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Die Tribute von Panem Flammender Zorn (Band 3)
Die Tribute von Panem
Flammender Zorn (Band 3)




Suzanne Collins

Reihe: Die Tribute von Panem


Verlag Friedrich Oetinger
EAN: 9783789132209 (ISBN: 3-7891-3220-9)
432 Seiten, hardcover, 16 x 22cm, Januar, 2011

EUR 18,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Möge das Gute siegen!

Möge die Liebe siegen!



Katniss lebt! Schwer verletzt wurde sie von den Rebellen befreit und in Distrikt 13 gebracht. Allerdings ist sie damit noch lange nicht außer Lebensgefahr. Doch Katniss´ einzige Sorge gilt Peeta, der in den "Hungerspielen" sein Leben für sie gelassen hätte. Die Regierung hat ihn gefangen genommen, ihn gefoltert und seinen Willen gebrochen, um ihn als Werkzeug für ihre Zwecke zu missbrauchen. Das Ziel des Kapitols: die endgültige Vernichtung der Aufständischen. Und zu denen zählt auch Gale, Katniss´ treuer Freund aus Kindheitstagen...



Eine gnadenlose Welt. Ein mutiger Aufstand. Eine verzweifelte Liebe - der furiose Abschluss der "Panem"-Trilogie.
Rezension
Wer die ersten beiden Bände der Serie "Die Tribute von Panem" gelesen hat, greift mit hohen Erwartungen zum abschließenden dritten Band "Flammender Zorn". Suzanne Collins knüpft nahtlos an die vorhergehenden Bände an: Ein starker Spannungsbogen mit überraschenden Wendungen schlägt den Leser in den Bann, tiefe Gefühle sprechen ihn an, die Vielschichtigkeit der Charaktere fesselt ihn. Vom Inhalt des Buches möchte ich hier nichts vorwegnehmen; der Umschlagtext gibt genügend Hinweise.

In meiner Rezension des ersten Bandes schrieb ich noch, dass dieses Buch in Deutschland weitgehend unbekannt sei. Inzwischen wurde ihm 2010 den Deutschen Jugendliteraturpreis verliehen. Längst nicht jedes Buch, das diese Auszeichnung erhält, gewinnt auch breite Leserschichten - hier ist es gelungen. Das Buch wird im Internet viel diskutiert (z. B. www.dietributevonpanem.de), und es erhält überwiegend großes Lob. Einige Kritiker bemängeln allerdings, das Buch sei zu brutal für ein Jugendbuch. Es stimmt, dass in allen drei Bänden grausame Szenen geschildert werden. Diese werden jedoch nie detailliert ausgemalt; die emotionale Reaktion der Protagonisten wird niemals als fasziniert, sondern immer als zutiefst verstört und abgestoßen dargestellt. Die Grausamkeit ist nicht um des Effektes willen dargestellt, sondern hat ihre Funktion: Die Geschichte beschreibt eine Dystopie, eine fiktive Gesellschaft mit negativen Zügen, in der Gewalt ihren festen Platz hat. Und so fern uns diese Welt auch scheint: Die Menschen und ihre Gefühle sind uns verwandt, wir können uns mit ihnen identifizieren. Collins lässt die Parallelen zu unserer Welt deutlich werden, und da stellt sich oft die Frage, wie weit die Welt von Panem eigentlich von hier entfernt ist. Denn es stellen sich Fragen, die auch bei uns immer wieder diskutiert werden: Darf man Unschuldige opfern, um ein diktatorisches Regime zu überwinden? Wie viele "Kollateralschäden" darf man in Kauf nehmen? Heiligt der Zweck die Mittel?

Die Gesellschaft prägt ihre Bürger. Schon im ersten Band zeigte sich, dass selbst ein Sieger der Hungerspiele kein strahlender Gewinner ist - die Erlebnisse haben jeden Überlebenden zutiefst gezeichnet. Katniss hat nicht nur früh gelernt, ihre wahren Gefühle nicht zu zeigen; sie empfindet anderen gegenüber fast durchweg Skepsis und Misstrauen und kann nur wenigen Menschen bedingungslos vertrauen. Darüber hinaus ist sie ihren eigenen Emotionen entfremdet; ihre Gefühle gegenüber Peeta und Gale sind ihr selbst nicht verständlich. Wahr oder nicht wahr? - diese Frage stellt Peeta, der nach der Gehirnwäsche durch das Kapitol seinen deformierten Erinnerungen nicht mehr trauen kann; sie stellt sich aber auch den anderen Personen, die es in einer totalitären Mediengesellschaft schwer haben, Sein und Schein zu unterscheiden.

