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Echt
roman
Christoph Scheuring
magellan
EAN: 9783734882036 (ISBN: 3-7348-8203-6)
258 Seiten, paperback, 13 x 19cm, Januar, 2017, ab 14 Jahren
EUR 9,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Albert sammelt Abschiede. Tag für Tag fotografiert er am Bahnhof Umarmungen, Trennungen und Tränen. Denn Abschiede, das sind für ihn Momente, in denen der Mensch wahrhaftiger ist als jemals sonst. Eines Tages lernt er Kati kennen. Sie sieht aus wie ein Engel, ist gleichzeitig abgezockt und verletzlich. Und sie ist wie gebannt von seinen Bildern, vor allem von seinem Lieblingsbild, auf dem Schmerz und Glück völlig selbstvergessen miteinander verschmelzen. Doch Kati behauptet, das Foto sei eine einzige Lüge. In den Tiefen des Bahnhofs machen sich die beiden daran, die Wahrheit hinter dem Foto zu finden.
Rezension
"echt" ist ein sehr spannendes Buch, das, in Jugendsprache geschrieben, Jugendliche beschreibt, die unseren Lesern nicht tagtäglich begegnen, weil sie am Rande der Gesellschaft leben. Auch wenn es sehr unglaubwürdig ist, dass Albert, der sich doch eigentlich immer an alle Regeln hält, auf Mika einlässt, für die Regeln scheinbar gar nicht gelten, so fesselt der Autor durch seine Beschreibung des jugendlichen Drogen- und Obdachlosenmilieus. Geschickt hält Christoph Scheuring dabei die Balance zwischen schonungsloser Beschreibung des Rauchens starker Drogen, wobei auch Alkonhol, Spritzen und Prostitution vorkommen, und angedeudetem Geschehen, dass die Geschichte für jugendliche Leser deutlich erträglicher macht, als beispielsweise "Die Kinder vom Bahnhof Zoo". Dies erreicht der Autor, indem er die Geschichte aus Sicht von Albert schreibt, der in einer heilen Welt lebt, selbst aber ohne Vorurteile den Jugendlichen vom Bahnhof begegnet und selbst nicht in die Drogenszene hineingerät. Obgleich er aufzeigt, wie schnell man durch falsche Freunde auf einen schiefen Weg gerät, ist Albert nicht in Gefahr, selbst Drogen zu nehmen, da die Jugendlichen vom Bahnhof seine Abstinenz akzeptieren. Im Gegenteil, Christoph Scheuring schreibt sogar, dass diejenigen, die harte Drogen nehmen, stets versucht sind, ihre Kumpels, die diesen Weg noch nicht beschritten haben, hiervon fern zu halten.
Ein interessantes Buch, das sich sicherlich auch als Schullektüre in der Sekundarstufe ab Klasse 8 eignet. Es gibt zwar eine Szene, in der Albert sein erstes Mal mit Mika erlebt, diese ist aber harmlos und kann ohne Probleme in der Schule, zumindest als Hausaufgabe gelesen werden.
Insgesamt lässt sich sagen, dass "echt" ein Buch ist, das in Erinnerung bleibt! Es zeigt jungen Lesern indirekt, dass sie sich gut überlegen sollten, auf welche Drogen sie sich einlassen, dass sie aber denjenigen, die am Bahnhof leben und abhängig sind, nicht voller Angst begegnen müssen.
Ina Lussnig, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Ein alltagsnahes und gesellschaftskritisches Jugendbuch über Straßenkinder und die erste Liebe. Ideal als Schullektüre im Taschenbuchformat.
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