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Einführung in die Methoden alttestamentlicher Exegese
Einführung in die Methoden alttestamentlicher Exegese




Thomas Meurer

LIT
EAN: 9783825844080 (ISBN: 3-8258-4408-0)
112 Seiten, paperback, 16 x 24cm, 1999

EUR 12,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Studium der zur Auslegung alttestamentlicher Texte notwendigen Methoden gehört in den meisten Fällen zu den Teilen des Theologiestudiums, denen ein nicht gerade begeisternder Ruf vorauseilt. Als voraussetzungsreich und schwierig gelten die exegetischen Methoden, als langweilig und wenig praxisbezogen. Für Studierende, die angetreten sind, engagiert über Theologie zu diskutieren, erscheint das tägliche Brot der Bibelwissenschaftler allzuoft als Erbsenzählerei im Elfenbeinturm.



Diese Hinführung zu den Methoden alttestamentlicher Exegese gründet auf einer über mehrere Semester hin erprobten Handreichung für Studierende, die sich am Anfang ihres Theologiestudiums im Wald der Methodik der Bibelwissenschaft zurechtfinden müssen. Bewußt als Arbeits- und Studienbuch angelegt, will sie nicht in Konkurrenz zu den zahlreichen Methodenbüchern treten, sondern leistet es sich, auszuwählen, Schwerpunkte zu setzen, ein Grundgerüst zu bieten, einen ersten Überblick zu verschaffen. Im Verfolgen dieser Ziele richtet sie sich nicht nur an Theologiestudierende, sondern an alle, die alttestamentliche Texte neu und anders lesen lernen wollen.



Thomas Meurer ist Diplomtheologe, Germanist und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Exegese des Alten Testaments des Fachbereichs 2 der WWU Münster.
Rezension
Exegese gilt nicht selten unter Religionspädagog/inn/en und Theolog/inn/en zum einen als einigermaßen langweilig und verstaubt, zum anderen als schwierig und kompliziert. Gleichwohl aber sind gediegene exegetische Kenntnisse für die Schriftauslegung, für jede Form von Bibelarbeit und biblischen Unterricht elementar und grundlegend. Unbedingt hilfreich sind mithin gelungene Hilfsmittel zur Einfühung in die exegetischen Methoden. Eine solche liegt hier vor im Rahmen der "Münsteraner Einführungen / Theologische Arbeitsbücher", die eine Bereicherung darstellen auf dem Gebiet der grundlegenden Materialien für das Theologie- und Religionspädagogik-Studium. Inbesondere an alttestamentlichen Texten läßt sich die exegetische Methodik besonders gut erlernen, weil diese Texte zum einen oft stark formal geprägt sind, ein längeres Textwachstum durchlaufen haben und historisch komplex eingebunden sind.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1 DIE KOMPLIZIERTE BEGEGNUNG ZWISCHEN TEXT UND LESER 1

1.1 WAS GESCHIEHT, WENN WIR LESEN? 1

1.1.1 Lesen - Die Entdeckung einer anderen Welt 1
1.1.2 Die Gefahr vermeintlichen Verstehens 2

1.2. BIBLISCHE TEXTE LESEN - EIN RISKANTES UNTERNEHMEN

1.2.1 Steht in der Bibel, ist doch klar 2
1.2.2 Der Mythos vom schwierigen und unüberschaubaren Buch 3
1.2.3 Die Eigenarbeit des Lesers 5

1.3. EXEGESE - LESEN, WISSENSCHAFTLICHES LESEN UND NACHVOLLZIEHBARES BEGRÜNDEN 5

1.3.1 Ein unabgeschlossenes, mehrdimensionales Gespräch 5
1.3.2 Grenzen der Methoden, Grenzen der Interpretation 6
1.3.3 Versteht man auch, was ich da schrieb? - Kriterium: Nachvollziehbarkeit 8

