand gibt es nicht!“ über der Stadt Düsseldorf ab. Sein Markenzeichen: Bewegliche Skulpturen, von denen fast jede etwas Besonders kann. Mit seiner Frau Niki de Saint Phalle und seinen Freunden Yves Klein und Daniel Spoerri realisierte er viele faszinierende Projekte. Viele davon finden Sie in dieser Werkstatt – zum Staunen und Nachmachen.

„Es bewegt sich alles, Stillstand gibt es nicht!“ Nach diesem Motto Jean Tinguelys, Ehemann von Niki de Saint Phalle, bewegt sich in seinen Bildern und Maschinen ständig irgendetwas – das ist hochspannend für Kinder. Tinguely schafft es, aus Alltagsgegenständen die sinnlosesten Maschinen zu bauen. Alles dreht und bewegt sich, knallt, scheppert, kracht und klingelt. Aus Schrott bauen? Das können Kinder auch! „Kann ich vielleicht diesen Korken gebrauchen?“ und „Wie kriege ich dieses Rad zum Drehen?“ Die Kinder entwickeln einen aufmerksamen Blick für ihre Umwelt und bringen, immer auf den Spuren Tinguelys, Bewegung in ihre Werke. Die farbigen Abbildungen von Tinguelys Arbeiten sind dabei lohnende Studienobjekte.

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