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Handbuch der Psychomotorik Theorie und Praxis der psychomotorischen Förderung von Kindern
Handbuch der Psychomotorik
Theorie und Praxis der psychomotorischen Förderung von Kindern




Renate Zimmer

Herder Verlag
EAN: 9783451266218 (ISBN: 3-451-26621-0)
270 Seiten, 16 x 21cm, 1999, 4. Auflage

EUR 20,50
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Persönlichkeitsentwicklung ist immer als ein Prozeß des Zusammenwirkens psychischer, kognitiver und motorischer Faktoren zu verstehen. Jede Einwirkung auf einen dieser Bereiche hat gleichzeitig auch Konsequenzen für die anderen. Auch Entwicklungsauffälligkeiten und - Störungen treten meist nicht isoliert auf, sondern betreffen die ganze kindliche Persönlichkeit. Daher brauchen betroffene Kinder eine ganzheitliche Förderung, damit ihre Fähigkeiten und Handlungsmöglichkeiten erweitert werden. Die Psychomotorik verfolgt das Ziel, über Bewegungserlebnisse zur Stabilisierung der Persönlichkeit beizutragen, gleichzeitig aber auch Entwicklungsbeeinträchtigungen zu bearbeiten und motorische Störungen auszugleichen.



Renate Zimmer hat ein überzeugendes und in der Praxis bereits erprobtes Konzept psychomotorischer Entwicklungsförderung erstellt. Im Zentrum ihrer Überlegungen steht die Frage, wie der Aufbau eines positiven Selbstkonzeptes beim Kind über Körper-und Bewegungserfahrungen unterstützt werden kann. Das „Handbuch der Psychomotorik" stellt die theoretischen Grundlagen dieses Konzeptes vor und gibt praktische, gut umsetzbare Anregungen für die Gestaltung psychomotorischer Fördermaßnahmen. Die Theorie wird anschaulich vermittelt und durch konkrete Falldarstellungen erläutert. Das Buch enthält Hinweise für eine psychomotorische Entwicklungsdiagnostik, gibt einen Überblick über verschiedene Ansätze der Psychomotorik und beschreibt die konkreten Rahmenbedingungen psychomotorischer Förderung.



Dr. Renate Zimmer, Professorin an der Universität Osnabrück, ist bekannt durch zahlreiche Veröffentlichungen und Vorträge auf dem Gebiet der frühkindlichen Bewegungserziehung und Psychomotorik. Sie war mehrere Jahre als Lehrerin tätig, ist sehr engagiert in der Erzieherlnnen-und Lehrerinnenfortbildung und arbeitet regelmäßig mit Kindern. Bei Herder von ihr u.a. erschienen: „Handbuch der Bewegungserziehung" (1993), „Handbuch der Sinneswahrnehmung" (1995), „Sinneswerkstatt" (1997).
Inhaltsverzeichnis
Einleitung: Psychomotorik - ein Wundermittel mit Breitbandwirkung? 9

1 Entwicklungen und Tendenzen in der Psychomotorik 14
1.1 Entstehungsgeschichte und Weiterentwicklung 15
1.1.1 „Lehrjahre" der Psychomotorik 16
1.1.2 Die Institutionalisierung der Psychomotorik 17
1.1.3 Psychomotorik - Motopädagogik - Mototherapie 19
1.1.4 Ziele und Inhalte der Psychomotorik 22
1.2 Das Menschenbild in der Psychomotorik 25
1.2.1 Humanistisches Menschenbild 26
1.2.2 Das Kind als aktiver Gestalter seiner Entwicklung 28
1.3 Psychomotorik als ganzheitliche Gesundheitsförderung 30
1.3.1 Salutogenese - Wie entsteht Gesundheit? 31
1.3.2 Risiko- und Schutzfaktoren in der kindlichen Entwicklung 33
1.3.3 Psychomotorik- Stärkung personaler Ressourcen 36

2 Konzeptionelle Ansätze in der Psychomotorik 38
2.1 Von der „Psychomotorischen Übungsbehandlung" zur ganzheitlichen Entwicklungsförderung 38
2.2 Wahrnehmung und Bewegung als Grundlage der Handlungsfähigkeit 41
2.3 Die sensorische Integrationsbehandlung 43
2.4 Kindzentrierte psychomotorische Entwicklungsförderung 45
2.5 „Verstehende" Psychomotorik 46
2.6 Systemisch-konstruktivistischer Ansatz 48
2.7 Konsequenzen für die Praxis der Psychomotorik 49