Wer also hier eine Schmalspur-Liebesgeschichte mit Happy End erwartet, muss enttäuscht werden. Das Ende ist genauso vielschichtig wie das Buch: Zwei kleine Kinder tanzen auf der Wiese, doch sie wissen nicht, dass darunter Tote begraben sind. Peeta, Katniss und die anderen Überlebenden müssen lernen, mit ihren Erinnerungen zu leben; sie suchen eine Form, um die Vergangenheit später einmal ihren Kindern verständlich zu machen, damit diese gestärkt daraus hervorgehen. Kann man aus der Geschichte lernen? Und kann man aus Geschichten, wahren oder fiktiven, lernen? Wenn das möglich ist, bietet uns dieses Buch viel Gelegenheit dazu.

Und um noch einmal auf den Vorwurf zurückzukommen, dieses Buch sei zu brutal für ein Jugendbuch: Da stellt sich natürlich die Frage, wie man ein Jugendbuch definieren will. Jugendliche, die mit offenen Augen durch unsere Welt gehen, kennen Unterdrückung, Missbrauch und Manipulation - wenn nicht aus eigenem Erleben, dann auf jeden Fall durch Berichte aus aller Welt in den Medien. In diesem Buch werden sie dafür sensibilisiert, nicht abgestumpft. Das ist für (ältere) Jugendliche sehr angebracht.

Und an dem Umgang mit diesem Buch kann man in ganz kleinem Maß ähnliche Probleme beobachten: Da das Buch zum Bestseller geworden ist, wird jetzt eine Verfilmung geplant. Viele der ausgewählten Darsteller entsprechen äußerlich nicht den Beschreibungen von Collins. Was mag der Grund für diese Wahl sein? Vermutlich die Aussicht auf eine erfolgreiche Vermarktung. Und wenn im Gespräch ist, diesen Film ab 12 Jahren freizugeben, dann wird es dafür ähnliche Kriterien geben. Zwölfjährige mögen einen Actionfilm als Unterhaltung spannend finden, doch eine derartige Verfilmung kann die Vielschichtigkeit des Buches nicht transportieren. Ich bin gespannt, wie man hier der literarischen Vorlage gerecht werden will.

Alles in allem: Die Lektüre dieses Buches ist sehr zu empfehlen. Auch als Schullektüre für höhere Klassen bietet sie sich an - das wäre eine Alternative zu Orwells "1984", Huxleys "Schöne neue Welt" oder Atwoods "Report der Magd". Selbst Schüler, die eher weniger lesen, sind mit diesem Buch wohl gut zur Lektüre zu motivieren. Auch eine Lektüre in der Originalsprache ist in der Oberstufe möglich.

M. Houf, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Möge das Gute siegen! Möge die Liebe siegen!
Das grandiose Finale! Katniss gegen das Kapitol!

Schwer verletzt wurde Katniss von den Rebellen befreit und in Distrikt 13 gebracht. Doch ihre einzige Sorge gilt Peeta, der dem Kapitol in die Hände gefallen ist. Die Regierung setzt alle daran, seinen Willen zu brechen, um ihn als Waffe gegen die Rebellen einsetzen zu können. Gale hingegen kämpft weiterhin an der Seite der Aufständischen, und das, zu Katniss' Schrecken, ohne Rücksicht auf Verluste. Als sie merkt, dass auch die Rebellen versuchen, sie für ihre Ziele zu missbrauchen, wird ihr klar, dass sie alle nur Figuren in einem perfiden Spiel sind. Es scheint ihr fast unmöglich, die zu schützen, die sie liebt …

Band 3 der grandiosen, vielfach ausgezeichneten und alle Bestsellerlisten stürmenden "Panem"-Trilogie - steigert die Spannung von Band 1 und 2 weiter!

"Wird in einem Atemzug genannt werden mit William Goldings "Herr der Fliegen" oder Stephen Kings "The Stand – Das letzte Gefecht" (School Library Journal)

"Verbindet die leidenschaftliche Gesellschaftskritik von '1984', die Exzesse von 'Uhrwerk Orange', die imaginative Kraft der 'Chroniken von Narnia' und den Einfallsreichtum von 'Harry Potter' (The New York Times)
Inhaltsverzeichnis
S. 7 Teil 1: Die Asche
S. 155 Teil 2: Der Angriff
S. 289 Teil 3: Das Attentat
S. 427 Epilog
S. 430 Danksagung