lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Gott und das Glück Das Schicksal des guten Lebens im Christentum
Gott und das Glück
Das Schicksal des guten Lebens im Christentum




Jörg Lauster

Gütersloher Verlagshaus
EAN: 9783579065007 (ISBN: 3-579-06500-9)
224 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, 2004

EUR 19,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
»Es heißt, die Aufgabe der Religion bestünde darin, die Komplexität der Wirklichkeit zu verringern, um so dem Menschen Übersicht zu geben. Im Falle des Zusammenhangs von Gott und Glück wird man umgekehrt argumentieren müssen: Religion erhöht die Komplexität des Glücks, um das, was sich Menschen darunter vorstellen, in Frage zu stellen. Im Glück begegnet der Mensch einem Überschuss an Wirklichkeit und einem Mehrwert des Lebens, der ihn ahnen lässt, dass dieses Glück nicht nur von dieser Welt ist.«

Jörg Lauster erzählt die Geschichte des Glücks im Christentum und zeigt, was das religiöse Denken und die Glückskonzepte der Gegenwart einander zu sagen haben.
Rezension
Das ist eine der ureigensten Aufgaben von Religion: den Menschen zu ihrem Glück zu verhelfen. Doch wie ist es mit dem Glück im Christentum? Hat das verlorene Paradies nicht eine tiefe Wunde in die Menschengeschichte geschlagen? Wie weit kann das Christentum den Menschen auch eine Hilfe anbieten bei der Suche nach dem irdischen Glück - und nicht nur dem Glück nach dem Tod? Viele christliche Denker haben sich mit dieser Problematik auseinander gesetzt. Sind diese Glücks-Entwürfe des Christentums heute noch brauchbar und umsetzbar? Mit diesen und vielen anderen Fragen beschäftigt sich das vorliegende Buch in einer sehr anregenden und lesenswerten Weise.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
- Was hält das Christentum vom Glück?
- Das Thema Glück in religionsgeschichtlicher Perspektive
- Weisheit religiösen Denkens

Was ist Glück? Und wie geht das? Wie hat die Religion des Abendlandes eigentlich über das »Glück« gedacht? Und haben religiöses Denken und die Glückskonzepte der Gegenwart einander etwas zu sagen?

Jörg Lauster zeichnet die markanten Punkte nach, an denen die Auseinandersetzung des Christentums mit den Glückkonzeptionen der jeweiligen Epoche sichtbar wird. Von Jesus bis Kant ist das Glück im Christentum eine Frage, für die Antworten dann doch nicht nur im Paradies gesucht werden. In seinem Buch bietet Lauster eine Fülle von Sachwissen zu den Denkbewegungen zum Glück - sprachlich elegant und unterhaltsam präsentiert. Sein angenehm unfrommer Umgang mit dem Thema lässt dabei auf behutsame Weise auch die Weisheit religiösen Denkens aufscheinen.

Inhaltsverzeichnis
Vorwort

Teil I
DAS SCHICKSAL DES GLÜCKS IM CHRISTENTUM
Erstes Kapitel
Jesus und das Glück

1. Hermeneutische Schwierigkeiten mit dem Glück Jesu
2. Alttestamentliche Weichenstellungen:
Glück als Lebensgewinn durch Transzendenzbezug
3. Das Reich Gottes und das Glück
4. Die Umwertung der Werte
und die Entschlossenheit der Lebensführung
5. Unverfügbares Glück und göttliches Wohlwollen
6. Das wahre Glück der Transzendenzerfahrung und das höhere Selbst

Zweites Kapitel
Das Glück der Kirchenväter.
Der Kampf um das Glück im frühen Christentum

L Heil statt Glück. Der Apostel Paulus 2- Das Glück Piatons
3. Christlicher Piatonismus
4. Gregor von Nyssa
Das Glück Gottes
Das Glück des Menschen:
Gottebenbildlichkeit und das Streben nach Glück
Der Verlust des Glücks: Die Macht der Sünde
Das flüchtige Glück: Die Macht der Sinne und des Zufalls
Das Glück des anderen: Die Barmherzigkeit
Die Sehnsucht nach Ewigkeit und das Glück in Gott
5. Augustinus
Die Seefahrt des Lebens und der Hafen des Glücks
Das Glück als Gottesschau
Das Glück der Gnade
Die Gnade verschlingt das Glück:
Augustins Bruch mit der antiken Glückslehre
6. Das fragwürdige Glück: Transzendenz und Lebenserfahrung

