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Handbuch der Antisozialen Persönlichkeitsstörung
Handbuch der Antisozialen Persönlichkeitsstörung




Birger Dulz, Peer Briken, Otto F. Kernberg, Udo Rauchfleisch (Hrsg.)

Schattauer Verlag
EAN: 9783794530632 (ISBN: 3-7945-3063-2)
709 Seiten, hardcover, 18 x 24cm, Oktober, 2016, 15 Abb., 174 Tab.

EUR 99,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Mit vorsichtiger Zuversicht zwischen Klinik und Gefängnis

Menschen mit einer Antisozialen Persönlichkeitsstörung (APS) gelten als besonders herausfordernde und schwierige Patienten. Ihre Therapeuten stehen vor der Herausforderung, ihnen helfen zu wollen, aber gleichzeitig die mögliche Gefährdung anderer Personen im Blick zu behalten. Erstmalig für den deutschsprachigen Raum stellt das Handbuch internationaler Experten das gesamte Spektrum der Antisozialen Persönlichkeitsstörung und die unterschiedlichen Kontexte dar, in denen Betroffene auffallen: Die Bandbreite reicht von der Führungskraft über den Politiker bis hin zum Gewalttäter. Sie werden in der Therapie vorstellig, weil sie entweder straffällig geworden sind oder sich auf Druck ihres Arbeitgebers in Behandlung begeben – und vermehrt, weil sie unter psychischen Problemen wie Ängsten oder Depressionen leiden und aktiv Hilfe suchen.

Das Handbuch will dazu beitragen, den Zugang zu dieser Patientengruppe zu erleichtern. Die Beiträge stellen das Wissen zusammen, das für die Balanceakte der Therapie essenziell ist: Wie kann an Eigenschaften gearbeitet werden, die beim Patienten zu Aggressivität bis hin zu gewalttätigen Handlungen führen? Wie kann er seine eigenen Bedürfnisse verwirklichen, ohne dabei anderen zu schaden? Ziel ist eine offene, zugewandte Grundhaltung in der Therapie!

Dr. med. Birger Dulz Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie; Chefarzt der Klinik für Persönlichkeits- und Traumafolgestörungen der Asklepios Klinik Nord – Ochsenzoll, Hamburg. Arbeits- und Forschungsschwerpunkt: stationäre Psychotherapie von Borderline-Störungen.

Prof. Dr. med. Peer Briken, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Forensische Psychiatrie, Sexualmedizin (DGfS, FECSM); Professor für Sexualforschung und Forensische Psychiatrie und Direktor des gleichnamigen Instituts am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. 1. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung und Vicepresident der International Association for the Treatment of Sexual Offenders.

Prof. Dr. med. Otto F. Kernberg, Psychiater und Psychoanalytiker; Direktor des Instituts für Persönlichkeitsstörungen des NewYork-Presbyterian Hospital, Westchester Division; Professor für Psychiatrie am Weill Cornell Medical College, New York; Past President der International Psychoanalytical Association

