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Die letzte Blüte Roms Das Zeitalter Justinians
Die letzte Blüte Roms
Das Zeitalter Justinians




Peter Heather

Theiss
EAN: 9783806238921 (ISBN: 3-8062-3892-8)
448 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 16 x 23cm, 2019, 14 Illustrationen, schwarz-weiß; 2 Karten, Zeittafel, Glossar, Bibliogr. und Reg.

EUR 35,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Weströmische Reich ist untergegangen. Das Oströmische Reich unterliegt im Krieg gegen die Perser, der Nika-Aufstand 532 n. Chr. stürzt das Reich innenpolitisch in die Krise, Konstantinopel, die kaiserliche Hauptstadt, liegt in Schutt und Asche. Wie kommt es aus dieser verfahrenen Situation heraus zur letzten Blüte Roms, zur größten Ausdehnung des Reichs im 6. Jahrhundert?

Peter Heather erzählt meisterhaft die Geschichte einer Umbruchzeit. Zwischen Antike und Mittelalter, zwischen Rom und Byzanz manifestiert sie sich vor allem in der Herrschaft eines Kaisers, der als Bauernsohn ein sozialer Aufsteiger war und sich selbst als „Herrscher von Gottes Gnaden“ verstand. Justinian (reg. 527-568) eroberte Nordafrika und Italien, Bauwerke wie die Hagia Sophia in Istanbul oder San Vitale in Ravenna gehen ebenso auf ihn zurück wie der Codex Iustinianus. Am Ende aber bleibt die Frage, wie hoch der Preis für Roms letzte Blüte war.

Peter Heather, geb.1960 in Nordirland, ist Professor für mittelalterliche Geschichte am renommierten Londoner King's College. Seit Jahren beschäftigt er sich insbesondere mit der Spätantike und dem Ende der Antike. Zu seinen Werken zählen internationale Bestseller wie ›Der Untergang des römischen Weltreichs‹, ›Invasion der Barbaren‹ und ›Die Wiedergeburt Roms‹.
Rezension
Justinian (ca. 482–565) war einer der bedeutendsten Herrscher der Spätantike und der letzte große römische Kaiser. Es war ein Kaisertum zwischen Antike und Mittelalter, Rom und Byzanz, West und Ost: Der Bauernsohn aus Illyrien, von den Orthodoxen Kirchen als Heiliger verehrt, war spät-römischer Kaiser von 527-565 n.Chr. Er ist nicht nur berühmt wegen seiner Zusammenstellung des Römischen Rechts (Corpus Iuris Civilis), sondern auch, weil er durch aggressive Westexpansion die Grenzen des Imperium Romanum wiederherstellen und die Goten zurückdrängen konnte. Spätantiker Staat und christliche Kirche verschmelzen unter Justinian zunehmend; insofern bildet seine Regierungszeit schon den Übergang ins Mittelalter. Der Kaiser leitete seine Herrschaft direkt von Gott ab und war um Christianisierung und Unterdrückung anderer Religionen und Philosophien bemüht. Energisch trieb er die innere Umgestaltung voran mit dem Ziel, ein christliches Reich aufzubauen. Diese Darstellung vermag die Stärken und Schwächen dieses letzten großen römischen Kaisers differenziert aufzuzeigen.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
35,00 €
28,00 € Mitglieder

Pressestimmen:

»Mit einem erfrischend neuen Blick widmet sich Heather dem Oströmischen Reich des 6. Jahrhunderts, wo Justinian herrschte, sowie der westlichen Welt, wo der Kaiser eine Reihe denkwürdiger militärischer Aktionen initiierte, und der allgemeinen Bedeutung seiner großen Errungenschaften. Der mit einem scharfen Gespür für das Unvorhersehbare in Krieg und Politik geschriebene Band fängt wie nur wenige Bücher ganz hervorragend die atemberaubenden Momente der Herrschaft des letzten großen römischen Kaisers ein.« - Peter Brown, Autor von Der Schatz im Himmel und Der Preis des ewigen Lebens.

»Ein meisterhafter Bericht darüber, wie Rom nach dem Zusammenbruch der westlichen Provinzen wieder zu alter Größe fand. Peter Heather zeigt, wie in den römischen Osten Stabilität und Wohlstand zurückkehrten und den Weg für ein neues goldenes Zeitalter ebneten. Dies ist nicht nur ein interessantes Buch, sondern ein wirklich wichtiges.« - Peter Frankopan, Autor von Licht aus dem Osten und Kriegspilger - Der erste Kreuzzug.

»Seit Julius Caesar hatten die Römer nicht mehr so große Gebiete erobert wie unter Justinian - wobei man hier eher sagen muss: zurückerobert. Zwischen dem Niedergang des westlichen Reichs im 5. Jahrhundert und dem Fall des römischen Nahen Ostens im 7. Jahrhundert führte das Neue Rom an allen Fronten Krieg. In seinem spannenden, gut lesbaren Band erklärt Heather aber auch die umfassenden Strategien, die den Feldzügen zugrunde lagen und die in anderen Berichten häufig ausgespart werden.« - Anthony Kaldellis, Autor von Streams of Gold, Rivers of Blood

»Peter Heathers neuer Band ist ein extrem gut zugängliches, kenntnisreiches und topaktuelles Handbuch zur Herrschaft Justinians und ihrer immensen Bedeutung für den weiteren Verlauf der römischen und byzantinischen Geschichte. ... verdient es, nicht nur vom Fachpublikum gelesen zu werden, sondern von einer möglichst breiten Öffentlichkeit.« - Peter Sarris, Autor von Empires of Faith und Byzantium - A Very Short Introduction
Inhaltsverzeichnis
Justinian und der Niedergang des römischen Ostens 6

1
»In diesem Zeichen wirst du siegen« 16

Ideologie und Imperium 17
Die Politik des Siege(r)s 29

2
Geld und Männer für den Krieg 43

Die Soldaten des Imperiums 44
Der Kostenfaktor 57

3
Regimewechsel in Konstantinopel 73

Anastasios, der glücklose Kaiser 73
»Der purpurne Tod« 89

4
Der letzte verzweifelte Schachzug 103

Von Gottes Gnaden 105
Krieg im Osten 109
Misserfolg auch an heimischer Front 115
Der Nika-Aufstand 117
Auf nach Westen 122

5
Fünftausend Pferde 131

Vandalen und Alanen 131
Der Niedergang der Vandalen 145

6
Rom und Ravenna 160

Petros Patrikios 160
»Eine Nachbildung des einzigen Reiches« 168
Via Flaminia 180

7
Die Kultur des Siegers 197

Der Kampf um das Gesetz 198
»Salomo, ich habe dich übertroffen« 206
Der Friede Gottes 219

8
»Unser Bruder in Gott« 229

Der Adler ist gelandet 233
Das Alexandertor 245
Frieden in unserer Zeit 254

9
Totilas Aufstand 257

Imperator für zehn Jahre 258
Der Gote Totila 273

10
Justinians Westreich 296

Drei Kapitel 299
Geopolitik und der Balkan 307
Das Exarchat 315
Das Ende im Westen 328

11
Der Niedergang des Oströmischen Reiches 333

Islamischer Satellitenstaat 333
Verlust der Kerngebiete 343
Justinians Strategie zur Verteidigung des Reiches 355

Anhang

Die Quellensituation 368
Texte und Übersetzungen 378
Zeitleiste 380
Glossar 384
Anmerkungen 395
Bibliografie 422
Bildnachweis 435
Register 436