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Hiob Roman eines einfachen Mannes
Hiob
Roman eines einfachen Mannes




Joseph Roth

Diogenes Verlag
EAN: 9783257802153 (ISBN: 3-257-80215-3)
5 Seiten, Hörbuch, 13 x 13cm, September, 2008

EUR 29,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Mendel Singer ist »fromm, gottesfürchtig und gewöhnlich, ein ganz alltäglicher Jude«. Doch wie einst den biblischen Hiob gefällt es Gott, ihn zu versuchen. Ein Sohn wird zum Militär eingezogen, der zweite flieht nach Amerika. Die Tochter lässt sich mit Kosaken ein, und der jüngste Sohn ist schwer krank. Und das ist erst der Anfang von Mendel Singers Leiden. Gläubig und ergeben nimmt er Prüfung um Prüfung hin. Doch auch die Demut dieses großen Dulders ist irgendwann erschöpft.



»Hiob ist mehr als ein Roman und eine Legende, eine reine, eine vollkommene Dichtung, die alles zu überdauern bestimmt ist, was wir, seine Zeitgenossen, erschaffen und geschrieben. An Geschlossenheit des Aufbaus, an Tiefe der Empfindung, an Reinheit, an Musikalität der Sprache kaum zu übertreffen.« Stefan Zweig



Diogenes Hörbuch

Joseph Roth Hiob

Ungekürzte Lesung

5 CD / 372 Min.

Gelesen von Peter Matic

Regie: Alexandra Sternbach

Aufnahme/Schnitt/Mastermg;

Helmut Leistner

Studio: Preiser Records/

Studio Wassergasse, Wien

© 2008

Diogenes Verlag AG

Zürich
Rezension
In seinem 1930 erschienenen Roman beschreibt der österreichische Schriftsteller Moses Joseph Roth (1894 - 1939) den Leidensweg eines jüdisch-orthodoxen Dorfschullehrers namens Mendel Singer in einem Schtetls in Ostgalizien um 1900. Die Handlung des Romans ist deutlich an die Hiobs-Geschichte des Alten Testamentes angelehnt. Wie Hiob scheint auch Mendel Singer alles zu verlieren und verzweifelt angesichts der Härte der ‚Strafe‘ an Gott. Hinein gewoben ist in diese Analogie eine zweite biblische Geschichte, die Josephs-Legende (Gen 37-50): Um die Tochter von den Kosaken fern zu halten, folgt die Familie dem Sohn nach New York und lässt das behinderte jüngste Kind hilflos zurück. Der aber betritt wie der lang erwartete Erlöser eines Tages das New Yorker Zimmer des Vaters ...

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Joseph Roth wird 1894 als Sohn jüdischer Eltern in der Kleinstadt Brody geboren, in der Nähe von Lemberg in Ostgalizien, damals noch ein Teil von Österreich-Ungarn. Er begann in Lemberg und Wien ein Philosophie- und Germanistikstudium, musste es aber wegen des Ersten Weltkriegs abbrechen. Während des Krieges ist Roth Berichterstatter einer Armeezeitung, später wird er Journalist. Nach seiner Hochzeit mit Friedl Reicher in Berlin mietet dieser Heimatlose, der in Hotels und Cafés lebte, zum ersten und letzten Mal in seinem Leben eine Wohnung. Sein erster Roman ›Das Spinnennetz‹ wird 1923 in Fortsetzungen in der ›Wiener Arbeiterzeitung‹ veröffentlicht. Als Reporter ist er einer der Besten seiner Zeit. Seine Artikel sind von literarischer Qualität, seine Romane immer auch von journalistischer Aktualität. 1932 erscheint sein Meisterwerk, der Roman ›Radetzkymarsch‹. 1933, nach Hitlers Machtergreifung, verlässt Joseph Roth Deutschland. Wie ein Getriebener reist er durch Europa, von Hotel zu Hotel, seine ganze Habe in zwei Koffern verstaut. Im Alkohol sucht er Halt – und findet in ihm einen langsamen Tod. Er stirbt 1939 in Paris.

»Roth ist ein Einzelfall ... Es gibt kaum einen Schriftsteller, welcher dieses beobachtende Denken hat - diese einzigartige Balance zwischen Sinnlichkeit und Reflexion; niedergelegt in Sätzen, die zugleich exakt abbilden, hintergründig erkennen und Melodien zaubern – die zugleich vernunfthell sind und geheimnisvoll.« Ludwig Marcuse
»Joseph Roth war ein barmherziger und unerbittlicher Erzähler zugleich: Er litt mit seinen Geschöpfen, er verurteilte sie nie. Aber er tauchte sie in das klare Licht, in dem alle Details deutlich werden.« Marcel Reich-Ranicki
»Joseph Roth war fünftausend Jahre alt: Alle Weisheit des Judentums war in ihm, dessen Humor, dessen bitterer Realismus; alle Trauer Galiziens, alle Grazie und Melancholie Austrias, und Roth war ein Bohemien und ein Kavalier. Die Anfänge seiner Werke sind wie präzise komponierte Eröffnungstänze, die den Lesenden in den großen Raum führen, wo der Ball stattfindet: ein Ball mit zahlreichem Publikum, mit Kaisern und Obdachlosen, von Schwermut trunkenen k. und k. Offizieren, Korallenhändlern, Schmugglern, Wirten und Kaufleuten; sie führen in Welten, die es nicht mehr gibt. Joseph Roth verlor sich nie in Geschwätz. Er beherrschte die Sprache, sie ihn, und sie gab ihm alles.« Heinrich Böll
»Das leidende und erliegende Herz ist seine Domäne. Er kann wahrhaftig erzählen, einfach und mit welcher Natürlichkeit!« Alfred Döblin
»Wie sein heiliger Trinker, der ihm so sehr gleicht, fühlte sich Joseph Roth in der rauhen Unmittelbarkeit des Lebens am wohlsten, in der physisch erfahrbaren Wirklichkeit der Farben, der Geschmäcke und Gerüche.« Claudio Magris
»Er war ein Poet im ursprünglichen Sinne des Wortes, der Schöpfer eines All. Kaum ein Gesamtwerk ist von größerem Charme.« Ludwig Marcuse
»Leicht gab sich die Weisheit Joseph Roths, gelassen und heiter. Doch wie sich hinter seiner Leichtigkeit Gram verbarg, so hinter der scheinbaren Gelassenheit die schrecklichste Unrast, und seine Heiterkeit war die bitterste, die sich vorstellen lässt. Nur dass er uns diesen Gram erträglich, diese Unrast apart und diese Bitterkeit schmackhaft zu machen wusste.« Marcel Reich-Ranicki
»Jede Seite, jede Zeile ist wie die Strophe eines Gedichts gehämmert mit dem genauesten Bewußtsein für Rhythmus und Melodik.« Stefan Zweig
»Roth konnte Stimmungen und Erfahrungen, die gewöhnlich nur in Musiken auszudrücken sind, in Sprache übersetzen. Etwas Ähnliches wie ein Schubert der Prosa ist er auf diese Art geworden.« Frankfurter Allgemeine Zeitung

Inhaltsverzeichnis
Hörbuch
5 CD, 6 Std. 12 Min.
Ungekürzte Lesung
Gelesen von Peter Matic