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Inklusion Gesellschaftliche Leitidee und schulische Aufgabe
Inklusion
Gesellschaftliche Leitidee und schulische Aufgabe




Traugott Böttinger

Kohlhammer
EAN: 9783170317970 (ISBN: 3-17-031797-0)
141 Seiten, paperback, 14 x 20cm, 2016, 9 Abb., 11 Tab.

EUR 25,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Inklusion ist ein gesellschaftliches Leitthema, das weit über das Bildungs- und Schulsystem in fast alle gesellschaftlichen Teilbereiche ausstrahlt. Aufgrund gesetzlicher Verankerung verfügt der Inklusionsdiskurs über eine starke Legitimation und große Deutungsmacht. Andererseits ist Inklusion - vor allem in Bezug auf die Form ihrer Umsetzung - auch umstritten. Der Band beschäftigt sich zur Einführung in die Thematik mit Inklusion als gesellschaftlicher Leitidee und schulischer Aufgabe. Es wird der Frage nachgegangen, welche Rolle Inklusion auf gesellschaftlicher und schulischer Ebene einnimmt, wobei die bildungspolitischen Meilensteine schulischer Inklusion ebenso beleuchtet werden wie der Stand der Umsetzung inklusiver Beschulung. Dabei lenkt der Band den Blick vor allem auf die Spannungsfelder zwischen moralischem Inklusionsgebot und den widersprüchlichen, oft exkludierenden Folgewirkungen in der Praxis.

Dr. phil. Traugott Böttinger ist an einem sonderpädagogischen Förderzentrum tätig. Er beschäftigte sich mit der Förderung inklusiver Lerngruppen in verschiedenen Schulformen.
Rezension
Inklusion als gesellschaftliche Vorstellung beruht auf humanistischen Werten und Normen wie Gleichheit, Gerechtigkeit, Selbstwert, Teilhabe und Partizipation. Inklusion ist, … wenn alle mitmachen dürfen, … wenn keiner mehr draußen bleiben muss, … wenn Unterschiedlichkeit zum Ziel führt, … wenn Nebeneinander zum Miteinander und Ausnahmen zur Regel werden, … wenn anders sein normal ist. Dabei beschränkt sich Inklusion keinesfalls auf Schule. Innerhalb des Bildungssystems soll eine chancen- und bildungsgerechte und weniger selektionsorientierte Schule für ausnahmslos alle Schüler entstehen. Inklusiver Unterricht ist kultur-, sprach- und gendersensibel und begreift Heterogenität nicht als Belastung, sondern als Chance und Bereicherung. Das Thema Inklusion ist das z.Zt. bildungspolitisch und schulpädagogisch meist-, kontrovers- und gereizt-diskutierte Thema; leidenschaftlich engagiert, mit nicht selten hohem moralischen Anspruch und bisweilen massiv klagend durchzieht die Inklusionsdebatte mittlerweile nicht nur die (schul-)pädagogisch interessierte Öffentlichkeit sondern die gesamte Gesellschaft. Dieser Band geht der Frage nach, welche Rolle Inklusion auf gesellschaftlicher und schulischer Ebene einnimmt, wobei die bildungspolitischen Meilensteine schulischer Inklusion ebenso beleuchtet werden wie der Stand der Umsetzung inklusiver Beschulung. Dabei lenkt der Band den Blick vor allem auf die Spannungsfelder zwischen moralischem Inklusionsgebot und den widersprüchlichen, oft exkludierenden Folgewirkungen in der Praxis.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Inklusion praktisch
Reihe herausgegeben von Böttinger, Traugott / Ellinger, Stephan
Bei der Umsetzung der Inklusion in der Schule sehen sich nicht nur die Lehrer, sondern auch die wissenschaftliche Pädagogik und Didaktik einer Reihe völlig ungelöster Probleme gegenüber. Es geht dabei um grundlegende Fragen des Lernens und Lehrens unter völlig veränderten Rahmenbedingungen. Die Reihe "Inklusion praktisch" stellt konkrete Handlungsfelder in der Schule und die notwendigen Rahmenbedingungen gelingender Inklusion in den Mittelpunkt. Sie ist ausgerichtet auf die Praxis und liefert umsetzbare Hilfestellung für professionelle Handlungssicherheit. Die Ratschläge für die Praxis bleiben dabei aber rückgebunden an die wissenschaftliche Theorie und Reflexion. Die Reihe zielt in erster Linie auf Lehrkräfte, die sich auf die Arbeit in inklusiven Settings vorbereiten oder schnell und umfassend gezielte Informationen zur effektiven Förderung betroffener Schüler suchen. Neben den Rezipienten aus der Praxis eignet sich die Reihe auch für den Einsatz in der Lehramtsausbildung. Die Autoren der Reihe sind auf der einen Seite Wissenschaftler, deren Forschung praxisrelevant ausgerichtet ist. Andere Bände werden von schulerfahrenen Praktikern verfasst, die ihre Schulerfahrung theoretisch reflektieren und systematisieren können. Die Reihe enthält Bände, die sich zum einen mit den notwendigen schulischen Rahmenbedingungen der Inklusion beschäftigen. Zum anderen konzentrieren sich die Bände auf Brennpunkte der Inklusion im schulischen Unterricht.
Inhaltsverzeichnis
Einführung: Inklusion als gesellschaftliche Leitthematik 11

Zielsetzungen dieses Bandes 12
Inhalt und Aufbau 13

1 Inklusion als gesellschaftlicher und schulischer Leitbegriff 17

1.1 Inklusion als Leitbegriff 18
1.2 Integration oder Inklusion? – Eckpunkte der Begriffsdiskussion 23
1.3 Der Umgang mit Behinderung – Von der Exklusion zur Inklusion 33

2 Bildungspolitische Meilensteine der schulischen Inklusion 39

2.1 Neuausrichtung der Heilpädagogik nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1970 40
2.2 Bildungspolitische Entwicklungslinien bis 1994 47
2.3 Exkurs: Die Entwicklungen in der DDR 55
2.4 Die KMK-Empfehlungen von 1994 58
2.5 Entwicklungen bis zum Ende des 20. Jahrhunderts 65
2.6 Die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen (2006/2009) 71
2.7 Die KMK-Empfehlungen zur inklusiven Bildung 2011 75
2.8 Auswirkungen auf Schulgesetze und Lehrpläne – Das Beispiel Bayern 78

3 Stand der Umsetzung inklusiver Beschulung in Deutschland 95

3.1 Der Stand der Umsetzung inklusiver Beschulung 96
3.2 Ein Blick über den Tellerrand – Internationale Perspektiven der Inklusion 107
3.3 Bewertung des Umsetzungsstandes in Deutschland 117

4 Fazit – Inklusion in einer exklusiven Gesellschaft? 125

Literatur 133

Weitere Titel aus der Reihe Inklusion praktisch