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Die psychosomatisch-psychotherapeutische Ambulanz Konzepte und klinische Praxis
Die psychosomatisch-psychotherapeutische Ambulanz
Konzepte und klinische Praxis




Stephan Doering, Astrid Lampe, Gerhard Schüßler

Schattauer Verlag
EAN: 9783794525348 (ISBN: 3-7945-2534-5)
221 Seiten, hardcover, 17 x 24cm, 2007

EUR 39,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Unlv.-Prof. Dr. med. Stephan Doerlng

Ärztlicher Leiter des Bereichs Psycho-somatik in der Zahnheilkunde, Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik, Universitätsklinikum Münster



Unlv.-Prof. Dr. med. Astrid Lampe

Ärztliche Leiterin der psychosomatisch-psychotherapeutischen Frauenambulanz, Universitätsklinik für Medizinische Psychologie und Psychotherapie, Medizinische Universität Innsbruck



Univ.-Prof. Dr. med. Gerhard Schüßler

Vorstand der Universitätsklinik für Medizinische Psychologie und Psychotherapie, Medizinische Universität Innsbruck



Die psychosomatisch-psychotherapeutische Ambulanz übernimmt eine wichtige »Drehscheibenfunktion«: Sie begleitet gezielt psychisch und psychosomatisch kranke Patienten zur richtigen Psychotherapie. Diagnose- und Indikationsstellung, Motivationsarbeit und Überweisung in die Behandlung stehen hier im Vordergrund. Darüber hinaus spielen aber auch Kriseninterventionen, Beratungen, Kurz- und Gruppenpsychotherapien eine Rolle. Die klinisch-praktische Ambulanzarbeit realitätsnah darzustellen, ist den Autoren mit ihrer jahrelangen Erfahrung gelungen. So nehmen sie z.B. zu folgenden Fragen Stellung:

- Wie viele Sitzungen sind individuell angemessen?

- Wie ausführlich muss die Diagnostik sein?

- Wie sollte bei traumatisierten Patienten mit dem Trauma umgegangen werden?

- Wie kann eine erfolgreiche Motivationsarbeit aussehen?

- Wie läuft idealerweise die Überweisung ab?

- Für welche Patienten ist eine Kurztherapie an der Ambulanz sinnvoll und wie kann diese aussehen?



Ferner entwerfen sie ein Konzept für die optimale Ausstattung der Ambulanz sowie für die strukturelle und inhaltliche Arbeit an einer Ambulanz. Ärzte, Psychologen, Psychotherapeuten, Sozialarbeiter und -pädagogen sowie Pflegekräfte erhalten so einen wertvollen Einblick in eine abwechslungsreiche Tätigkeit.
Rezension
Im Jahre 2005 waren in Deutschland 3.700 ärztliche Psychotherapeuten und 14.800 Psychologische Psychotherapeuten tätig. Ein Großteil dieser Therapeuten sind in einer eigenen Praxis niedergelassen. Daneben gibt es ambulante Angebote in Kliniken. Mittlerweile gehört die psychotherapeutische Behandlung auch zu den Leistungen der Kassen. Die Zahlen zeigen die Bedeutung der Prävention, Diagnostik und Behandlung psychisch kranker Menschen. Das vorliegende Buch stellt die Möglichkeiten und Chancen der psychosomatisch-psychotherapeutischen Ambulanz in den Mittelpunkt. Neben einem Einblick in die Geschichte der psychotherapeutischen Ambulanzen zeigen sie die heutige Versorgungssituationa auf. Dabei wird die wichtige Aufgabe der Ambulanzen erläutert, die Soforthilfe leisten, und keine wochen- oder monatelangen Wartezeiten aufweisen. Die Autoren zeigen in ihrem praxisorientierten Werk auf, welche personellen und räumlichen Voraussetzungen gegeben sein müssen und wie ein diagnostisch-therapeutischer Prozess im Idfealfall abläuft. Die Fallbeispiele verdeutlichen die wichtige Aufgabe der psychosomatisch-psychotherapeutischen Ambulanzen. Ein Fachbuch, dass sich nicht nur für Fachleute als hilfreiche Informationsquelle eignet, sondern auch für Betroffene und ihre Angehörigen.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1 Allgemeines zur psychosomatisch-psychotherapeutischen Ambulanz
Historische Entwicklung. Gegenwärtige Situation
Aufgaben
Patientenklientel Ausstattung
Personelle Ausstattung
Räumliche Ausstattung.