3 Selbstkonzept und Identität - Schlüsselbegriffe psychomotorischer Förderung 5l
3.1 Kognitive und emotionale Anteile des Selbstkonzeptes 52
3.1.1 Selbstwahrnehmung und Selbstbewertung 54
3.1.2 Kompetenzen und Fähigkeiten 55
3.2 Die Bedeutung des Selbstkonzeptes für die Entwicklung 56
3.2.1 Subjektive Interpretationen 57
3.2.2 Selbstkonzept als generalisierte Selbstwahrnehmung 59
3.2.3 Zuordnung von Eigenschaften durch andere 60
3.3 Körpererfahrungen sind Selbsterfahrungen 60
3.3.1 Zur Entwicklung des Selbst 61
3.3.2 Das „Körperselbst" 62
3.4 Selbstwirksamkeit und Kontrollüberzeugung 65
3.5 „Erlernte Hilflosigkeit" 67
3.6 Ursachenerklärung von Erfolg und Mißerfolg 70
3.7 Die Rolle von Bezugsnormen für die Selbstwahrnehmung 73
3.8 Möglichkeiten zur Veränderung eines negativen Selbstkonzeptes 75

4 Die Bedeutung des Spiels in der Psychomotorik 80
4.1 Zum Symbolgehalt von Bewegungshandlungen 82
4.2 Merkmale des Spiels in der Psychomotorik 84
4.2.1 Individuelle Sinngebung und Bedeutungsoffenheit 85
4.2.2. Umkehrung üblicher Einfluß- und Machtbeziehungen 86
4.2.3 Entscheidungsfreiheit und Freiwilligkeit 87
4.2.4 Ambivalenz 88
4.3 Bedeutung des Symbolspiels für die Selbstentwicklung des Kindes 89
4.4 Handeln in sinnhaften Zusammenhängen 91

5 Zur Diagnose der psychomotorischen Entwicklung 94
5.1 Veränderungen in der Auffassung diagnostischen Denkens 96
5.2 Methoden der psychomotorischen Diagnostik 97
5.2.1 Motoskopie - Beobachtung als Basis der Diagnostik 98
5.2.2 Motometrische Verfahren 101
5.2.3 Zur Integration quantitativer und qualitativer Verfahren in der psychomotorischen Diagnostik 103
5.3 Zur Praxis der psychomotorischen Entwicklungsdiagnostik 106
5.3.1 Anamnese - die Entwicklungsgeschichte des Kindes 106
5.3.2 Strukturierte Beobachtung von Wahrnehmung und Bewegung 107
5.3.3 Verhalten bei Spiel- und Bewegungsangeboten 111
5.3.4 Sozialverhalten 113
5.3.5 Selbstkonzept-Einschätzung 113
5.3.6 Einsatzmöglichkeiten motorischer Testverfahren 115
5.4 Verlauf der psychomotorischen Entwicklungsdiagnostik 126
5.5 Zur Effektivität psychomotorischer Fördermaßnahmen 134

6 Rahmenbedingungen psychomotorischer Förderung 140
6.1 Allgemeine Prinzipien psychomotorischer Förderung 140
6.2 Der äußere Rahmen 146
6.2.1 Bewegungsräume 147
6.2.2 Geräte und Materialien 149
6.2.3 Der zeitliche Rahmen 150
6.3 Die Gestaltung der Psychomotorik-Stunden 152
6.3.1 Einstieg in die psychomotorische Förderung 152
6.3.2 Die Auswahl der Inhalte 156
6.3.3 Rituale 158
6.4 Die Förderung in einer Gruppe 159
6.4.1 Bedeutung der Gruppe 159
6.4.2 Gruppenzusammensetzung 162
6.4.3 Geschlossene und halboffene Gruppen 163
6.4.4 Gruppengröße 163
6.5 Zum Verhalten der Pädagogin 164
6.5.1 Rolle der Pädagogin 164
6.5.2 Verhaltensmerkmale für die Leitung von Gruppen 166
6.5.3 Team Teaching 167
6.6 Interventionsstrategien 169
6.6.1 Umgang mit Störverhalten 170
6.6.2 Paradoxe Intentionen 172
6.7 Die Familie als Bezugssystem 176
6.7.1 Eltern-Kind-Gruppen 177
6.7.2 Elternarbeit in der Psychomotorik 180

7 Zielgruppen und Einsatzbereiche psychomotorischer Förderung 182
7.1 Psychomotorik in der Frühförderung 183
7.2 Psychomotorik als Erziehungsprinzip im Kindergarten 188
7.2.1 Situationsorientierter Ansatz 190
7.2.2 Bewegung im Rahmen „offener Kindergartenarbeit" 191
7.2.3 Psychomotorik als allgemeine Bewegungserziehung und als spezifisches Förderangebot 192
7.3 Bewegungsorientiertes Lernen in der Schule 193