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Individuell fördern mit digitalen Medien Chancen, Risiken, Erfolgsfaktoren
Individuell fördern mit digitalen Medien
Chancen, Risiken, Erfolgsfaktoren




Bertelsmann Stiftung (Hrsg.), Bertelsmann Stiftung

Verlag Bertelsmann Stiftung
EAN: 9783867936644 (ISBN: 3-86793-664-1)
338 Seiten, paperback, 19 x 27cm, 2015

EUR 28,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Kinder und Jugendliche wachsen heute völlig selbstverständlich mit Smartphone, Tablet, Notebook & Co auf. Die digitalen Medien bieten zweifelsohne Chancen und Möglichkeiten für den Einzelnen – aber sie bergen auch Risiken. Schulen in Deutschland stehen somit vor der Herausforderung, die Heranwachsenden zu einem selbstbestimmten und kritischen, aber auch zu einem produktiven und kreativen Umgang mit digitalen Medien zu befähigen. Neben der Notwendigkeit des Erwerbs von Medienkompetenz als "unverzichtbare Schlüsselqualifikation" im 21. Jahrhundert stellt sich die Frage nach dem pädagogischen Potenzial digitaler Medien für das schulische Lehren:

- Wie können Schüler und Lehrkräfte von den Möglichkeiten der Digitalisierung profitieren?

- Was sind gute Beispiele für einen pädagogisch sinnvollen Umgang mit digitalen Medien in Schule und Unterricht?

- Wie können digitale Medien für das Lernen, insbesondere für individuelle Förderung und Binnendifferenzierung, nutzbar gemacht werden?

- Wie sieht Schul- und Unterrichtsentwicklung mit digitalen Medien aus?

- Welche Unterstützungsangebote benötigen Lehrkräfte, um das Potenzial digitaler Medien für das Lernen zu nutzen?

- Was sind die technischen, organisatorischen und finanziellen Voraussetzungen für digitale Medien in der Schule?

Die Publikation "Individuell fördern mit digitalen Medien" leistet einen Beitrag zur Beantwortung dieser Fragen. Sie enthält drei Studien, die jeweils Teilaspekte der Medienintegration in den Blick nehmen, sowie Praxisbeispiele aus unterschiedlichen Schulformen, Schulstufen und Unterrichtsfächern.
Rezension
Wie weit sollen Schule und schulischer Unterricht digitalisiert werden? Hier treffen in den Lehrerkollegien Welten aufeinander. Die Diskussion um mögliche Vor- und Nachteile digitaler Medien in der Schule wird in Deutschland derzeit sehr kontrovers geführt: Die einen warnen vor der totalen Computerisierung und Digitalisierung, sprechen gar von drohender digitaler Demenz und fordern ein generelles Verbot von Smartphones an Schule. Die anderen wünschen sich eine Breitbandanbindung von Schulen mit flächendeckendem WLAN, setzen sich dafür ein, dass Tablet- und Laptop-Klassen eingerichtet werden oder Schüler wenigstens ihre eigenen mobilen Endgeräte mit in die Schule bringen dürfen. Die Skeptiker und die Euphoriker beanspruchen gleichermaßen die Deutungshoheit über die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Schule. Solche Zuspitzungen werden der Komplexität des Themas aber nicht gerecht. Vielmehr: nicht primär um die neue Technik, sondern um die richtige Pädagogik geht es! Im Mittelpunkt einer zeitgemäßen Lehr- und Lernkultur sollte immer das Bemühen stehen, dass alle Schülerinnen und Schüler entsprechend ihren individuellen Voraussetzungen erfolgreich lernen können. Das rückt die Lernenden ins Zentrum der Betrachtungen und damit die Frage nach dem pädagogisch Sinnvollen, nicht aber die Frage nach dem technisch Möglichen. Deshalb sollte sollte die Frage an digitale Medien lauten, ob und wie sie zur individuellen Förderung der Kinder und Jugendlichen beitragen können. Radikale Zuspitzungen sind also wenig hilfreich: So wird digitales Lernen analoges Lernen nie ersetzen können, umgekehrt wird analoges Lernen in einer zunehmend digitalisierten Welt nicht auf digitales Lernen verzichten können – es geht vielmehr um ein kluges Ineinandergreifen und gegenseitiges Unterstützen.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Die Herausforderung der Digitalisierung: Pädagogik vor Technik 8

Lernen mit digitalen Medien in der Schule – Erweiterung der didaktischen Möglichkeiten für individuelle Förderung 12

Teil 1: Chancen und Risiken digitaler Medien in der Schule.
Medienpädagogische und -didaktische Perspektiven
Heike Schaumburg