Drittes Kapitel
Erinnerung an das vergessene Glück

1. Gelehrsamkeit und Seelenfunken:
Das Glück im Mittelalter zwischen Rationalität und Mystik Glück als Teilhabe: Thomas von Aquin Scholastische Rationalität Das Glück des Aristoteles Die Bibel und Aristoteles Die Summe des Glücks Das Glück der Mystik: Meister Eckhart
2. Der große Aufbruch: Die Renaissance
Die Launen des Schicksals und die Würde des Menschen:
Das Glück bei Francesco Petrarca
Das Glück der Sinnlichkeit: Lorenzo Valla
Aufstieg zum Glück:
Marsilio Ficino und der Florentiner Piatonismus
Das menschliche Dasein:
Bewährungsprobe in der Fremde
Aufstieg zu Gott: Religion als der Weg zum Glück
Das Glück der Gottesschau
Die Ewigkeit riechen
Die Würde des Menschen und das Glück

Viertes Kapitel
Das wankelmütige Glück von der Reformation bis zur Gegenwart

1. Das Glück wird profan: Die Reformation
Rechtfertigung statt Glück: Martin Luther
Das Glück und der Streit um die bessere Menschenkenntnis:
Philipp Melanchthon
2. Glück und Vernunft: Die Aufklärung
Der Gebrauch der Vernunft: Rene Descartes
Das Glück im Lichte der Ewigkeit: Baruch de Spinoza
Militarismus
Der Totengräber des Glücks? Immanuel Kant
Der Umbau der Moral
Kants Kritik des Eudämonismus
Der Ausgleich zwischen Glück und Moral
3. Das Verschwinden des Glücks und seine Rückkehr

Teil III
GOTT UND DAS GLÜCK, SKIZZE EINER THEOLOGIE DES GLÜCKS
Fünftes Kapitel
Alle Menschen streben nach Glück.
Versuch einer theologischen Rehabilitation des Eudämonismus

1. Das Missverständnis:
Glück als die Befriedigung von Selbsterhaltungsbedürfnissen
2. Bedürfnisbefriedigung als Voraussetzung: Rahmenbedingungen des Glücks
3. Der vernünftig selbstbestimmte Lebensplan:
Ein modernes Konzept des Eudämonismus
4. »Es gibt kein richtiges Leben im falschen«.
Versagtes Lebensglück: Die Grenzen des Eudämonismus
Die Widerständigkeit der Welt
Der schwache Mensch
Der höhere Anspruch an das Leben: Moral statt Glück
5. Die theologische Rehabilitation des Eudämonismus
Der höhere Anspruch:
Glücksstreben als Ausdruck der Gottebenbildlichkeit
Der schwache Mensch:
Das Streben nach Glück und die Sünde
Die Widerständigkeit der Welt:
Das Streben nach Glück und die Frage der Theodizee

Sechstes Kapitel
Augenblick und Ewigkeit.
Die Erfahrung des Glücks in der Zeit

1. Glück als Lusterfüllung?
2. Sinn und Sinnlichkeit:
Die ästhetische Dimension der Glückserfahrung
3. Ästhetisierung der Lebenswelt
4. Das unverfügbare Sich-Einstellen des Glücks
5. Glück als absichtsloses Sich-Finden in der Wirklichkeit
6. Augenblicksglück und Sinnannahme
7. Augenblicksglück und Religion
8. Der Kuss des Universums
9. Glück und Gnade

Siebentes Kapitel
Glück als Mut und Vertrauen

1. Allein der Augenblick?
2. Die notwendige Integration:
Selbstbestimmung und Unendlichkeit
3. Glück als Transzendenzerfahrung
4. Die Transzendenzerfahrung
als Impuls des Strebens nach Glück
Die Glückserfahrung
und die Vielfalt der religiösen Erfahrung
Die Gebrochenheit des Strebens
Das Glück als Fragment und als Teilhabe
5. Das Augenblicksglück und die Perspektive auf das Leben
6. Glück und Existenzhermeneutik
7. Selbsttätigkeit und Unverfügbarkeit des Glücks

Epilog: Gott, Religion und das Glück
Anmerkungen
Literaturverzeichnis
Namenregister