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Glückspilz
Lawrence Schimel, Juan Camilo Mayorga
Carl Auer
EAN: 9783968430560 (ISBN: 3-9684305-6-5)
28 Seiten, hardcover, 23 x 23cm, Juni, 2024
EUR 19,95 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Bruno bezeichnet sich als Glückspilz: Mit seinem großen Bruder, Matteo, hat er viel Spaß. Matteo hat viele besondere Fähigkeiten. So ist er beispielsweise ein großartiger Geschichtenerzähler. Außerdem hat er ein außergewöhnlich gutes Gehör und weiß immer, wo all seine Sachen sind. Er weiß genau, wie viele Treppenstufen es bis zur Wohnung sind oder wie viele Schritte man bis zur Bushaltestelle gehen muss. Und er kann sogar im Dunkeln lesen! Das Tollste ist, dass er einen Hund hat, der immer an seiner Seite ist.
Dass Matteo nichts sehen kann, erfahren die Leser:innen erst in der zweiten Hälfte des Buches.
Eine einfühlsame Darstellung einer sehbehinderten Person, die Kindern hilft, zu verstehen, dass körperliche Herausforderungen keine Einschränkungen der individuellen Freiheit, des Könnens, der Leistungsfähigkeit oder der Lebensfreude bedeuten müssen. Was für ein Glück!
Rezension
Während in der ersten Klasse im Religionsunterricht das Thema Blindsein am Beispiel Bartimäus thematisiert wird und dort der Focus darauf liegt, wie schlecht es dem Bartimäus zu jener Zeit als Blindem ging, lässt sich das Thema Blindsein auch im Ethikunterricht unter einem ganz anderen Aspekt thematisieren. Hier geht es darum, zu erkennen, dass manche Menschen anders sind, diese aber deshalb nicht schlechter sind und auch noch bedauernswert. Dass Matteo nichts sehen kann, wird anfangs gar nichts thematisiert. Stattdessen wird er von seinem Bruder immer als Glückspilz bezeichnet, weil er so viele Dinge so gut kann. Erst auf der Seite, auf der Matteo liest und eine schwarze Seite aufgeblättert wird, die mit blindenschrift ganz unauffällig bedruckt ist, wird dem Leser klar, was mit Matteo los ist.
Es ist das schönste Buch, das ich je über das Blindsein gelesen habe!
Ich bin mir sicher, es in noch vielen Schulklasse vorzulesen und denke dabei jedesmal an eine Schülerin, die ich einst hatte und deren kleiner Bruder blind war, was für sie aber nie ein großes Thema, sondern ganz selbstverständlich war.
Ina Lussnig, Lehrerbibliothek.de
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