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Disziplin in der Schule Plädoyer für ein antinomisches Verständnis von Disziplin und Klassenführung
Disziplin in der Schule
Plädoyer für ein antinomisches Verständnis von Disziplin und Klassenführung




Jürg Rüedi

Verlag Paul Haupt
EAN: 9783258067759 (ISBN: 3-258-06775-9)
287 Seiten, kartoniert, 16 x 23cm, März, 2004

EUR 29,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wie soll heute eine Klasse geführt werden? Wie lässt sich Disziplin überhaupt begründen? Wie kann die Lehrperson ihr Disziplin-Ziel erreichen? Welche vorbeugenden Massnahmen können verhindern, dass Disziplinschwierigkeiten entstehen? – Auf dem Hintergrund von jahrzehntelanger Erfahrung entwickelt der Pädagoge Jürg Rüedi ein zeitgemässes Konzept von Disziplin und Klassenführung. Theoretische Erörterungen ergänzen dabei praxisbezogene Anleitungen, die aber nicht zu billigen Rezepten Zuflucht nehmen. Ziel des Buches ist vielmehr ein reflektiertes und begründetes, ein professionelles pädagogisches Handeln.
Rezension
Disziplin, das betrifft nicht nur die Schüler, sondern auch den Lehrer. Während es in nahezu allen Fachbüchern zur Disziplin, zu Unterrichtsstörungen und Autoritätsschwierigkeiten einzig darum geht, das Verhalten des Schülers zu durchleuchten, zeigt dieser Band auch die Persönlichkeit des Lehrers. Klassenführung und Lehrerverhalten nehmen hier ein eigenes Kapitel ein. Dabei geht es dem Autoren, der selbst seit Jahren in der Schweizer Lehrerausbildung tätig ist, gar nicht darum, angehenden Lehrern Angst vor den Anforderungen zu vermitteln, sondern einen Blick dafür zu öffnen, die Disziplinschwierigkeiten entstehen, wie man mit ihnen umgehen und dabei nicht zuletzt auch Veränderungsmöglichkeiten im eigenen Verhalten finden kann.

Ein sehr spannend zu lesendes Buch, für das man sich wirklich die Mühe machen sollte und es von der ersten bis zur letzten Seite durchlesen sollte!

Ina Lussnig, Lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort und Dank

1. Einleitung - Begründung - Übersicht

2. Disziplin in der Schule - Plädoyer für ein antinomisches Verständnis von Disziplin

2.1 Ein zweiter Grund für ein antinomisches Verständnis von Disziplin
2.2 Der offizielle und der «heimliche» Lehrplan und das antinomische Verständnis von Disziplin
2.3 Und noch ein vierter Grund für ein antinomisches Verständnis von Disziplin

3. Was ist eine antinomische Disziplin? Ein mögliches Verständnis für die moderne Schule

4. Disziplin und Schule: ein Stiefkind der Erziehungswissenschaft?

5. Disziplin und Schulklasse: die Mikroebene

5.1 Zwischenhalt und Ausblick
5.2 Was denken zukünftige Lehrkräfte über Disziplin im Klassenzimmer?

6. Führungs- und Erziehungsstilforschungen und Disziplin

6.1 Die Anfänge der Führungsstilforschung: das typologische Konzept von Kurt Lewin
6.2 Die ganzheitlich-dimensionsanalytische Vorgehensweise: das Interaktionskonzept von Anne-Marie und Reinhard Tausch
6.3 Argumente für Lenkung
6.4 Fazit der Erziehungs- und Führungsstilforschung

7. Entwicklungspsychologie und Disziplin

7.1 Entwicklungspsychologie und Führung/Erziehung
7.2 Die Entwicklung des Autoritätskonzeptes

8. Motivationspsychologie und Disziplin

8.1 Das Bedürfnis nach Orientierung und Kontrolle
8.2 Das Bedürfnis nach Lustgewinn und Unlustvermeidung
8.3 Das Bindungsbedürfnis
8.3.1 Eine gefährliche Variante von Bindungsbedürfnis:
Zusammengehören durch Abgrenzung Oder: Wozu Aussenseiter/innen herhalten müssen!
8.3.2 Aussenseiter/innen und Möglichkeiten ihrer Integration in die Klasse:
eine wichtige Aufgabe von Klassenführung und antinomisch verstandener Disziplin
8.4 Das Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung
8.4.1 Antworten im Lichte von Tiefenpsychologie und Neopsychoanalyse
8.4.2 Das Konsistenzprinzip und seine funktionale Bedeutung für Anstrengungsverzicht bzw. Disziplin
8.5 Schlussgedanken zum Einbezug von Entwicklungsund Motivationspsychologie