2 Zuweisung, Anmeldung und Terminvergabe
Zuweisung
Anmeldung
Patienten mit Migrationshintergrund
Der erste Telefonkontakt
Terminvergabe

3 Erstgespräch
Konzept der „psychodynamischen Erstuntersuchung"
Psychoanalytisches Erstinterview
Deskriptiv-phänomenologische Diagnostik.
Biografische Anamnese
Ablauf
Dauer
Dokumentation

4 Testpsychologische Untersuchung
Basisdiagnostik
Allgemeine Psychopathologie
Depression, Angst
Beziehungserleben und -verhalten
Interviewverfahren zur allgemeinen Diagnostik.
Störungsspezifische Testdiagnostik
Somatoforme Störungen.
Essstörungen
Trauma
Persönlichkeitsstörungen

5 Dokumentation der Ambulanzdiagnostik
Dokumentationspflicht
Patientenfragebogen
Diagnostikerbogen.
Ton- und Videoaufzeichnungen

6 Ambulanzkonferenz.
Psychiatrische und medizinische Behandlung
Einholen von Befunden
Differenzialdiagnostische somatische Abklärung bei Patienten mit psychosomatischen Erkrankungen Differenzialdiagnostische psychiatrische Abklärung
bei Patienten mit schweren psychischen Störungen
Psychopharmakologische Behandlung.
Stationäre psychiatrisch-psychotherapeutische bzw.
psychosomatisch-psychotherapeutische Behandlung
Kooperation mit Fachärzten anderer medizinischer Bereiche.

8 Sozialarbeit
Aufgaben und Ziele
Zuweisung zur Sozialberatung
Erstgespräch in der Sozialberatung
Arbeitsschwerpunkte.
Integration in das Ambulanzteam .

9 Motivationsarbeit.
Theoretische Grundlagen.
Stages-of-Change-Modell
Heidelberger Umstrukturierungsskala
Fragebogen zur Messung der Psychotherapiemotivation.
Indikationsstellung zur Motivationsarbeit in der Ambulanzkonferenz.
Aufklärung und Information über das Krankheitsbild
Aufklärung und Information über Psychotherapie.
Thematisierung des Widerstandes gegen eine Psychotherapie
Herausarbeiten der psychodynamischen bzw. lerngeschichtlichen Krankheitsursachen
Vermittlung einer positiven Erfahrung in einer hilfreichen therapeutischen Beziehung.
Vermittlung einer positiven Einstellung zur Psychotherapie durch eine „Probetherapie"

10 Überweisung
Wahl der Behandlungsform
Wahl des Psychotherapeuten bzw. Arztes
Überweisungsmodus

11 Umgang mit traumatisierten Patienten
Trauma - Definition und Vorkommen
Posttraumatische Folgeerkrankungen.
Akute Belastungsreaktion (ICD-10, F43.0)
Posttraumatische Belastungsstörung (ICD-10, F43.1).
Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung
Trauma-adaptiertes Vorgehen in der psychosomatisch-
psychotherapeutischen Ambulanz
Erkennen einer Traumatisierung.
Anamneseerhebung im Erstgespräch bei Patienten mit komplexer Posttraumatischer Belastungsstörung Modifikationen in der Behandlung von Patienten mit komplexer Posttraumatischer Belastungsstörung Testdiagnostik.
Trauma-spezifische Behandlungsmöglichkeiten.

12 Umgang mit Angehörigen

13 Beratung und Psychotherapie.
Abgrenzung zwischen Beratung und Psychotherapie
Grundprinzipien der Psychotherapie
Praxis der supportiven Therapie und Kurzzeittherapie
Klinischer Routinefall

14 Gruppenpsychotherapie
Spektrum im ambulanten Bereich
Anwendung bei Patienten mit körperlichen und psychosomatischen Störungen
Wirkfaktoren
Vorbereitung und Motivierung der Patienten

15 Supervision

16 Behandlungsbericht bzw. Arztbrief
Zum Umgang.
Der Inhalt

17 Ein Fallbeispiel

Patientenfragebogen
der Ambulanz-Dokumentation der Klinik und Poliklinik
für Psychosomatik und Psychotherapie, Universitätsklinikum Münster
(Direktor: Univ.-Prof. Dr. G. Heuft)

Diagnostikerbogen
der Ambulanz-Dokumentation der Klinik und Poliklinik
für Psychosomatik und Psychotherapie, Universitätsklinikum Münster
(Direktor: Univ.-Prof. Dr. G. Heuft)

Literatur

Sachverzeichnis