Udo Rauchfleisch, Professor für Klinische Psychologie an der Universität Basel . Nach 30-jähriger Tätigkeit in der Psychiatrischen Universitätspoliklinik Basel seit 1999 Psychotherapeut in privater Praxis. Psychoanalytiker (DPG/DGPT). Publikationen zu verschiedenen Themen der psychoanalytischen Theorie und Praxis, u. a. zu Dissozialität, gleichgeschlechtlichen Orientierungen und Lebensweisen und Transidentität (Transsexualität).
Rezension
Für Gesellschaften und Gemeinschaften stellen antisoziale Persönlichkeiten eine ebenso Herausforderung wie Gefahr dar. Wenn Menschen permanent die Gesetze übertreten, durch körperlich aggressives Verhalten auffallen, Schulden machen, Drogen nehmen, sich einfach nicht den sozialen Regeln und Normen anpassen können und sich ihren Mitmenschen gegenüber herzlos und unbeteiligt zeigen, spricht man von einer antisozialen Persönlichkeitsstörung (APS). Auch Lehrkräfte treffen in Schulen gelegentlich auf den Typus Mensch mit antisozialer Persönlichkeitsstörung; das konkrete Stölrungsbild wird hir im Anhang (S.579ff) mit Kriterien definiert. Es gibt Menschen (auch Schüler), die sich einfach an keine sozialen Regeln und Normen halten (können), die ständig aggressiv daherkommen und sich kalt/cool und gefühllos zeigen ... Wir sprechen dann von einer antisozialen Persönlichkeitsstörung. Dieses voluminöse Handbuch internationaler Experten stellt das gesamte Spektrum der Antisozialen Persönlichkeitsstörung und die unterschiedlichen Kontexte in der gesamten Bandbreite dar. Die verschiedenen Therapieformen suchen die Eigenschaften zu bearbeiten, die beim Patienten zu Aggressivität bis hin zu gewalttätigen Handlungen führen. Nur darum kann es - aus Lehrerperspektive - bei der Lektüre dieses Buches gehen: zu verstehen, warum ein Mensch sich so antisozial verhält.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Keywords:
Antisoziale Persönlichkeitsstörung, APS, Antisoziale Persönlichkeit, Borderline-Persönlichkeitsstörung, Dissoziale Persönlichkeit, Dissoziale Persönlichkeitsstörung, Psychopathie, Psychopathen, Psychopathy, Psychiatrie, Forensische Psychiatrie, Psychotherapie, Straftäter, Strafvollzug

Interessenten:
Personen, die in therapeutischen, beratenden, wissenschaftlichen und gutachterlichen Kontexten mit Menschen mit Antisozialer Persönlichkeitsstörung zu tun haben. V.a. Behandlerinnen und Behandler in Strafvollzug, Maßregelvollzug aber auch in der Allgemeinpsychiatrie sowie im ambulanten Versorgungssystem: forensische Ambulanzen, Beratungsstellen, niedergelassene Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, Psychiaterinnen und Psychiater.
Inhaltsverzeichnis
Teil I Geschichte und Epidemiologie

1 Die Historie der Antisozialen Persönlichkeitsstörung
Vom Skrupellosen über psychopathische Persönlichkeiten zur Antisozialen Persönlichkeitsstörung 3
Torvi Abel und Birger Dulz