9. Forschungen zur Effizienten Klassenführung

1o «Multikriterialität schulischer Wirkungen» und Disziplin

11. Hinweise aus der Gewaltforschung

11. I Sechs Empfehlungen für Gewaltprävention und Disziplin

11.1.1 Eine gute Schul- und Lernkultur für die ganze Schule entwickeln!
11.1.2 Die Schulgemeinschaft und soziale Bindungen fördern!
11.1.3 Ohne klare Regeln und Grenzen geht es nicht!
11.1.4 Gutes Konfliktverhalten der Lehrkräfte ist wichtig!
11.1.5 Mehr-Ebenen-Konzepte sind am wirksamsten!
11.1.6 Gewaltprävention und Disziplin betreffen die ganze Gesellschaft!

12. Disziplin und Didaktik

13. Disziplinarische Ratschläge und Empfehlungen aus der pädagogischen Fachliteratur

13.1 Präventive Ratschläge und Empfehlungen für Disziplin und Klassenführung
13.1.1 Gute Lehrer/innen-Schüler/innenbeziehungen sind das Fundament jeglicher Disziplin
13.1.2 Schülerinnen und Schüler sollen stufengemäss beteiligt werden
13.1.3 Eine gute Didaktik ist hilfreich und unerlässlich für Disziplin
13.1.4 Eine gute Elternarbeit unterstützt Disziplin und Klassenführung
13.1.5 Empfehlungen für den ersten Schultag
13.2 Empfehlungen zum Umgang mit entstandenen Disziplinschwierigkeiten - Interventionen
13.2.1 Analyse von Disziplinschwierigkeiten
13.2.2 Sinnvolle Interventionen bei Disziplinschwierigkeiten
13.2.3 Strafen und gesetzlich vorgesehene Massnahmen
13.3 Bezüge zur LCH-Befragung zu Disziplinschwierigkeiten in den Deutschschweizer Schulen

14. Zur eigenen Person und zur persönlichen Psychohygiene: der Umgang mit den eigenen Kräften

14.1 Psychohygiene im Lehrberuf
14.1.1 Die persönliche Ebene
14.1.2 Die interpersonale Ebene
14.1.3 Die Arbeitsplatz-Ebene
14.1.4 Die organisatorisch-strukturelle Ebene

14.2 Nie zu vergessen: der Humor!
14.2.1 Positive Wirkungen von Humor
14.2.2 Statt Strenge: Verstehen, Einfühlung... und Humor-ein Beispiel von Käthi Frick

15. Damit haben Lehrkräfte in ihrer Schulpraxis gute Erfahrungen in disziplinarischer Hinsicht gemacht

16. Merkpunkte - Checkliste - 15 Fragen an Lehrerinnen und Lehrer

16.1 Wie steht es mit meiner Beziehung zu den Schülerinnen und Schülern? Kann ich Beziehungen zu ihnen aufbauen?
16.2 Lenke, bringe ich als Lehrerin, als Lehrer genug?
16.3 Berücksichtige ich die Erkenntnisse der Entwicklungspsychologie?
16.4 Kenne und berücksichtige ich die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler?
16.5 Ist mein Unterricht gut vorbereitet und interessant? Erkläre ich den Stoff klar und prägnant?
16.6 Erkenne ich die Multikriterialität schulischer Wirkungen?
16.7 Berücksichtigen wir die Ergebnisse der Gewaltforschung?
16.8 Kenne ich die Eltern meiner Schüler/innen? Habe ich sie über meine Schulführung informiert? Unterstützen sie meine disziplinarischen Bemühungen?
16.9 Ist meine Klassenführung wirksam?
Befolgen die Schüler/innen meine Anweisungen? '
16.10 Kann ich auftretende Disziplinschwierigkeiten erklären und analysieren?
16.11 Reagiere ich bei Disziplinschwierigkeiten und Konflikten angemessen? Zeigen meine Reaktionen Wirkungen? Habe ich ein gewisses Repertoire an Reaktionsmöglichkeiten?
16.12 Kenne ich die Möglichkeit von «Verträgen»?
16.13 Wie gehe ich mit Strafen um?
16.14 Sehe ich in meiner beruflichen Arbeit die Chancen zu persönlichem Wachstum?
16.15 Habe ich ein persönliches Konzept zu Disziplin und Klassenführung? Habe ich ein Konzept zur mittel- und langfristigen Beeinflussung der sozialen Entwicklung meiner Klasse?

Berkungen
Literaturverzeichnis