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Interpretieren als metakognitiver Prozess im Deutschunterricht Interpretationskompetenz fördern in den Sekundarstufen I und II
Interpretieren als metakognitiver Prozess im Deutschunterricht
Interpretationskompetenz fördern in den Sekundarstufen I und II




Anette Sosna

Beltz Verlag , Juventa
EAN: 9783779968917 (ISBN: 3-7799-6891-6)
386 Seiten, paperback, 15 x 23cm, Juni, 2023

EUR 54,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Interpretieren literarischer Texte gehört zu den grundlegenden Kompetenzen, die im Deutschunterricht weiterführender Schularten vermittelt werden, erweist sich aber aus fachwissenschaftlicher wie auch aus fachdidaktischer Perspektive als komplexer und schwer zu fassender Prozess.

Die Studie zeigt grundlegende theoretische und praktische Probleme des Interpretierens auf und entwickelt Lösungsperspektiven zu Operationalisierbarkeit, Modellierung und Förderung von Interpretationskompetenz in den Sekundarstufen I und II. Metakognitive Elemente und Strategien sind dabei von zentraler Bedeutung.

Anette Sosna, Prof. Dr. phil. habil., war Fachberaterin und Ausbilderin für Deutsch an Gymnasien sowie Dozentin an den Universitäten Stuttgart, Tübingen und Augsburg. Sie war Referentin und Landesfachkoordinatorin für Deutsch am Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung Baden-Württemberg (ZSL) und wirkte in zentralen Landeskommissionen Baden-Württembergs mit. Ihre wissenschaftlichen Arbeitsschwerpunkte sind Theorie und Praxis der Literaturinterpretation, Literarisches Lernen, Literatur und Bildung, Kinder- und Jugendliteratur zu Holocaust und Nationalsozialismus sowie Didaktik der mittelalterlichen Literatur. Seit 2022 ist sie Professorin für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der Universität Greifswald.
Rezension
Das Interpretieren literarischer Texte gehört zu den grundlegenden Kompetenzen, die im Deutschunterricht weiterführender Schularten vermittelt werden. Das Interpretieren literarischer Texte hat seinen festen Platz in den Klassenzimmern und auch in den literaturwissenschaftlichen Studiengängen der Universitäten - tatsächlich aber ist Interpretieren umstritten. Es wird z.B. eingewendet: Weder die Literaturwissenschaft noch die -didaktik konnten bislang Regeln für die Interpretation im Sinne von Vorgaben für konkrete Arbeitsschritte entwickeln. Warum soll überhaupt am Interpretationsbegriff und am Interpretieren als Umgangsform mit literarischen Texten festgehalten werden? Es geht beim Interpretieren aber doch um die Frage, die Lesen im Grunde ausmacht: Wie ein Leser einen Text versteht. Auf diese Frage gibt dieses Buch verschiedene Antworten: Interpretieren macht Literatur als sprachästhetische Kunst erfahrbar und zugänglich.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagwörter:
Leseförderung | Text | Unterricht | Schule | Didaktik | Fachdidaktik | Erziehungswissenschaft
Inhaltsverzeichnis
Danksagung 7

Einleitung: Ansatz und Ausgangspunkte der Studie 9

1. Interpretieren in der Praxis: Exemplarische Annäherungen und Problemhinführung 19

1.1 Annäherung I: Ergebnisse einer explorativen Befragung von Schüler*innen, Studierenden, Referendar*innen und Lehrkräften des Faches Deutsch 20
1.2 Annäherung II: Einblicke in Bildungspläne der Länder 31
1.3 Annäherung III: Einblicke in Lehrwerke des Faches Deutsch 37
1.4 Interpretieren in der Praxis: Zusammenfassung der gesammelten Eindrücke und Fazit 45

2. Aspekte des Interpretationsbegriffs und Perspektiven der Theoriediskussion 48

2.1 Definitionen und Komponenten des Interpretierens 48
2.1.1 Hermeneutik und Verstehen 56
2.1.2 Deutung, Bedeutung und Sinn 67
2.1.3 Werkimmanentes Vorgehen 72
2.2 Begriffs- und Konzeptrelationen 78
2.2.1 Relation I: Analyse und Interpretation 79
2.2.2 Relation II: Beliebigkeit und Unbeliebigkeit 83
2.2.3 Relation III: Textorientierung und Leser*innenorientierung 90
2.2.4 Relation IV: Text und Kontext 93
2.2.5 Relation V: Textzugänge und Literaturtheorien 99
2.3 Fazit: Voraussetzungen und Unterscheidungen für Interpretationsprozesse 104

3. Fachdidaktische Perspektiven: Interpretieren im Deutschunterricht 109

3.1 Interpretieren in den Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz im Fach Deutsch 109
3.2 Literaturdidaktik, Kompetenzorientierung und Wissen – eine Debatte 124
3.3 Lesekompetenz, literarisches Verstehen und Interpretieren 137
3.4 Kompetenzstufen und Komponenten des Interpretierens literarischer Texte 147

4. Grundlagen und Dimensionen metakognitiv geleiteter Interpretationskompetenz 156

4.1 Metakognition, Lesen und Interpretieren 157
4.2 Den Text positionieren: Den Textmodus prüfen (Literaturbewusstheit) 168
4.3 Sich zum Text positionieren: Den Lesemodus prüfen (Lesebewusstheit) 181
4.4 Sich im Text positionieren: Den Verstehensmodus prüfen (Interpretationsbewusstheit) 201
4.5 Zusammenfassung: Metakognitiv geleitetes Interpretieren literarischer Texte im
Deutschunterricht 216

5. Praxisimpulse zur Förderung metakognitiv geleiteter Interpretationskompetenz im gymnasialen Deutschunterricht 220

5.1 Vorüberlegungen: Entwicklungspsychologische Voraussetzungen und didaktisches Arrangement 221
5.2 Interpretieren im gymnasialen Deutschunterricht: Didaktisch kommentierte Unterrichtsimpulse 230
5.2.1 Unterstufe 230
5.2.2 Mittelstufe 250
5.2.3 Oberstufe 269
5.3 Rückschau und Übersicht 293

6. Interpretation als „Geschichte mit Ende“? Widerworte aus bildungstheoretischer Sicht 296

6.1 Literaturunterricht und Bildung 297
6.2 Sozialwissenschaftliche Anknüpfungspunkte 300
6.3 Transformatorische Bildungsprozesse in und durch Literatur 303
6.4 Bildungswert metakognitiv geleiteter Literaturinterpretation 306
6.5 Exemplarik der Literaturinterpretation 308

7. Epilog: Resümee und Ausblick 311

Literaturverzeichnis 318

Anhang 331