2 Epidemiologie und Verlauf
Antisozialer Persönlichkeitsstörungen 13
Michael H. Stone

3 Kriminalität und antisoziales Verhalten der Mächtigen 42
Hans-Jürgen Wirth

4 Führungskräfte und Antisozialität 52
Gerhard Dammann

Teil II Grundlagen

5 Genetik 71
Svenn Torgersen

6 Neurobiologie und Bildgebung der Antisozialen Persönlichkeitsstörung 84
Jürgen Müller

7 Antisoziale Persönlichkeitsstörung und Bindungserfahrungen 96
Anna Buchheim

8 Emotionale Auffälligkeiten bei antisozialem Verhalten im Kindes- und Jugendalter 105
Kathrin Sevecke und Maya Krischer

9 Soziokulturelle Aspekte der Antisozialen Persönlichkeitsstörung 115
Salman Akthar und Jessica Zoltani

10 Antisoziale Persönlichkeitsstörung und Migrationshintergrund 136
Nahlah Saimeh

11 Antisoziale Persönlichkeitsstörung bei Frauen 149
Andres R. Schneeberger

12 Die Beurteilung der Schuldfähigkeit bei Antisozialer Persönlichkeitsstörung 159
Hans-Ludwig Kröber

13 Die Antisoziale Persönlichkeitsstörung im Strafrecht und im Strafverfahren 169
Ralf Eschelbach

14 Kriminalprognose und Antisoziale Persönlichkeitsstörung 183
Martin Rettenberger und Peer Briken

Teil III Klassifikation und Diagnostik

15 Komorbiditäten – einschließlich Differenzialdiagnose Cluster A-B-C (ICD/DSM) 197
Elmar Habermeyer und Andreas Mokros

16 Klassifikation und Testdiagnostik 208
Udo Rauchfleisch und Volker Dittmann

17 Zur psychodynamischen Diagnostik antisozialer Störungen 219
Fritz Lackinger

18 Die dunkle Seite des Narzissmus – antisoziale Persönlichkeit, Psychopathie und maligner Narzissmus 239
Michael Stone

19 Differenzialdiagnose antisozialen Verhaltens unter klinischen Gesichtspunkten 259
Otto F. Kernberg

20 Narzissmus bei Antisozialer Persönlichkeitsstörung 271
Hans-Peter Hartmann

21 Wie antisozial sind Borderline-Patienten? 285
Gerhard Dammann und Birger Dulz

Teil IV Symptomatologie

22 Angst und Antisoziale Persönlichkeitsstörung 301
Birger Dulz und Charlotte Ramb

23 Affekte: Spannung, Impulsivität und Antisoziale Persönlichkeitsstörung 311
Katja Bertsch

24 Selbstverletzendes Verhalten 317
Ulrich Sachsse

25 Suizidalität 323
Thomas Bronisch

26 Dissoziation 334
Carsten Spitzer und Manuela Dudeck

27 Psychosenahe Symptome bei Antisozialer Persönlichkeitsstörung 344
Harald J. Freyberger und Manuela Dudeck

28 Antisoziale Persönlichkeitsstörung und Störungen durch psychotrope Substanzen 348
Steffen Lau

29 Beziehungsgestaltung – von Narzissmus zu Psychopathie 356
Michael H. Stone

30 Antisoziale Persönlichkeitsstörung und Sexualität 369
Peer Briken

31 Folgen von Inhaftierung 381
Johannes Lohner und Willi Pecher

Teil V Therapie

32 Psychodynamische Behandlungsansätze 393
Udo Rauchfleisch

33 Antisoziale Persönlichkeitsstörung und Übertragungsfokussierte Psychotherapie 399
Gerhard Dammann und Frank E. Yeomans

34 Abwehr und Gegenübertragung in der Therapie der Antisozialen Persönlichkeitsstörung 418
Mathias Lohmer und Jonni Brem

35 Mentalisierungsbasierte Therapie der Antisozialen Persönlichkeitsstörung 428
Peter Fonagy und Anthony Bateman

36 Beziehungszentrierte Psychodynamische Psychotherapie 442
Torvi Abel, Charlotte Ramb und Birger Dulz

37 Dialektisch-Behaviorale Therapie – Forensik 452
Angela Oermann

38 Schematherapie 461
Claudia Knörnschild und Gitta Jacob

39 Klärungsorientierte Psychotherapie bei Antisozialer Persönlichkeitsstörung 471
Fritjof von Franqué und Rainer Sachse

40 Ambulante forensische Nachsorge bei Straf- und Maßregelvollzugsentlassenen mit Antisozialer
Persönlichkeitsstörung 483
Tatjana Voß und Vera Schneider-Njepel

41 Stationäre Therapie in der Forensischen Psychiatrie und 499
Moritz Thede Eckart, Sabine Eucker und Rüdiger Müller-Isberner

42 Antisoziale Persönlichkeitsstörung und Strafvollzug 520
Norbert Konrad und Annette Opitz-Welke

43 Traumazentrierte Psychotherapie 528
Manuela Dudeck

44 Komorbide Suchtstörungen – Hinter gründe und Behandlungsansätze 532
Norbert Schalast und Norbert Leygraf

45 Psychotherapieforschungsanalyse 547
Birgit Völlm, Jutta Stoffers-Winterling und Klaus Lieb

46 Pharmakotherapie 557
Birgit Völlm, Jutta Stoffers-Winterling und Klaus Lieb

47 Supervision 566
Mathias Lohmer

Anhang

ICD-10-Kriterien der Dissozialen (Antisozialen) Persönlichkeitsstörung (F60.2) 579
DSM-5 – Diagnostische Kriterien der Antisozialen Persönlichkeitsstörung 580
Das alternative DSM-5-Modell für Persönlichkeitsstörungen – Vorgeschlagene diagnostische Kriterien der Antisozialen Persönlichkeitsstörung 581

Literaturverzeichnis 583
Personenverzeichnis 653
Sachverzeichnis 669