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Die Juden im Koran Ein Zerrbild mit fatalen Folgen
Die Juden im Koran
Ein Zerrbild mit fatalen Folgen




Abdel-Hakim Ourghi

Claudius
EAN: 9783532628881 (ISBN: 3-532-62888-0)
264 Seiten, paperback, 14 x 21cm, Mai, 2023

EUR 26,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Mit 23 Jahren kam Abdel-Hakim Ourghi als indoktrinierter Antisemit aus Algerien nach Deutschland. Juden galten ihm als Täter, Muslime hingegen als Opfer. Ein Zerrbild, eingebläut in Moscheen, arabischen Schulen und Hochschulen. "Möge Allah die verfluchten Juden erniedrigen und zerstören!" - dieses Bittgebet wird bis heute in den Moscheen Algeriens und anderer arabischer Staaten freitags wiederholt. Der Koran selbst formuliert ein stereotypes Sündenregister der Juden. Also müssen die kanonischen Quellen des Islam akribisch analysiert und kritisch hinterfragt werden. Ourghis Essay versteht sich als Beitrag zu einer Reform des Islam auf dem Weg zu einer Religion des Friedens.

Abdel-Hakim Ourghi, Jahrgang 1968, studierte in Oran und Freiburg i. Br. Philosophie und Islamwissenschaft. Seit 2011 lehrt er Islamische Theologie und Religionspädagogik an der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Bei Claudius sind von ihm die Bücher "Reform des Islam - 40 Thesen" und "Ihr müsst kein Kopftuch tragen" erschienen.
Rezension
Der Autor, der seit 2011 Islamische Theologie und Religionspädagogik an der Pädagogischen Hochschule Freiburg lehrt, setzt sich seit Jahren für eine Reform des Islam im Sinne eines liberalen Islam ein, z.B. mit seinen Büchern "Reform des Islam - 40 Thesen" oder "Ihr müsst kein Kopftuch tragen" (im Claudius-Verlag erschienen). In diesem Buch zeichnet der Islamwissenschaftler Abdel-Hakim Ourghi den Antisemitismus in der Geschichte des Islam nach (vgl. Inhaltsverzeichnis): Im islamischen Orient wie im Okzident gab es immer Pogrome, Verfolgungen und Vertreibungen der Juden. Judenfeindschaft in der islamischen Welt ist nicht auf den Fundus des europäischen Antisemitismus zurückzuführen. Wenn es im Nahen Osten Frieden geben soll, braucht es eine ehrliche Vergangenheitsbewältigung. Die religiös legitimierte Verachtung der Juden wird in vielen muslimischen Ländern zur Staatsräson erhoben. Zwar kann niemand leugnen, dass es historische Phasen gab, in denen es den Juden unter muslimischer Herrschaft gut ging. Doch ist das keineswegs durchgehend der Fall gewesen. Schon ab dem Jahr 623 werden die Juden – ähnlich wie die Christen – als Ungläubige bezeichnet, über die Gottes Fluch komme, solange sie sich nicht zum Islam bekennen.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7
Einführung 15

I. Die pathologische Erinnerungskultur 35

1. Die Stiftung einer Erinnerungskultur 36
2. Der Mythos des toleranten Andalusiens 47

II. Das Wahre und das Unwahre 67

III. Die doppelte Schuld. Das Verdrängen und die Umkodierung der Geschichte des Islam 79

IV. Ein historischer Exkurs 103

1. Die Juden auf der Arabischen Halbinsel 104
2. Die Präsenz der Juden am Anfang des Islam im Higäz 112

V. Die Juden im Koran 123

1. Die Annäherung an die Juden 129
2. Der Dialog mit den Juden 136
3. Der koranische Sündenkatalog über Juden 144

VI. Der Heilige Krieg des Propheten gegen die Juden in Medina 155

1. Der Konflikt mit den drei ortsansässigen jüdischen Stämmen 160
2. Meuchelmorde als historischer Präzedenzfall 171
3. Die Kapitulation der Juden von Haibar 174

VII. Der Status der Inferiorität und die Kopfsteuer als politisch-wirtschaftliches Kalkül 185

VIII. Der Pakt des Kalifen `Umar und die endgültige Vertreibung der Juden 197

IX. Der gelbe Flicken als islamische Vorgeschichte des Judensterns 213

Epilog 225

Literaturliste 233
Anmerkungen 247