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Gelobt seist du, Niemand
Paul Celans Dichtung - eine theologische Provokation
2. Aufl.
Jan-Heiner Tück
Herder Verlag
EAN: 9783451383601 (ISBN: 3-451-38360-8)
352 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 13 x 21cm, 2021, Gebunden mit Schutzumschlag und Leseband
EUR 28,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Zum 100. Geburtstag von Paul Celan
Paul Celans Gedichte gehen an die Grenzen der Sprache, um den Opfern der Shoah zu gedenken. Anlässlich des 100. Geburtstags des Dichters legt Jan-Heiner Tück eine erweiterte Neuausgabe seiner Celan-Studie vor. Behutsam geht er den religiösen Spuren in den Gedichten nach und liest Celans Lyrik als Anstoß für eine Theologie nach Auschwitz.
Jan-Heiner Tück, geboren 1967, Professor am Institut für Systematische Theologie und Ethik der Universität Wien; Schriftleiter der Internationalen Katholischen Zeitschrift Communio; Initiator der Wiener Poetikdozentur Literatur und Religion.
Rezension
Paul Celan (1920-1970) ist der bedeutendste jüdische deutschsprachige Lyriker des 20. Jahrhunderts.
Der deutschsprachige Lyriker, dessen Eltern von den Nationalsozialisten ermordet wurden, Paul Celan (ursprünglich Paul Antschel) (*1920 in Czernowitz, Rumänien, heute Ukraine, in einer deutschsprachigen jüdischen Familie geboren; †1970 vermutlich Suizid in Paris) dürfte deutschen Gymnasiasten am ehesten über sein vielbeachtetes Gedicht "Todesfuge" ("Schwarze Milch der Frühe..." / "Der Tod ist ein Meister aus Deutschland, sein Auge ist blau") bekannt sein, das den Mord an den europäischen Juden durch die Nationalsozialisten thematisiert. Anlässlich des 100. Geburtstags des Dichters legt Jan-Heiner Tück eine erweiterte Neuausgabe seiner Celan-Studie, erstmals 2000 erschienen, vor. Behutsam geht er den religiösen Spuren in den Gedichten nach und liest Celans Lyrik als Anstoß für eine Theologie nach Auschwitz. Im Zentrum steht Celans gebrochene Wieder-Aneignung
religiöser Traditionen in seinem Gedichtzyklus Die Niemandsrose (1963).
Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Zur Reihe: Poetikdozentur Literatur und Religion
Gegenwartskunst und -literatur eröffnen Einblicke in andere Welten, registrieren Suchbewegungen und zeigen Erschütterungen an. Glück und Unglück, Verlusterfahrungen und Trostbedürfnisse werden im Kontext heutiger Lebenswelten durchgespielt. Lässt sich Gott in der Literatur finden? Wie nahe können sich Dichtung und Glaube kommen? Was kann aus einer Begegnung von Literaturwissenschaft und Theologie entstehen?
Durch die Akzentuierung des Genres „Poetikdozentur“ auf das Feld von „Literatur und Religion“ – ein Novum im ganzen deutschsprachigen Raum – geht diese Reihe den genannten Fragen nach. In den Vorlesungen der Poetikdozentur gewähren renommierte Autorinnen und Autoren Einblicke in ihre Poetik, ihr literarisches Schaffen. Diese Einblicke aus erster Hand werden begleitet von wissenschaftlichen Beiträgen zur Poetik religiöser und literarischer Sprache.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7
Einleitung 10
I. Voraussetzungen
1. »Nach Auschwitz Gedichte zu schreiben, ist barbarisch.« Deutschsprachige Dichtung nach 1945 29
2. »Ich habe nie eine Zeile geschrieben, die nicht mit meiner Existenz zu tun gehabt hätte.«
Celans Leben und Werk 41
3. »Unumstößliches Zeugnis«. Celans dialogische Poetik 79
4. Eine »Anti-Bibel«? Celans Gedichtzyklus Die Niemandsrose (1963) 89
II. Deutungen
1. Es war Erde in ihnen. Totengedenken und Lobverweigerung 95
2. Psalm. Die Anrufung von »Niemand« als Echo des heiligen Namens 119
3. Zürich, Zum Storchen. Eine »Cor-Respondenz« mit Nelly Sachs 145
4. Benedicta. Eine jüdisch-christliche Begegnung im Zeichen des Teneberleuchters 170
5. In eins. Eine poetische Synopse von Daten, Orten und Losungsworten 194
6. Die Niemandsrose. Eine Suche nach Spuren des abwesenden Gottes 226
III. Provokationen
»… ein Pflug, der die Zeit aufbricht« Dichtung – eine theologische Provokation 237
1. Wie von Gott, wie vom Leiden (nicht) sprechen 242
2. Beten nach der Shoah 260
3. Das »ewige Archiv« und dieWahrheit der Geschichte 271
4. Anstöße für eine Christologie nach Auschwitz 284
5. Das Unverzeihliche verzeihen? 301
6. Das Problem der Theodizee und die Hoffnung auf Vollendung 317
Dank 328
Literaturverzeichnis 330
Personenverzeichnis 347
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