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Gleißendes Licht
Roman
Marc Sinan
Rowohlt
EAN: 9783498003142 (ISBN: 3-498-00314-3)
268 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 13 x 21cm, Januar, 2023
EUR 24,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Türkisch. Deutsch. Armenisch. Eine Familiengeschichte voller Glanz, Tragik und Gewalt.
Als der Berliner Komponist Kaan für einen längeren Aufenthalt nach Istanbul reist, wird er mit Gewalt auf die verschüttete Geschichte seiner Familie gestoßen. Deutlich und unerwartet überkommt ihn das Trauma seiner Großmutter, die durch den Völkermord an den Armeniern zur Waise wurde.
Kaan beginnt, sich zu erinnern: an seine Großeltern, sie Armenierin, er Türke, die in den Jahren der Republik unter Atatürk zu Wohlstand kamen, um am Ende doch alles zu verlieren. An seine Mutter, die ihre türkische Heimat für einen deutschen Mann hinter sich ließ. An seine eigene Kindheit, Besuche bei den Großeltern am Schwarzen Meer, die nach grünen Bohnen und salzigem Fisch schmeckten, nach der Wärme der Baglama klangen und in den Farben der Wellen leuchteten. Und während Kaan erzählt, erfasst ihn ein Wunsch nach Rache. Und nach Vergebung.
Marc Sinans Romandebüt besticht durch Erfindungskraft, Poesie und fantastische Erzähllust.
Marc Sinan wurde 1976 als Sohn einer türkisch-armenischen Mutter und eines deutschen Vaters geboren. Er ist Komponist und Gitarrist. Täter und Opfer und Völkermord: darum geht es in Marc Sinans Werk, u.a. dem Musiktheater "Komitas", der Konzertinstallation "Hasretim (Meine Sehnsucht) - eine anatolische Reise" und dem Oratorium "Gleißendes Licht". In seinem ersten Roman, der ebenfalls den Titel "Gleißendes Licht" trägt, greift er diese Themen auf und verarbeitet sie zum ersten Mal literarisch. Marc Sinan lebt in Berlin.
Rezension
Der türkische Genozid an den Armeniern zu Beginn des 20. Jahrhunderts bildet den Hintergrund dieser autobiographisch geprägten Familienerzählung vom Großvater, dem türkischen Soldaten Hüseyin, der 1915 Zeuge einer Exekution an armenischen Kindern wird, bis zu dessen Enkel Kaan, der das Schweigen der Generationen zu durchbrechen sucht und das Geschehene aufarbeiten will. Kaan, Sohn einer türkischen Mutter und eines deutschen Vaters, ist ein begnadeter Gitarrist und Komponist. Als er zu einem Stipendienaufenthalt nach Istanbul reist, geht seine Welt entzwei: Deutlich und unerwartet überkommt ihn das Trauma seiner Großmutter, deren Familie bei dem Völkermord an den Armeniern ausgelöscht wurde. Er rekonstruiert anhand von Rückblicken und Erzählungen seiner armenischen Großmutter seine Familiengeschichte über ein ganzes Jahrhundert und während er erzählt, erfasst ihn ein Wunsch nach Rache: an einem türkischen Präsidenten, der den ersten großen Genozid der Moderne nach über hundert Jahren noch immer leugnet.
Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Pressestimmen:
Man kann nur staunen, wie variantenreich die literarische Klaviatur des Musikers Marc Sinan ist, wie er Kapitel kombiniert, Tonarten wechselt, wie er unterschiedlich klingende Motive durch diese Geschichte zieht, bis der Eindruck eines großen, polyphonen Oratoriums entsteht. «Gleißendes Licht» ist ein großer Künstlerroman, eine deutsch-türkische Familienaufstellung und eine Heilslehre über die Frage, wie innerer Frieden trotz eines langen Kampfes möglich wird.
Jan Drees, Deutschlandfunk "Büchermarkt", 27. Januar 2023
Ein poetisches, ein kraftvolles, empfindsames Buch.
Gunda Windmüller, ZEIT für Literatur - Podcast der ZEIT, 25. Januar 2023
Diese Kombination von experimenteller und politischer Ästehetik macht den Komponisten Marc Sinan auch zu einem besonderen Schriftsteller.
Ingo Arend, Deutschlandfunk Kultur, 31. Januar 2023
Der Text wirkt wie ein musikalischer Klang, ein Cluster... Es ist ein innovativer, ein gleißender und glänzender Sound, in dem Marc Sinan diese sowohl persönliche, autobiographische, als auch für das türkische und armenische Volk so essentielle Geschichte des 21. Jahrhunderts niedergeschrieben hat.
Dirk Fuhrig, WDR Lesestoff, 11. Januar 2023
Der Musiker Marc Sinan erzählt mit seinem Romandebüt in kühnen Arrangements ein Stück türkischer Geschichte.
Andreas Burkhardt, tip Berlin, 28. Januar 2023 |
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