1 Chancen und Risiken digitaler Medien in der Schule 20

2 Medien im Alltag von Schülern 23

2.1 Ausstattung und Nutzung digitaler Medien von Kindern und Jugendlichen in Deutschland 23
2.2 Chancen: Neue Möglichkeiten und Wege der Information und Kommunikation 28
2.3 Risiken: Digitale Ungleichheit und problematisches Medienverhalten 38
2.4 Digitale Kompetenz(en) als Voraussetzung für die Nutzung der Chancen und für die Bewältigung der Risiken digitaler Medien 50

3 Medien im Unterricht 54

3.1 Ausstattung und Nutzung digitaler Medien in der Schule 55
3.2 Chancen: Lernförderlicher Einsatz digitaler Medien im Unterricht 58
3.3 Risiken: Digitale Medien als Störfaktor im Unterricht 70

4 Resümee: Schulentwicklung als Medienentwicklung 77

5 Literatur 80

Teil 2:
Individuelle Förderung mit digitalen Medien. Handlungsfelder für die systematische, lernförderliche Integration digitaler Medien in Schule und Unterricht
Richard Heinen, Michael Kerres

1 Einleitung 96

2 Individuelle Förderung 98

2.1 Ansätze 98
2.2 Warum Medien? 99
2.3 Lernen intensivieren 103
2.4 Forschungsstand 105

3 Digitale Medien in der Schule 107

3.1 Vom Computerraum zur hybriden Lerninfrastruktur 108
3.2 Medien und Didaktik 115

4 Medienintegration und Schulentwicklung 123

4.1 Handlungsfelder 128
4.2 Entwicklungsstufen 129

5 Fallbeispiele 132

5.1 Zur Auswahl der Schulen 132
5.2 Gemeinsame Betrachtung der Fallbeispiele 149

6 Schlussbetrachtung und Handlungsempfehlungen für Schulen 151

7 Literatur 156

Teil 3:
Szenarien lernförderlicher IT-Infrastrukturen in Schulen. Betriebskonzepte, Ressourcenbedarf und Handlungsempfehlungen
Andreas Breiter, Björn Eric Stolpmann, Anja Zeising

1 Ausgangslage 164
2 Medienintegration als Mehrebenenproblem 168
2.1 Dimensionen schulischer Medienintegration 169
2.2 Mehrebenenmodell der Medienintegration 171
2.3 Lernförderliche Infrastrukturen 173
3 Nationale und internationale Fallstudien 175
3.1 Projekte in Deutschland 175
3.2 Internationale Projekte 184
4 Szenarien lernförderlicher IT-Infrastrukturen 188
4.1 Aufgabenteilung zwischen Land, Kommune und Schule 188
4.2 Schulbezogene Ausstattungsszenarien 192
4.3 Einbeziehung privater Endgeräte (BYOD) 195
5 Kostenabschätzung 198
5.1 Basisangebote der Länder 198
5.2 Basisinfrastrukturangebote der Kommunen 201
5.3 Schulinfrastruktur 206
5.4 Zusammenfassung der Gesamtkosten 212
6 Fazit und Handlungsempfehlungen 216
7 Literatur 218

Teil 4:
Chancen der Digitalisierung für individuelle Förderung im Unterricht – zehn gute Beispiele aus der Schulpraxis
Jöran Muuß-Merholz

Einleitung: Neun Thesen zu digitalen Medien im Unterricht 224
Zehn Lehrkräfte von der Nordseeinsel bis zur Schweiz 229
Zum Vorgehen 230
Fall 1: Digitale Medien erfordern neue Rollen – Markus Bölling 231
Fall 2: Eine Verbindung in die Welt – Christiane Schicke 238
Fall 3: Personalisiertes Lernen in Blogprojekten – Lisa Rosa 246
Fall 4: Geschichte bedeutet immer Medien – Daniel Bernsen 256
Fall 5: Authentischer Sprachen lernen – Monika Heusinger 264
Fall 6: Üben, Feedback und Teamarbeit mit dem Notebook – Achim Lebert 272
Fall 7: Ausweitung der Themen und Lernwege – Felix Schaumburg 279
Fall 8: Ethik-Blog und Geographie-Wiki – Mandy Schütze 285
Fall 9: Berufliche Bildung selbstgesteuert – Heinz Dieter Hirth 291
Fall 10: Hauptsache Schreiben! – Philippe Wampfler 299

Glossar 305

Teil 5:
»Flip your class!« – Ein entwicklungsorientiertes Forschungsprojekt an Berliner Schulen
Christian Ebel, Livia Manthey, Julia Müter, Christian Spannagel

1 Der Flipped Classroom als alternatives Unterrichtskonzept 311
2 Das Projekt »Flip your class!« 313
3 Die wissenschaftliche Begleitung 317
4 Schulentwicklung durch Unterrichtsentwicklung: Die Prozesse an den Schulen 320
5 Praxisbeispiele aus den Projektschulen 322
6 Erste Projektergebnisse und Ausblick 328
7 Literatur 330

Die Autorinnen und Autoren 332
Abstract 335