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    | Gerechter Frieden – gerechter Krieg? Chancen und Grenzen zweier friedensethischer Denkmodelle 
 
 
 Ulrich Kronenberg
 Evangelische Verlagsanstalt
 EAN: 9783374061969 (ISBN: 3-374-06196-6)
 372 Seiten, paperback, 16 x 23cm, 2019
 
EUR 88,00alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext Dieses durchaus für ein allgemeines Publikum verständliche Buch reflektiert die Entwicklung der evangelischen Friedensethik kritisch und versucht einen Neuansatz in der gesinnungsethisch festgefahrenen, hoch ideologisierten Debatte. Dabei wird besonders aus lutherischer Perspektive die Besinnung auf die biblischen Grundlagen und das reformatorische Erbe herausgearbeitet.
 Die Arbeit fragt neu nach dem genuin christlichen Frieden und zeigt fragwürdige Entwicklungen der letzten 50 Jahre auf. Ihr Ziel ist es, Moralisierung und Emotionalisierung in der gegenwärtigen Debatte argumentativ entgegenzutreten, um eine vernünftige Verantwortungslogik neu zu stärken.
 
 Rezension Seit dem Ende des zweiten Weltkriegs rivalisieren in den Ev. Kirchen zwei friedensethische Denkmodelle, das reformierte Modell Karl Barths, das unter dem Begriff "gerechter Friede" gefasst wird, und das lutherische Modell der Zwei-Reiche-Lehre, das unter dem Begriff "gerechter krieg" gefasst wird. Beide Modelle haben in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder zu heftigen friedensethischen Kontroversen in den Ev. Kichen geführt, u.a. im Kontext der sog. Nachrüstungsdebatte in den 1980er Jahren sowie hinsichtlich der Positionierung zu einem militärischen Eingriff Deutschlands in den jugoslawischen Bürgenkrieg im Rahmen der NATO-Mission. Die hier anzuzeigende Mainzer Dissertation von 2018 stellt beide Positionen und ihre Kritik umfassend vor und bezieht dann pointiert zugunsten der lutherischen Position Stellung. Die Arbeit fragt neu nach dem genuin christlichen Frieden und zeigt fragwürdige Entwicklungen der letzten 50 Jahre auf. Ihr Ziel ist es, Moralisierung und Emotionalisierung in der gegenwärtigen Debatte argumentativ entgegenzutreten, um eine vernünftige Verantwortungslogik neu zu stärken.
 Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis 1. Die Stellung der Friedensethik in der evangelischen Theologie und Kirche seit 1945 	 13Der Paradigmenwechsel vom gerechten Krieg zum gerechten Frieden 	 17
 
 2. Die Entstehung und Entwicklung der Lehre des gerechten Friedens 	 29
 Exkurs: Karl Barth zum Krieg 	 34
 
 3. Die Entstehung der »Landeskirchen des gerechten Friedens« 	 49
 Kirche als Anwältin des Radikalpazifismus? 	 56
 
 4. Zur Kritik am Programm des gerechten Friedens 	 65
 Die Kritik Martin Honeckers 	 65
 Die Kritik Ulrich Körtners 	 71
 Die Kritik Michael Haspels 	 75
 Die gemeinsame Kritik von Honecker, Körtner und Haspel 	 78
 
 5. Zur Unterscheidung des immanenten und des eschatologischen Friedens 	 81
 Die Problematik der Gerechtigkeit 	 85
 Der doppelte Frieden Luthers 	 89
 
 6. Das im Konzept der >Lehre des gerechten Friedens< zugrunde liegende Menschenbild 	101
 Der auf sich selbst vertrauende Mensch — die moderne Werkgerechtigkeit 	 106
 Das Herz des Menschen 	109
 Der friedensethische Pelagianismus 	 110
 Die fremde Würde 	121
 Die Gefahr des >Fortschrittsglaubens< 	123
 Die theologischen Grundlagen 	136
 Besinnung auf das sola scriptura 	142
 
 7. Der Sinn der lutherischen Zwei-Reiche-Lehre und ihre fundamentalen Missverständnisse im Kontext der Friedensethik 	149
 Die unvoreingenommene Wahrnehmung 	150
 Die Grundlage 	151
 Die Gefahr der Vermischung 	154
 Die entscheidende Reduktion 	157
 Die Gefahr der >Schwärmerei< 	160
 Das überdehnte >Wächteramt< 	164
 Die gebotene Zurückhaltung 	168
 
 8. Die Problematik der Erbsünde im Kontext der Friedensethik 	173
 
 9. Der Noachitische Bund und seine Folgen für die Friedensethik. Oder: Die Ordnung im »Reich zur Linken« 	187
 Die Geschichte des Bundes 	188
 Die zwei Fluten 	 193
 Die Garantie Gottes 	195
 Der »Friede der Angst« 	201
 
 10. Darstellung des eigenen Lösungsansatzes 	215
 Entideologisierung und Entmoralisierung der friedensethischen Debatte 	215
 Die Besinnung auf die biblische Anthropologie 	224
 Die aktuelle Bedeutung der Zwei-Reiche-Lehre und die Frage des Obrigkeitsgehorsams 	228
 Die Besinnung auf die biblische Grundlage und den kirchlichen Bekenntnisstand 	236
 Des Übels Wurzel 	240
 Die notwendige Unterscheidung von Gesetz und Evangelium 	243
 Die Gefahr des >falschen< Friedens 	246
 Die Gefahr der >eigenen Gedanken< 	248
 Die Relevanz der Zusagen Gottes im Noachitischen Bund für die evangelische Friedensethik 	248
 Die theologisch hinfällige Frage der Gerechtigkeit 	251
 Das neue Hören	253
 Der unevangelische Sorgengeist 	255
 Der entscheidende christliche Friedensdienst — Zeugendienst 	260
 Die missverstandene Versöhnung 	262
 Die zwei Wege Luthers	266
 
 11. Dietrich Bonhoeffer — der missverstandene Pazifist 	275
 
 12. Friedensethik: das moderne >Massa und Meriba Wie kann dem Streit ein Ende bereitet werden? 	293
 Die Besinnung auf die Rechtfertigungslehre 	294
 Die Differenzierung: Friede der Welt - Friede Gottes 	297
 Der reformatorische Schnitt 	301
 Die Gefahr der Verabsolutierung von irdischem Krieg und Frieden 	303
 Der Frieden Christi im Heilshandeln Gottes 	306
 Die friedensethische Konsequenz der Rechtfertigung 	308
 Die Bedeutung des sola fide 	309
 Der Friedensplan Gottes 	310
 
 13. >Jahwe der rechte Kriegsmann< - Die Gefahr der Ideologisierung von Krieg und Frieden anhand von Ex 15,3 - die Verpflichtung zum genauen exegetischen und dogmatischen Hinsehen 	313
 Die Gefahr der >Sinnverschiebung< durch Übersetzung 	314
 Die grundsätzliche Frage des sola scriptura im Kontext der Friedensethik 	316
 Die friedensethischen Folgen und Gefahren der Sinnverschiebung 	319
 Die Frage nach dem geschichtlichen Handeln Gottes 	321
 Die reformatorische Auslegung von Ex 15,3 	323
 Die friedensethische Gefahr der theologischen
 Überhöhung von Krieg und Frieden 	324
 
 14. Das neue Hören und Handeln 	333
 
 15. Literaturverzeichnis 	347
 
        
        
        
        
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