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Die letzte Liebe des Monsieur Armand Roman
Die letzte Liebe des Monsieur Armand
Roman




Françoise Dorner

Diogenes Verlag
EAN: 9783257239034 (ISBN: 3-257-23903-3)
144 Seiten, kartoniert, 11 x 18cm, 2007

EUR 17,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Frangoise Dorner

Die letzte Liebe des Monsieur Armand

Armand, Philosoph im Ruhestand, glaubt das Leben hinter sich zu haben. Auch Paulinc, zwanzig, denkt, sie kenne es. Fünfzig Jahre trennen die beiden, und doch ergeht es ihnen gleich: Sie waren allein in der Stadt der Liebe, bevor sie einander trafen. Nicht um Sex und nicht nur um Freundschaft geht es in ihrer Begegnung, wohl aber um die Wiederentdeckung der Lebensfreude.



»Hoch komisch und wunderschön traurig ist dieser Roman, in dem es Francoise Dorner um die komplexe Dialektik von Vitalität und Sterblichkeit, Lebenshunger und Hinfälligkeit geht. Wenn Pauline und Monsieur Armand am Ende dieses liebenswerten und anrührenden Buches voneinander scheiden müssen, bleibt dem Leser das erhabene Gefühl, einer ganz besonderen Liebe beigewohnt zu haben.«

Die Welt, Berlin



»So lustig und sentimental wie eine französische Filmkomödie.«

Freundin, München



Auch als Diogenes Hörbuch erschienen, gelesen von Hans Körte



Françoise Dorner, geboren 1949 in Paris, ist Schauspielerin gewesen und hat fürs Theater geschrieben. Sie hat nicht nur in ›Flic Story‹ mitgespielt an der Seite von Alain Delon und Jean-Louis Trintignant, sondern auch in ›Maigret und der Weihnachtsmann‹. Als Drehbuchautorin hat sie ›Eine Frau nach Maß‹ und ›Die Sekretärin des Weihnachtsmanns‹ (mit Marianne Sägebrecht) verfasst. Sie erhielt den Theaterpreis der Académie Française und 2004 den Goncourt du Premier Roman für ihren von der Kritik in Frankreich wie in den USA gelobten Erstling ›La fille du rang derrière‹, der jetzt auch auf Deutsch vorliegt. Heute widmet sie sich ganz dem Schreiben und lebt in Paris.
Rezension
"Die letzte Liebe des Monsieur Armand" erzählt die Geschichte eines vereinsamten alten Mannes, der im Bus das junge Mädchen Pauline kennenlernt. Sie verlieren sich zunächst aus den Augen. Doch das junge Mädchen geht Monsieur Armand nicht aus dem Kopf und so beschließt er, sie zu suchen und somit seiner Einsamkeit zu entfliehen. Er sieht auf einmal wieder einen Sinn in seinem tristen Leben.
Armand, der in seinem früheren Leben Philosophielehrer war, kennt sich zwar mit den Theorie eines glücklichen Lebens aus, bei der Umsetzung hat er jedoch kläglich versagt. Seine Ehefrau ist bereits verstorben und zu seinem Sohn und seiner Tochter findet er keinen Zugang. Auf der anderen Seite steht Pauline, deren Eltern bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen sind. In ihren Liebhabern versucht sie das zu finden, was sie so sehr vermisst: Eine intakte Familie. Pauline und Monsieur Armand bringen sich gegenseitig wieder bei, das Leben zu genießen und nicht nur die negativen Seiten zu sehen. Wenn auch zwischen den beiden keine wirkliche Liebe entsteht, verbindet sie doch eine besondere Freundschaft. Der Altersunterschied spielt dabei für beide keine Rolle. Lediglich Außenstehenden scheint die innige Verbindung der beiden teilweise seltsam zu erscheinen.
Obwohl Francoise Dorner den Charakter von Monsieur Armand nicht in Worte fasst, erfährt der Leser doch, welches Wesen sich hinter diesem Menschen verbirgt: Ein alter Herr mit vielen Ecken und Kanten, eigenbrödlerisch, aber dennoch mit einem weichen Kern. Dorner wechselt in jedem Kapitel die Erzählperspektive. So erblickt der Leser einmal mit Monsieur Armands Augen, einmal mit Paulines Augen die Welt. Dorner schreibt in einer einfachen, teils simplen Sprache, was dem Inhalt des Buches jedoch keinen Abbruch tut. Kurz: Ein sehr liebenswerter Roman, der auf einfühlsame Weise das Älterwerden, aber auch das Jungsein mit all seinen Sorgen, Ängsten, aber auch Freuden beschreibt.
Ein Buch, das ich mit Freude gelesen habe und nur weiterempfehlen kann.

R. Thömmes, lehrerbibliothek.de