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Umschlagtext
Leidenschaftlich und kompromisslos äußerte sich Hector Berlioz nicht nur in seiner Musik, sondern auch in seinen Kritiken und Essays.
Seine literarische Tätigkeit entzündete sich an der Diskrepanz zwischen Ideal und Wirklichkeit. Berlioz' Ideal war das absolute Kunstwerk von poetischer Tiefe, mitreißender Dramatik und musikalischer Originalität - die Wirklichkeit war Paris, das Machtzentrum von Politik und Kultur, mit seinen extremen Reibungen, seiner glamourösen Dekadenz und mit seinem speziellen Musikgeschmack. Hier hat der musikalische Enthusiast Berlioz das Wort als Waffe entdeckt. Die neue, kommentierte Ausgabe mit einer Auswahl der interessantesten Schriften vermittelt diesen Enthusiasmus in seiner ganzen Intensität und Vielfalt und gewährt Einblicke in das zeitgenössische Musikleben Frankreichs zwischen 1830 und 1850. Dabei gelingt es der neuen Übersetzung, die spezifische Ironie und Hintergründigkeit von Berlioz' Sprache auch im Deutschen einzufangen. Rezension
Hector Berlioz (1803-1869), der große französische Romantiker, begründete die Programmusik und eine neue Instrumentationskunst. Da er in Paris die notwendige Anerkennung nicht erfuhr, verdiente er seinen Lebensunterhalt als Schriftsteller, Bibliothekar und Konservator - erst seine Konzertreisen ins Ausland brachten ihm Erfolg. So stand neben seinem musikalischen Schaffen vor allem eine umfangreiche literarische Tätigkeit. Der vorliegende Band enthält eine Auswahl seiner wichtigsten Schriften, die den "musikalischen Enthusiasten" Berlioz in Essays, Erzählungen und Kritiken in seiner ganzen Intesität und Vielfalt vermitteln. Alle Texte wurden von Dagmar Kreher neu übersetzt. Dabei bestand die Schwierigkeit vor allem darin, Berlioz´ Texte in ihrer Hintergründigkeit und Ironie auch in deutscher Sprache zu erfassen. Ein gelungenes Werk, das einen Einblick gewährt in eine musikalische Epoche und einen hervorragenden Vertreter dieser Zeit.
Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de Inhaltsverzeichnis
VORWORT 9
Zur Edition 10 Zur Übersetzung 12 EIN LEBEN EUR DAS SCHREIBEN -SCHREIBEN UM ZU ÜBERLEBEN Einleitende Bemerkungen zu Berlioz als Musikliterat und Kritiker I. ALLGEMEINE BETRACHTUNGEN ZUR MUSIK UND ZU EINZELNEN KOMPONISTEN Einleitung 28 Musik 38 Anmerkung zu klassischer und romantischer Musik 49 Einige Worte über die Trios und Sonaten von Beethoven 54 Beethoven im Ring des Saturn. Die Medien 57 Schlechte Sänger, gute Sänger. Publikum, Claqueure 61 Liszt 63 Richard-Wagner-Konzerte. Zukunftsmusik 68 II. EINZELBESPRECHUNGEN VON OPERN Einleitung 80 Glucks Orpheus im Theätre Lyrique 85 Fidelio, Oper in drei Akten von Beethoven. Aufführung im Theätre Lyrique 95 Der Freischütz von Weber 109 Über die Instrumentation von Robert der Teufel 113 Die Hugenotten. Die Partitur (Erster Artikel) 121 Die Hugenotten. Die Partitur (Zweiter und letzter Artikel) 127 III. ORCHESTER-ABENDE Einleitung 134 Prolog 140 Zweiter Abend: Der wandernde Harfenspieler, Novelle aus der Gegenwart - Aufführung eines Oratoriums - Der Schlaf der Gerechten 142 Vierter Abend: Ein Debüt im Freischütz, nekrologische Novelle - Marescot, eine Abdecker-Studie 161 Fünfter Abend: Das S in Robert der Teufel, grammatikalische Novelle 168 Zwölfter Abend: Selbstmord aus Enthusiasmus. Eine wahre Geschichte 171 Fünfzehnter Abend: Kleiner der Altere hat wieder Arger 188 Sechzehnter Abend: Musikalische und phrenologische Studien - Alpträume - Die Puritaner der geistlichen Musik - Paganini, biographische Skizze 188 Siebzehnter Abend 200 IV. GROTESKEN DER MUSIK Einleitung 202 Prolog 207 Grotesken der Musik 212 Ein Programm grotesker Musik 213 Ist das ironisch gemeint? 216 Der Evangelist der Trommel 217 Der Apostel des Flageoletts 218 Der Prophet der Posaune 218 Dirigenten 219 Ein Klarinettenkonzert 220 KlageliederJeremias 222 Ein vorbildlicher Kritiker 234 Die Saison. Der Club der Schreckgespenster 235 Die kleinen Nöte der großen Konzerte 241 Die Debütantin. Despotismus des Operndirektors 244 Die Vergänglichkeit des Ruhmes 248 Ende lustig, alles gut 252 ANHANG Anmerkungen 256 Quellenverzeichnis 271 Ausgewählte Literatur 273 Erläuterungen zu Personen und Werken 274 Personen- und Werkregister 281 |