2 METHODEN WISSENSCHAFTLICHER SCHRIFTAUSLEGUNG 8

2.1 DER EINE TEXT UND DIE VIELEN METHODEN 8

2.1.1 Das Selbstverständnis des Methodeninstrumentariums 8
2.1.2 Der Urtext als bleibender Ausgangspunkt 9

2.2 SYNCHRONE UND DIACHRONE ANALYSEVERFAHREN 12

2.2.1 Synchrone Analyseverfahren 12
2.2.2 DiachroneAnalyseverfahren 12
2.2.3 Vergleichspunkt: Archäologie 13

2.3 DER TEXT ALS ABGESCHLOSSENES KUNSTWERK - SYNCHRONE BETRACHTUNGSWEISEN 14

2.3.1 Annäherungen an den Untersuchungsgegenstand Text 14
2.3.1.1 Den Text als literarisches Kunstprodukt wahrnehmen 14
2.3.1.2 Der Text als Bestandteil der heutigen Welt 15
2.3.1.3 Der Text als Bestandteil seiner historischen Umwelt 17
2.3.2 Aufbau und Struktur des literarischen Kunstwerks Text 19
2.3.2.1 Die Oberflächenstruktur-das „Textsurvey" 19
2.3.2.2 Die Ebene des erzählten Geschehens 20
2.3.2.2.1 Erzähletappen und Plot 21
2.3.2.2.2 Orte
2.3.2.2.3 Aktanten (Personen, Erzählfiguren) 23
2.3.2.3 Die Ebene des literarischen Kunstprodukts 25
2.3.2.3.1 Satzebene (Syntax) 28
2.3.2.3.1.1 Erzählteil oder Redeteil? 28
2.3.2.3.1.2 Satzbaustrukturen und VertextungsStrukturen 29
2.3.2.3.1.3 Objektstrukturen 30
2.3.2.3.2 Wortebene (Lexematik) 31
2.3.2.3.2.1 Intratextuelle Analyserichtung 31
2.3.2.3.2.2 Intertextuelle Analyserichtung 38
2.3.2.3.3 Buchstabenebene 38
2.3.3 Kompositionskritik-die planvolle Komposition eines Textes 39
2.3.3.1 Segmentierung eines Textes 41
2.3.3.1.1 Beginn und Schluß eines Textes 42
2.3.3.1.2 Segmentierungen, Segmente, Segmentkomplexe 44
2.3.3.2 Kompositionsstruktur eines Textes 50

2.4. DER TEXT ALS GEWACHSENE GRÖSSE - DIACHRONE BETRACHTUNG 54

2.4.1 „Ein magnetischer Text, der unterwegs andere Bearbeiter angezogen hat" 54
2.4.1.1 Literarkritik 54
2.4.1.1.1 Dubletten 57
2.4.1.1.2 Spannungen im Wortlaut 58
2.4.1.1.3 Differenzen auf der Aktantenebene 59
2.4.1.1.4 Inhaltliche Spannungen 59
2.4.1.2 Redaktionskritik 71
2.4.2 Der Spiegel im Spiegel (Michael Ende) - Form- und Traditionskritik 81
2.4.2.1 Form- bzw. Gattungskritik 81
2.4.2.2 Traditions- bzw. Überlieferungskritik 87

3 REZEPTIONSÄSTHETISCHE ZUGÄNGE ZUM TEXT 92

3.1 DER TEXT ALS KULTURELL BEDEUTSAMES ZEUGNIS 92

3.1.1 Auslegungs- und Wirkungsgeschichte 92
3.1.2 Theologische Auslegung 95

3.2. ALTERNATIVE AUSLEGUNGSMETHODEN 98

3.2.7 Überblick 98
3.2.2 Tiefenpsychologische Bibelauslegung 100

3.3. METHODENSYSTEMATIK UND SYSTEMISCHE METHODENSTRUKTUR 103

3.4 STATT EINES NACHWORTS 104