lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
In Gesellschaft Richard Sennetts Perspektiven auf sein Lebenswerk
In Gesellschaft Richard Sennetts
Perspektiven auf sein Lebenswerk




Stephan Lorenz (Hrsg.)

Transcript
EAN: 9783837653090 (ISBN: 3-8376-5309-9)
232 Seiten, kartoniert, 15 x 22cm, Februar, 2021

EUR 30,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Richard Sennett bereichert seit Jahrzehnten als Soziologe und öffentlicher Intellektueller die gesellschaftlichen Zeitdiagnosen. Mit dem Buch »Die offene Stadt« hat er seine Homo Faber-Trilogie abgeschlossen, die eine Selbstreflexion seines Schaffens widerspiegelt. Die Beiträger*innen werfen daher einen Blick zurück auf sein Werk und diskutieren dessen aktuelle Relevanz. Sie widmen sich jeweils einem zentralen Thema seiner Arbeiten – Charakter, Öffentlichkeit, Kultur, Demokratie, Stadt, Arbeit, Soziale Arbeit, Schreiben, Pragmatismus und Ethik – und liefern damit ein wichtiges Referenzwerk der deutschsprachigen Sennett-Rezeption.
Rezension
„Verfall und Ende des öffentlichen Lebens“(1983, zuerst auf Englisch 1974), „Der flexible Mensch“(1998) „Respekt im Zeitalter der Ungleichheit“(2002), „Die Kultur des neuen Kapitalismus“(2005), „Handwerk“(2008), „Zusammenarbeit“(2012), „Die offene Stadt“(2018) lauten die Titel von wegweisenden Büchern von Richard Sennett (*1943). Der international bekannte und mit Preisen gewürdigte Wissenschaftler, welcher als Professor für Geschichte und Soziologie an der New York University und als Professor für Sozial- und Kulturtheorie an der London School of Economics lehrt, verfolgt mit seinen zeitdiagnostischen Veröffentlichungen das Ziel, einen Beitrag zu leisten zu einer humaneren Gestaltung des materiellen Lebens. Der Soziologe Sennett widmet sich in seinen Forschungen zur Öffentlichkeit, in seinen kapitalismuskritischen Essays und in seinem philosophischen „Homo-Faber-Projekt“ Fragen des guten Lebens. Eine systematische Rezeption seiner vom Pragmatismus inspirierten Soziologie und Sozialphilosophie im wissenschaftlichen Diskurs wird dadurch erschwert, dass der Intellektuelle, der bei Erik H. Erikson, Talcott Parsons und Hannah Arendt studierte, bisher keine eigene Gesellschaftstheorie entwickelt hat. Im Unterschied zu anderen Sozialwissenschaftler:innen, die für eine bessere Gesellschaft zuerst auf die Veränderung gesellschaftlicher Strukturen setzen, betont Sennett die Handlungsspielräume der Akteure für die Initiierung gesellschaftlicher Transformationsprozesse.
Einen sehr guten Zugang zu seinen Kernbegriffen, Denkbewegungen und Erkenntnissen bietet der Sammelband „In Gesellschaft Richard Sennetts. Perspektiven auf ein Lebenswerk“, erschienen im transcript Verlag. Herausgegeben wird er von Stephan Lorenz, außerplanmäßiger Professor am Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Senior Fellow am Institute for Advanced Sustainability Studies in Potsdam. In den gut verständlichen Beiträgen des Buches beleuchten primär Sozialwissenschaftler*innen historisch-systematisch einzelne Aspekte des Œuvres Sennetts – abgesehen von seinen Romanen - auf Anschlussmöglichkeiten für aktuelle gesellschaftliche Diskurse. Folgende interdisziplinäre Fragen der Forschung werden in den Aufsätzen u.a. behandelt: Wodurch zeichnet sich gute Arbeit aus? Wie verändern sich die Arbeits- und Lebensverhältnisse in einer neoliberal geprägten Gesellschaft? Ist der Charakter des Menschen eine Seinsform oder eine Handlungsweise? Führt die digitale Revolution zu einer Fragmentierung der Öffentlichkeit? Was hält unsere Gesellschaft zusammen? Welche Rolle spielen dabei Werte wie Respekt, Menschenwürde, Solidarität und Verantwortung? Bedarf eine „offene Stadt“ einer „Ethik des Bauens und Wohnens“? Dazu, sich mit diesen soziologischen, psychosozialen und philosophischen Fragen auch im schulischen Kontext auseinanderzusetzen, werden Lehrkräfte der Fächer Politik, Ethik und Philosophie durch das vorliegende Buch motiviert.
Fazit: Der von Stephan Lorenz herausgegebene Band „In Gesellschaft Richard Sennetts“ unterstreicht eindrücklich, dass das Werk des Soziologen zahlreiche produktive Ideen für die Gestaltung einer guten Gesellschaft enthält, die verdienen in Wissenschaft, Politik und in der Öffentlichkeit diskutiert zu werden.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Stephan Lorenz (Hg.)
In Gesellschaft Richard Sennetts
Perspektiven auf ein Lebenswerk
Richard Sennett bereichert seit Jahrzehnten als Soziologe und öffentlicher Intellektueller die gesellschaftlichen Zeitdiagnosen. Mit dem Buch »Die offene Stadt« hat er seine Homo Faber-Trilogie abgeschlossen, die eine Selbstreflexion seines Schaffens widerspiegelt. Die Beiträger*innen werfen daher einen Blick zurück auf sein Werk und diskutieren dessen aktuelle Relevanz. Sie widmen sich jeweils einem zentralen Thema seiner Arbeiten – Charakter, Öffentlichkeit, Kultur, Demokratie, Stadt, Arbeit, Soziale Arbeit, Schreiben, Pragmatismus und Ethik – und liefern damit ein wichtiges Referenzwerk der deutschsprachigen Sennett-Rezeption.
Inhaltsverzeichnis
Erkundungen
In Gesellschaft Richard Sennetts
Stephan Lorenz 9
Charakter
Hartmut Rosa 39
Öffentlichkeit
Rainer Winter 55
Kultur
Jörn Lamla 69
Demokratie
Vincent August 83
Stadt
Frank Eckardt 103
Arbeit
Alexandra Scheele 123
Soziale Arbeit
Albert Scherr und Holger Ziegler 139
Schreiben
Alexander Weinstock 157
Pragmatismus
Magnus Schlette 177
Ethik
Ruth Großmaß195
Nachwort und Dank 223
Autorinnen und Autoren 227